Parken in Graz wird teurer: Am Montag, dem 4. Juni, führt die Landeshauptstadt die Grüne Zone ein. Für die einen eine Lenkungsmaßnahme, für die anderen Abzocke. Die einen ärgern sich grün und blau; die anderen sprechen von einer Vorreiterrolle, die Graz einnimmt - beide meinen dasselbe, nämlich die Grüne Zone. Diese neuen kostenpflichtigen Parkflächen für 8000 Pkw in Graz legen sich ab Montag rund um die 12.000 Parkplätze der Blauen (Kurzpark-)Zone im Zentrum.
Abzocke. Die einen, das sind die Pendler, die eine "Abzocke" durch die Stadt Graz befürchten. Die anderen sind die Grazer Politiker, die die Zone als Lenkungsmaßnahme eingeführt haben und schon Anfragen aus anderen Städten haben, die das Modell kopieren wollen.
Pendler. Mit 30 Cent in der halben Stunde und der Möglichkeit für Tages-, Monats- und Jahrestickets werden vor allem die Pendler zur Kasse gebeten. Für Anrainer sind die Tarife deutlich günstiger.
Einheitlich bis 20 Uhr. Mit der Einführung der Grünen Zonen gelten auch für die Blauen neue Zeiten. Das Experiment mit 21 Uhr fällt, dafür gilt die Gebührenpflicht überall einheitlich unter der Woche von 9 bis 20 Uhr. Am kommenden Montag werden zunächst nur die Bereiche rund um die Messe und den Schönaugürtel im Süden des Stadtgebiets kostenpflichtig, der Rest wird es bis Mitte August.
Inkrafttreten Grüner Zone4. Juni: Grüne Zone D "Messe" und E "Schönau
18. Juni: C "Ruckerlberg"
2. Juli: B "Hilmteich"
16. Juli: A "Kreuzgasse"
23. Juli: F "Karlau"
6. August: G "Eggenberg"
KostenDie Dauerparkplätze kosten dann pro halbe Stunde 30 Cent, pro Tag vier und pro Monat 25 Euro.
GERALD WINTER
Pendler sehen sich als "Melkkühe" der Stadt Graz Auf wenig Gegenliebe stößt die Einführung der Grünen Zonen bei der steirischen Pendlerinitiative. Obmann Franz Gosch sieht in der Maßnahme eine reine Abzocke: "Die Stadt Graz behandelt die Pendler nicht nur als Melkkühe, sondern zudem noch als dummes Schlachtvieh für deren Geldbeschaffungsaktion."
Tolles Angebot. Darüber hinaus verkaufe die Stadt die Grüne Zone in einer Werbemaßnahme als "tolles Angebot", ärgert sich Gosch, auch Arbeiterkammer-Vizepräsident. Für den Christgewerkschafter ist die Aktion seines schwarzen Parteikollegen Stadtrat Gerhard Rüsch "der Gipfel der Frechheit".
Zornesröte. Aber nicht nur die neue Grüne Zone treibt den Pendlern die Zornesröte ins Gesicht, auch die regelmäßigen Erhöhungen der Ticketpreise für Bus und Tram sind ihnen ein Dorn im Auge. "Die viel gepriesenen öffentlichen Verkehrsmittel sind innerhalb von 13 Jahren um sage und schreibe 60 Prozent teurer geworden", kritisiert Gosch. Zusammen mit den steigenden Benzinpreisen werde der Weg zur Arbeit für viele einfach zu teuer.
GERALD WINTER
Quelle:
www.kleine.atWie kann man sich als Pendler so aufregen?

Da stellt sich wohl eher die Frage, warum man so weit weg von Graz wohnt?