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Thema: Studie über Verkehr in Graz (10550-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Studie über Verkehr in Graz
Antwort #15

Zitat
Aber zumindest eine fertige Detailplanung für die Südwestlinie hätte doch in diesen Jahren möglich sein müssen, oder sehe ich das falsch?

Das ist zumindest das Programm für die nächsten Jahre.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Amon
Re: Studie über Verkehr in Graz
Antwort #16

Naja, die unheilige Allianz aus WK, OeAMTC, AK und Konsorten kann natuerlich vieles kaputt machen - und dazu kommt dann auch noch die Angst vor dem Waehler, der es erfahrungsgemaess als reine Schikane ansieht, wenn irgendwas "gegen" den Autoverkehr unternommen wird (und dabei auch noch von der "Krone" unterstuetzt wird).


Es ist aber - leider - auch zutreffend, dass die Autofahrer eine viel stärkere und kosequentere Lobby haben, als der ÖPNV. Es müsste den Menschen eben auch vermittelt werden, dass Maßnahmen nicht in erster Linie den Autofaheren schaden, sondern anderen Verkehrsteilnehmern nützen sollen. Die sich daraus ergebenden Einschränkungen für den MIV sind somit eher als "Nebenwirkungen" und nicht als Hauptzweck der Maßnahmen anzusehen.


Das ist zumindest das Programm für die nächsten Jahre.


Ja, wieder einmal. Wie gesagt, wurde die Linie bereits 2002 ziemlich konkret entworfen. Hätte man damals mit den Detailplanungen weitergemacht, hätte man viel früher eine baufertige Lösung gehabt. So zieht sich das ganze noch über mehrere Jahre hin... wenn sie denn überhaupt kommt


Re: Studie über Verkehr in Graz
Antwort #17

Zum Thema Tramausbau im Allgemeinen. Die Prioritätenliste wurde 2002 vom Gemeinderat einstimmig beschlossen. Mittlerweile sind 4 Projekte (4+,5+,6+, NVD Hbf) entweder fertig oder in Bau. Die großen Brocken kommen aber noch. Aber zumindest eine fertige Detailplanung für die Südwestlinie hätte doch in diesen Jahren möglich sein müssen, oder sehe ich das falsch?


So ein Gemeinderatsbschluss sagt (leider) noch lange nichts - erst mit einem wirklichen Bau- und Finanzierungsbeschluss ist so ein Projekt "eingetütet". Insofern wird auch bei der Südwestlinie nix passieren, bis es dann wirklich Geld gibt (bis zu einer eisenbahnrechtlichen Einreichplanung ist da noch weiter Weg ...). Problem ist auch, dass die Stadt dauernd die Prioritäten ändert anstatt mit klipp und klaren Vorstellungen ans Land herantritt und eine Mitfinanzierung einfordert (wie z. B. in Linz geschehen), da sähe es schon anders aus. Fürchte aber, dass auch die Zeiten vorbeit sind, wenn ich an Kurzmann denke, der jetzt im Land für den Verkehr zuständig ist ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Studie über Verkehr in Graz
Antwort #18


Ja, das ist natürlich klar. Die Stadtbahn gehört bis in die dichten Vororte von Graz (Fernitz, Hausmannstätten, Raaba...). Und die Busse sollen die Bahn ergänzen und als Zubringer fungieren, wie es ja eh überall so ist. Ohne Verknüpfungen steigt ja kein Fahrgast um und da kommt dann die Anschlusssicherung, damit die Zeiten perfekt aufeinander abgestimmt sind.


Meine Rede. Eine Strecke wie Liebenau - Dörfla - Hausmannstätten - Fernitz - Kalsdorf als Überland-Straßenbahn würde sich ja geradezu anbieten. Auch am anderen Ende: Andritz - Judendorf (je nach genauer Streckenführung ev. einfach mittels eines Fußgängersteges über die Mur angebunden) - Gratkorn - Gratwein.

Zitat

Wichtig wäre aber mal eine Trassensicherung beziehungsweise eine Bekenntnis zur Schiene bzw. zum Ausbau der ÖFFIS.


Natürlich. Da kommt halt erschwerend noch dazu, dass das wieder mehrere Gemeinden betrifft - müsste also zumindest auf Bezirksebene ausgeschnappst werden. Erleichternd wäre, dass der Bund bei regionalen Projekten dazu zahlt.

Re: Studie über Verkehr in Graz
Antwort #19

Meine Rede. Eine Strecke wie Liebenau - Dörfla - Hausmannstätten - Fernitz - Kalsdorf als Überland-Straßenbahn würde sich ja geradezu anbieten. Auch am anderen Ende: Andritz - Judendorf (je nach genauer Streckenführung ev. einfach mittels eines Fußgängersteges über die Mur angebunden) - Gratkorn - Gratwein.


Und genauso eine Lokalbahn (mit einem Pedant auf der GKB zwischen Köflacher Bahnhof und Pirka mit Führung bis Unterpremstätten) wurde ja schon untersucht - Stichwort: Stadt-Regional-Bahn und seinerzeit halt (leider) verworfen. Ich halte alle diese Projekte für sinnvoll. Hauptargumente waren halt seinerzeit v. a. die Probleme der unterschiedlichen Schienenprofile (Spurkränze), Fahrzeugbreiten etc.

Zitat

Natürlich. Da kommt halt erschwerend noch dazu, dass das wieder mehrere Gemeinden betrifft - müsste also zumindest auf Bezirksebene ausgeschnappst werden. Erleichternd wäre, dass der Bund bei regionalen Projekten dazu zahlt.


Es müsste ein Zweckverband aller Grazer Umlandgemeinden, der Stadt Graz, dem Land und den wichtigsten Verkehrsunternehmen gegründet werden, der so was eben lenkt. Man darf dabei auch die Lobby der Busunternehmen nicht vergessen (siehe Trofaiach), die sicherlich nicht glücklich sind, wenn sie plötzlich eine Straßenbahn als Konkurrenz bekommen und dann massive Fahrgastverluste zu beklagen haben. Das ist auch so ein Faktor, der es nicht leicht macht ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • kroko
Re: Studie über Verkehr in Graz
Antwort #20
Noch zwei "Standard"-Artikel zum Thema:

Graz erstickt im Stau
18. November 2010, 18:07
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Verkehrsexperte: Autokapazitätsgrenzen erreicht
Graz - Die steirische Landeshauptstadt ist in den frühen Morgenstunden und abends eine absolute No-go-Area. Und vor allem in diesen Novembertagen des Niederdrucks ist es ratsam, sich nicht über Gebühr auf den abgasgeschwängerten innerstädtischen Straßen aufzuhalten. "Still-Stand - Nichts geht mehr - Stau-Hauptstadt", alarmierte dieser Tage die Stadtzeitung G 7.

"Es stimmt, Graz hat die Kapazitätsgrenze für den Autoverkehr erreicht", sagt TU-Verkehrswissenschafter, Kurt Fallast, der im Auftrag des Landes nun ein Verkehrskonzept für Graz und Graz-Umgebung erarbeitet hat.

Sämtliche Einfallsstraßen in die Landeshauptstadt sind, sagt Fallast, in den Morgenstunden zwischen sieben und neun Uhr und nachmittags ab 15 Uhr voll mit stehendem Verkehr. Fallast: "Jene die flexibel arbeiten können, weichen auf andere Tageszeiten aus, was zur Folge hat, dass es praktisch permanent Probleme gibt."

Rund 340.000 Personenfahrten hat Fallast gezählt, die täglich die Stadtgrenzen passieren. 40 Prozent sind Berufspendler. Es sind nicht nur die Einpendler aus dem Speckgürtel, die abends wieder in die Frischluftoasen der Umlandgemeinden wollen. Es sind zunehmend auch Grazer Arbeitnehmer, die morgens ins Umland auspendeln und gegen 17 Uhr wieder in die dicke Luft ihrer Wohnstadt zurück müssen.

An der Stauproblematik werde sich aber so schnell nichts ändern, sagt Verkehrswissenschafter Fallast: "Der Leidensdruck der Autofahrer ist einfach noch nicht groß genug." Pendler würden eben eine halbe Stunde früher von zu Hause wegfahren und die Stauzeit für Telefonate, Zeitunglesen oder zum iPad-Schmöckern nutzten.

