Wir haben (zurecht) ein Atomsperrgesetz (leider wird aus Kostengründen Atomstrom nach Österreich importiert) und würde jedem Land raten, die Finger von dieser Technologie zu lassen, weil - abgesehen vom Betriebsrisiko (ich habe Tschernobyl "erlebt") - die Endlagerung völlig ungeklärt ist. Was da im Moment in Deutschland abgeht, ist ja absolut unverständlich und reine Klientelpolitik.
Das Atomsperrgesetz (abgesehen davon, dass der Name völliger Schwachsinn ist) ist Blödsinn. Die Importrate von Atomstrom liegt längst nicht mehr bei 1-2% sondern bei gut 7%, zu den Spitzenzeiten sogar noch mehr. Genau so gut könnte man ein "Apfelsperrgesetz" einrichten: Es dürfen keine Äpfel mehr angebaut werden, sondern sie dürfen nur mehr importiert werden. Jeder normale Mensch würde sich da gegen den Kopf hauen und diesen Nonsens hinterfragen.
Das der Atomstromanteil so hoch ist, liegt vermutlich daran, dass der Stromverbrauch kontinuierlich steigt, aber seit den 80ern keine großen Investitionen für neue Kraftwerke getätigt wurden.
Das Betriebsrisiko ist minimalst, seit 1980 gab es 3 Unfälle bei Kernkraftwerken, 2 davon (1982 ein kleinerer Vorfall, der Rest dürfte bekannt sein) waren Tschernobyl. Grund dafür waren Wartungsmängel, außerdem war das zum Zeitpunkt des großen Unglücks eine Testphase, so weit wäre man in Österreich nicht gegangen. Wenn man seine Grenzen kennt passiert relativ wenig, und wenn etwas außerhalb von Österreich passiert können wir sowieso nichts machen.
Einziges Problem, und da pflichte ich dir bei, ist die Endlagerung. Bei unseren vielen Bergen könnte man das aber irgendwo vergraben.
Und das CO2-Argument bei Atomkraft wiegt bei Weitem nicht die Risiken auf. Wenn wir aber den Klimakollaps der Erde verhindern wollen, müssen wir in "saubere" Energiearten investieren (Sonne, Wind, Erdwärme), aber auch Wasserkraft. Die Argumente mit der Staukette und den Fischen lasse ich gelten (da helfen die Fischleitern nur bedingt), aber alle andere Argumente, wie z. B. der Bauwuchs, sind ja völlig hysterisch. Man soll sich bitte ältere Bilder von Graz anschauen, da waren bei weitem nicht so viele Bäume entlang der Mur. Ich selbst habe den Bau des Steg-Kraftwerkes Weinzödl erlebt. Es ist bitte kein Vergleich, wie dies heute im Gegensatz vor 30 Jahren aussieht.
Ahja, das CO
2. Um das geht es gar nicht, dafür ist es sowieso viel zu spät.
Was mMn eher die Vorteile der Atomkraft sind, ist dass 3 mittelgroße AKW´s den Strombedarf von ganz Österreich decken könnten, damit hätte es sich. Von mir aus könnten es auch Kohlekraftwerke sein, die bringen aber nicht so viel Energie.
Wenn man bedankt das in China
WÖCHENTLICH 2 Kohlekraftwerke ans Netz gehen, merkt man über kurz oder lang, dass wir als kleines Europa dagegen vielleicht im Promillbereich etwas dagegen ausmachen könnten, ist der CO
2-Aussstoß diverser Kraftwerke bei uns nur mehr eines: EGAL.
Ich bin auch der Meinung, dass man grundsätzlich einheimische Energieerzeugung fördern sollte - wir könnten ja unseren Strombedarf leicht selbst denken, kaufen aber alleine aus Preisgründen aus dem Ausland.
Ha. Wie schon geschrieben, alleine zwischen Bruck und Spielfeld ist mit dem neuen Wasser-KW Ende. Wind und Sonne bringen viel zu wenig.
Zum Thema Energiesparen: Das ist die nächste Sache, hier muss massiv investiert werden (Thermische Sanierung, Hausbrand, Kfz-Verkehr) und alles fängt im Kleinen an (Standby-Betrieb verbieten, schön das Licht ausmachen, nicht volle Tour heizen, sondern sinnvolle Raumtemperaturen). Da geht es uns allen besser.
Die thermische Sanierung ist eine gute Idee, alleine schon aus Kostengründen. Aber da sollte man mal bei öffentlichen Gebäuden anfangen: Bei uns in der Klasse zum Beispiel ist es im Winter so kalt, dass wir unsere Winterjacken nicht ausziehen können - während die Heizung auf 100% eingestellt ist.
Der Kfz-Verkehr ist ein sehr geringer Energieanteil: Unter 1%.
lg
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro