Re: Ausbau Straßenbahnnetz
Antwort #181 –
1. Warum sollte sich durch die neue Schleife der Anteil von Strassenbahnbenutzern großartig erhöhen? Ist doch Unsinn.
Würde ich nicht meinen. Das Einzugsgebiet erhöht sich doch deutlich (Billrothsiedlung, Meduni). Da wird es ordentlich Mehrverkehr geben.
2. Um eine zweite Linksabbiegerspur zu erhalten wärs deutlich billiger man verbreitert die Brücke über das ?-Bacherl, kauft den Grund der letzten 2-3 Parkplätze vor der Brücke und noch ein Stückerl nach der Brücke, und schon ist genug Platz für eine neue Abbiegespur in die Stiftingtalstrasse da. Vorher ists eh noch breit genug.
Wenn es sinnvoll und möglich wäre, hätte man es schon gemacht. Das Problem ist die Situation (Gleislage!!!) im Bereich des Riesplatzes. Da kann man nicht so sonderlich viel ändern, weil der Platz einfach nicht vorhanden ist.
3. Dass überall Überholmöglichkeiten für die Strassenbahnwägen gebaut werden ist ja kostenmäßig auch unsinnig. Werden so gut wie nie benötigt, und jetzt hat man in den letzten paar Jahren schon in Puntigam, St. Peter, der Laudongasse und Liebenau eine Doppelschleife gebaut. Langsam reichts ja wohl. Wie konnte man nur vor 10 Jahren ohne all die Überleben...
Überholgleise sind eine absolute Notwendigkeit für einen modernen Betrieb, dass man in Graz bis vor wenigen Jahren (bis auf den Hbf.) darauf verzichtet hatte, hatte oft genug schwerwiegende betriebliche Folgen (v. a. bei Schadwagen). Aber v. a. bei dichten Intervall (Laudongasse = Hbf.), aber auch in Andritz, Puntigam und St. Peter sind die Überholgleise oft in Betrieb. Die einzige Anlage, die man de facto nicht benötigt, sind die Aufstellgleise in Liebenau.
4. Wieso solls ein Problem sein wenn die Haltestelle im Bogen liegt? Für Rollstuhlfahrer gibts sowieso die Rampe, die in einer Endstation auch keine Zeit frisst, und für Kinderwagen ists ja wohl absolut kein Problem. Insbesondere für Rollstuhlfahrer aus dem Krankenhaus ist die jetzige Haltestellenkonfiguration sogar besser, weil die werden zukünftig kaum zur Zahnklinik Haltestelle gehen, sondern zur Riesplatz Haltestelle. Da die dann aber nicht mehr eine Endstation darstellt wird dort immer schön viel Zeit verlorengehen durch die Rollstuhlrampe. Da könnens dann jedesmal schon 1-2min früher wegfahren um nicht schon bei der ersten Station eine Verspätung aufgebaut zu haben.
Schau dir mal an, wie groß der Spalt zwischen dem Gehsteigerl und dem Einstiegsbereich ist, da gibt es oft genug Probleme, weil man beim Einsteigen den Spalt überbrücken muss. Bequemer Einsteigen ist da was anderes ... Die neue Haltestelle am Riesplatz (d. h. die liegt in der alten Stiftingtalstraße direkt vor dem Eingangsgebäude) liegt dann übrigens in der Geraden und der mögliche Zeitverlust bei der Behindertenrampe ist ja wohl nicht das Problem ...
Dass Straßenbahnhaltestellen möglichst in der Geraden liegen sollten ist mittlerweile in Graz "state of the art" (geht nicht immer, aber meistens ...) und sollte auch bei einem Verweiterungsprojekt so umgesetzt werden.
W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)