Befriedigend sei dies natürlich nicht. Fallast: "Die Grazer, die aufs Land gezogen sind, sind in eine Mobilitätsfalle getappt. Sie dachten, es ist wunderbar im Grünen zu wohnen, aber die meisten kommen erst später drauf, was sie sich verkehrstechnisch damit eingehandelt haben."

"Stadtpark abholzen"

Versuche, den Verkehr in der Stadt flüssiger zu machen, Ampelsysteme weiter zu optimieren oder gar neue Straßen zu bauen, brächten keine Verbesserung der Verkehrssituation, sagt Fallast.

Denn jede Verkehrsbeschleunigung in einem Straßenzug führe unweigerlich zu einem neuen Stau im anschließenden Straßenabschnitt. Graz mit seinen engen mittelalterlichen Straßen- und Gassensystemen könne in keine Auto-Stadt umgewandelt werden. "Es sei denn, man reißt ganze Häuserzeilen weg oder holzt den Stadtpark ab", sagt Fallast.

Das einzig denkbare Szenario, wie der Verkehr in Graz wieder einigermaßen erträglich werde, "ist nun einmal der Ausbau des öffentlichen Verkehrs", auch in die Bezirke, sowie die Schaffung wirklicher Vorrangspuren für die Busse. Die Installierung eines S-Bahnsystems ins Umland sei bereits ein wertvoller Anfang. Es müsse auch ein Tabu fallen: Die Pendlerpauschale etwa sollte durch Zeitkarten für die Öffis ersetzt werden. Letztlich bleibe für die Stadtpolitik die Werte-Entscheidung: Autofahrer oder Luft.
(Walter Müller, DER STANDARD, Printausgabe, 19.11.2010
http://derstandard.at/1289608242916/Umweltpolitik-Graz-erstickt-im-Stau


Steirer-FPÖ erntet Kritik für Wende in der Umweltpolitik
18. November 2010, 18:01
Stehen und dabei stinken: Viel mehr können Autofahrer in Graz schon jetzt meistens nicht tun. FPÖ-Landesrat Gerhard Kurzmann will trotzdem noch mehr Autos in die Stadt lassen.

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Seit Jahren sucht man in Graz Lösungen im Kampf gegen den Feinstaub - Der neue Umwelt- und Verkehrslandesrat, Gerhard Kurzmann, legt nun den Retourgang ein
Graz - Menschen, die in Graz leben, atmen - nicht nur im bundesweiten Vergleich - nach wie vor am meisten Dreck ein. Obwohl der Winter noch nicht richtig angefangen hat, hält man hier bereits wieder bei rund 50 Überschreitungstagen, also Tagen, an denen die Konzentration der PM10-Partikel in der Luft um ein Vielfaches höher ist, als es die EU erlaubt.

In der EU sind es 35 Tage pro Jahr, an denen der Richtwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft erhöht sein darf. Dass man in Graz nicht bereits Strafzahlungen in Millionenhöhe leisten muss, liegt daran, dass der ehemalige Umweltlandesrat, Manfred Wegscheider (SPÖ), bei der EU um eine Fristerstreckung ansuchte. Diese wurde der Steiermark unter der Bedingung, dass verschiedene Maßnahmen eingehalten werden, auch bis Juni 2011 genehmigt. Die wichtigste Maßnahme, für die man sich dabei verpflichtete, war die Einführung einer Umweltzone, wie sie in Deutschland mittlerweile in 34 Städten existiert.

Diese hätte in Graz mit nächstem Winter, also 2011/2012, sukzessive 20 Prozent der Kraftfahrzeuge ausgesperrt. Vor allem Dieselautos, aber auch Benziner, die über keinen Katalysator verfügen, wären davon betroffen gewesen.

Die Maßnahme ist aus gesundheitlichen Gründen nach Meinung aller Umweltmediziner überfällig, denn die Hälfte des Feinstaubs erzeugt motorisierter Verkehr - durch Abgase, aber auch den Abrieb auf den Straßen.

"Schaden für 15 Jahre"

Den neuen Verkehrslandesrat der FPÖ, Gerhard Kurzmann, beeindrucken die Vereinbarungen mit der EU wenig. Dass er, der schon im Wahlkampf kein Umweltprogramm hatte, die beiden "Nachhaltigkeitsressorts bekommen hat, ist Wahnsinn", ärgert sich Grünen-Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Lisa Rücker. Auch wenn man mit diesem politischen Schachzug den Neo-Landesrat als jemanden entlarve, "der einfach keine Ahnung hat", warnt Rücker, "dass jede seiner Entscheidungen auf zehn bis 15 Jahre Schaden anrichten kann". Kurzmann, der für den Standard am Donnerstag nicht zu sprechen war, hat öffentlich bekundet, das Feinstaub-Problem über eine Fernwärme-Offensive lösen zu wollen. Eine Maßnahme, die zwar Autofahrer ruhig stellen, aber trotzdem unpopulär sein könnte.

"Um die Feinstaubwerte mit gleich viel Verkehr annähernd zu senken, müssen wir über eine Fernwärme-Verpflichtung reden", so die Vizebürgermeisterin. "Alle neuen Anschlüsse müssten sofort umrüsten, alle anderen binnen zehn Jahren. Das würde hunderte Millionen Euro kosten."

Bevor Kurzmann die Umweltzonen in Graz verhindern kann, müsste sie Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) erst ermöglichen: Auf eine Novelle der KfZ-Verordnung, die für die Einführung der Kennzeichnungen nötig ist, wartet man in der Steiermark bisher umsonst.

Dass viele Grazer bereit wären, auf Öffis umzusteigen, bewies zuletzt die Aktion der Frischlufttickets, die Rücker noch mit Wegscheider ausverhandelte. Innerhalb von Stunden waren 5000 GVB-Halbjahreskarten zum Preis von 99 (statt 186 Euro), vergriffen. Die Aktion zielte auf Neukunden ab und brachte außerdem 10.000 Rückmeldungen in Form von Fragebögen zum Öffentlichen Verkehr.

Zumindest Tempo 30 ist in Graz, anders als in Wien, kein Thema mehr: In Graz ist es seit 1992 die Höchstgeschwindigkeit auf allen Straßen mit Ausnahme der Hauptverkehrsstraßen.
(Colette M. Schmidt, DER STANDARD, Printausgabe, 19.11.2010)

http://derstandard.at/1289608241382/Steirer-FPOe-erntet-Kritik-fuer-Wende-in-der-Umweltpolitik

MOD-Edit: Zitate aufgrund der Leserlichkeit bitte in blau.
  • Zuletzt geändert: November 19, 2010, 14:47:23 von 4020er

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Studie über Verkehr in Graz
Antwort #21
Nichts anderes hätte man sich vom Kurzmann erwarten dürfen.

lg
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

  • Stipe
Re: Studie über Verkehr in Graz
Antwort #22
Erschreckend. Gibts dann wenigstens eine Organhaftung für die Strafzahlung an die EU? Zahlt das der Herr Kurzmann selber?

  • loger
Re: Studie über Verkehr in Graz
Antwort #23
Oder werden nur die Wähler (alle) bestraft  ??? L.G.G.

Re: Studie über Verkehr in Graz
Antwort #24
Jaja, die gute Frau Colette S. von den Grünen vom Standard hat den vollen Durchblick ::)

Selten so einen Schwachsinn gelesen:

a) Natürlich ist es gut und wichtig, den Hausbrand einzudämmen und auf Fernwärme umzustellen. Der Hausbrand ist nun einmal ein Hauptgrund für den Feinstaub. Und was die selbsternannten Umweltexperten gar nicht gerne hören: Die geförderten Hackschnitzel und Pelletsheizungen sind Feinstaubschleudern ersten Ranges, da hilft auch der niedliche Werbeslogan von der CO2-neutralenl Hackschnitzelheizung gar nichts. (Und die ist natürlich nicht CO2 neutral, denn man braucht Unmengen Energie um das Zeug großteils aus fernen Ländern herzukarren und zu zerhacken oder zu pressen. ::) )

b) Und natürlich gehört der Autoverkehr eingedämmt, aber doch bitte für alle Bürger gleichermaßen! Fahrverbote für jedermann heißt die Devise, egal ob wer mit einem protzigem SUV rumfährt oder einen Uraltkübel hat. Dazu bieten sich tageweise Fahrverbote an, die sinnvollerweise an den Tag des Geburtstags oder den Anfangsbuchstaben des Familiennamens des Lenkers gebunden sind. Somit vermeidet man, dass die Reichen mit ihren Zweit- und Drittwagen erst recht uneingeschränkt rumkurven - aber keine Sorge, solche innovativen Regeln kommen sicher nicht  :hehe:

c) Die dämliche Umweltzone bringt gar nichts, da die alten Autos keine Kilometerleistung in der Stadt verfahren und wenig gebraucht werden. Würden sie viel gebraucht werden, wären sie schon lange kaputt. Genau deshalb nützt die Umweltzone der Umwelt nahezu nichts. Aber natürlich, alle Reichen mit den neuen protzigen SUVs und 300 PS Luxuskarossen sind für die Umweltzone, eh klar.  ::) 
Einfach einmal schauen, wie hoch der Altautoanteil am Verkehr in Graz ist - die Zulassungszahlen an Altautos sagen doch nichts über deren Kilometerleistung aus.

Die Sache ist klar:

Die fehlgeleitete Förderung von Holz- Hackschnitzel- Pelletsheizungen (vornehmlich in Einfamilienhäusern ...) wird nicht einmal als Feinstaubverursacher erwähnt - die Heizkesselherstellerlobby inkl. Holzwirtschaft macht gute Arbeit  :P

Die Umweltzonenlobby wird von den Autoherstellern und Händlern gefördert: Die profitieren am meisten davon: Kommt die Zone, macht die Autolobby das Geschäft des Jahrzehntes. Die paar minderbemittelten, die keinen Kredit für ein neues Auto bekommen, fallen da nicht ins Gewicht.

Es braucht keiner glauben, dass mit Umweltzonen der Verkehr in Graz weniger wird, im Gegenteil - wenn das neue Auto nun schon einmal da ist, dann wird auch damit gefahren - man hat ja ein reines Gewissen. Reifenabrieb und Verwirbelungen zählen ja offizell eh nicht als Feinstauberzeuger  :P

Graz hat nur eine Chance, seine Verkehrsprobleme in den Griff zu bekommen:

Ausbau des öffentlichen Verkehrs und Fahrverbote für den MIV - tageweise, aber für jedermann! :one:




Dass viele Grazer bereit wären, auf Öffis umzusteigen, bewies zuletzt die Aktion der Frischlufttickets, die Rücker noch mit Wegscheider ausverhandelte. Innerhalb von Stunden waren 5000 GVB-Halbjahreskarten zum Preis von 99 (statt 186 Euro), vergriffen. Die Aktion zielte auf Neukunden ab und brachte außerdem 10.000 Rückmeldungen in Form von Fragebögen zum Öffentlichen Verkehr.
Der (grün gefärbte) Witz des Tages   :lol:
Aber ja, natürlich haben sich am Dienstag vormittag die zahllosen umsteigewilliigen Autofahrer stundenlang vor den Schaltern in der Jakominigasse angestellt, um ein Frischluftticket zu bekommen, ja natürlich Frau Rücker  :pfeifend: (und bitte ja nicht in die Verkaufsstatistik für Wochen- und Monatskarten der nächsten 6 Monate schauen - auf keine Fall  :frech: )

Re: Studie über Verkehr in Graz
Antwort #25
Zitat
Ausbau des öffentlichen Verkehrs und Fahrverbote für den MIV - tageweise, aber für jedermann! You the Number 1


Für einen Ausbau der öffentlichen Verkehrs sollte man endlich in Graz die Signale auf Grün stellen, auch endlich Geld von Bund und Land Steiermark ansuchen, aber man müsste damit auch die Ausbauten auf eignen Gleis ausführen und der IV hätte damit auch weniger Platz, aber warum geht das in andern Europäischen Städten nur in Graz nicht?

Über die Entlastungsstrecke für die Herrengasse wird schon viele Jahre gestritten, aber diese sollte endlich gebaut werden, warum sind sonst Grüne in der Stadtregierung? Die Rücker sollte mal wirkliche Taten folgen lassen, der öffentliche Verkehr sollte dringend ausgebaut werden, mit dem NVK Hauptbahnhof ist es nicht getan, es müssen einfach viel mehr getan werden!

Das P+R Fölling ist leider eine totale Fehlplanung inkl.. der Linie 211, es hätte etwa in Puntigam das P+R Haus benötigt und die Linie 4+5 hätte man ganztägig verdichten können, damit hätte man auch das Angebot zum P+R Murpark noch verbessern können.

Zitat
Nichts anderes hätte man sich vom Kurzmann erwarten dürfen.

Leider haben viele Wähler die FPÖ gewählt, jetzt haben wir halt das Problem und Rot-Schwarz haben Ihm auch noch den Verkehr + Umwelt gegeben!

Zitat
Erschreckend. Gibts dann wenigstens eine Organhaftung für die Strafzahlung an die EU? Zahlt das der Herr Kurzmann selber?

Der Steuerzahler wird dafür wohl zahlen müssen.  :boese:

Zitat
Dass viele Grazer bereit wären, auf Öffis umzusteigen, bewies zuletzt die Aktion der Frischlufttickets, die Rücker noch mit Wegscheider ausverhandelte. Innerhalb von Stunden waren 5000 GVB-Halbjahreskarten zum Preis von 99 (statt 186 Euro), vergriffen. Die Aktion zielte auf Neukunden ab und brachte außerdem 10.000 Rückmeldungen in Form von Fragebögen zum Öffentlichen Verkehr.


Die angeblich 5.000 neuen Kunden waren wohl hauptsächlich Monats- sowie Wochenkartenbesitzer. Die Stückzahl von 5.000 war zudem einfach zu wenig, hätte man ruhig 10.000 Frischluft Tickt´s ausgeben können.

Damit wirklich Leute vom Auto auf die öffentlichen Verkehrsmitteln umsteigen bereit sind, muss endlich de Straßenbahn ausgebaut werden sowie das Angebot an Straßenbahnlinien und Intervallen verbessert werden, beim Busnetz muss auch einiges verbessert werden.  Die Preise der Tickets sollte mal für einige Jahre konstant bleiben und es sollten endlich neue Tickets wie das Job Ticket, welches in Linz schon einige Jahre gibt, eingeführt werden!
LG TW 581

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Studie über Verkehr in Graz
Antwort #26

Zitat
Über die Entlastungsstrecke für die Herrengasse wird schon viele Jahre gestritten

Gestritten würde ich das zur Zeit nicht nennen - eher eingeschlafen. Aber es wird eh Zeit, dass das Projekt entstaubt wird und nun endlich zur Baureife kommt.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Studie über Verkehr in Graz
Antwort #27

Hauptargumente waren halt seinerzeit v. a. die Probleme der unterschiedlichen Schienenprofile (Spurkränze), Fahrzeugbreiten etc.


... die aber alle technisch lösbar sind. Auf der Bahdnerbahn fahren ja auch Güterzüge und Fahrzeuge mit Straßenbahnprofil problemlos gemischt - dazu braucht man nur Weichen mit geschlossenen Herzstücken. Unterschiedliche Fahrzeugbreiten lassen sich durch Gleisverschwekungen/-verschlingungen n den Haltestellen ausgleichen.

Zitat

Zitat

Natürlich. Da kommt halt erschwerend noch dazu, dass das wieder mehrere Gemeinden betrifft - müsste also zumindest auf Bezirksebene ausgeschnappst werden. Erleichternd wäre, dass der Bund bei regionalen Projekten dazu zahlt.


Es müsste ein Zweckverband aller Grazer Umlandgemeinden, der Stadt Graz, dem Land und den wichtigsten Verkehrsunternehmen gegründet werden, der so was eben lenkt. Man darf dabei auch die Lobby der Busunternehmen nicht vergessen (siehe Trofaiach), die sicherlich nicht glücklich sind, wenn sie plötzlich eine Straßenbahn als Konkurrenz bekommen und dann massive Fahrgastverluste zu beklagen haben. Das ist auch so ein Faktor, der es nicht leicht macht ...


Natürlich wird es hier zu Umschichtungen kommen (nona, wenn sich nichts verändert dann würde der derzeitige Status ja auf ewig weiterbestehen). Was spräche dagegen, wenn sich die Busunternehmen einfach an den Bahnen beteiligen. Im Verkehrsverbund sollte das doch irgendwie gehen, eine Art "Personalpool" einzurichten, wo jedes Unternehmen Leute stellt, die dann aber unternehmensübergreifend eingesetzt werden. Entweder die Lenker bekommen halt eine Zusatzausbildung um auch Stadtbahnzüge führen zu dürfen oder man setzt die GVB-fahrer, die auch eine Strab-Berechtigung haben vermehrt auf der Lokalbahn ein und füllt die freiwerdenden Buslenker-Plätze mit Fahrern von anderen Unternehmen (oder lässt halt einfach die Linie von einem Fremduntenehmen betreiben, dem die GVB ihre Fahrzeuge zur Verfügung stellt) oder man weitet den Servicebereich (vulgo "Fahrkartenkontrollor", allerdings meine ich da schon etwas mehr Kundendienst) aus. Ich bin mir sicher, dass da mit kreativen Lösungsansätzen eine für alle Seiten positive Lösung finden kann; schließlich soll der ÖV ja weiter ausgebaut werden und das bedeutet unterm Strich eh mehr Arbeit :)

Erstellt am: 20 November 2010, 11:31:39

Über die Entlastungsstrecke für die Herrengasse wird schon viele Jahre gestritten, aber diese sollte endlich gebaut werden, warum sind sonst Grüne in der Stadtregierung? Die Rücker sollte mal wirkliche Taten folgen lassen, der öffentliche Verkehr sollte dringend ausgebaut werden, mit dem NVK Hauptbahnhof ist es nicht getan, es müssen einfach viel mehr getan werden!


Wobei es ja auch schon irgendwie ein Wunder ist, dass diese jetzt endlich kommt. Hat eh nur ca. 30 Jahre gedauert; ich bin jetzt 33, und seit ich mich erinnern kann mich für ÖV zu interessieren - also ca. 25 Jahre :) - wurde immer wieder über den NVK Hauptbahnhof diskutiert, Pläne geschmiedet, wieder verworfen, ...
Auch wenn ich den jetzt umgesetzten Plan nicht optimal finde - ist halt eine Billiglösung angesichts der derzeitigen Finanzsituation, vor 10 Jahren hätte da was ordentliches draus werden können - bin ich doch unendlich froh, dass jetzt wenigstens *irgendwas* kommt. Immer noch besser als wenn es nochmal 30 Jahre dauert.

Zitat

Das P+R Fölling ist leider eine totale Fehlplanung inkl.. der Linie 211,


Das ist sowieso keine Frage. Ich persönlich hätte ja mit den für die Linie 30 eh nicht wirklich brauchbaren Citos eine kleines Grätzl-Netz rund um Mariatrost aufgebaut, das Fölling und ev. auch noch das Stiftingtal einbezieht und dieses Gebiet (inkl. P&R-Haus, wenn man es unbedingt braucht) an die Linie 1 anbindet. Funktioniert in St. Peter ja auch.

Zitat

es hätte etwa in Puntigam das P+R Haus benötigt


Puntigam wäre ein deutlich besserer Standort gewesen als Fölling.
Generell meine ich aber dass P&R am Stadtrand ein ziemlicher Irrweg ist, weil es nichts daran ändert dass die Leute sich überhaupt mal ins Auto setzen. Aber um das zu ändern müsste man halt endlich vom kleinlichen Gemeinde-Denken wegkommen und den ÖV steiermarkweit (oder zumindest Regionsweise) wirklich in eine Hand legen. Und zwar in die Hände einer Organisation, die _zwischen_ Land, Bezirken und Gemeinden angesiedelt ist, damit man eben überregionale, regionale und lokale Angebote schaffen kann, die optimal miteinander verknüpft sind. Die Verbundlinie könnte so eine Organisation werden bzw. ist auch auf dem besten Weg dorthin.

Zitat

Zitat
Nichts anderes hätte man sich vom Kurzmann erwarten dürfen.

Leider haben viele Wähler die FPÖ gewählt, jetzt haben wir halt das Problem und Rot-Schwarz haben Ihm auch noch den Verkehr + Umwelt gegeben!


Für mich hat es manchmal fast den Eindruck, sie haben ihm ein Ressort gegeben wo er _ordentlich_ scheitern wird, damit eben beim nächsten Mal nicht mehr so fiele FPÖ wählen. Das wird halt so nicht funktionieren (siehe Schwarz-Blau-Orange Regierung: wenn sich die Leute länger als ein paar Wochen zurückerinnern würden, dann sollte das Thema FPÖ für die nächsten 10-20 Jahre eigentlich gegessen sein - ist es aber nicht...).