Re: Stadtteilprojekt auf den Reininghausgründen
Antwort #337 –
Aus einer aktuellen Broschüre der ÖWG (Bild 1), sowie aus der Kleinen Zeitung (Bild 2 ff. + Artikel).
Mit August fällt der Startschuss für das größte Straßenbauprojekt, das heuer in Graz neu in Angriff genommen wird. Der nicht ganz einen Kilometer lange Abschnitt der Alten Poststraße zwischen Wetzelsdorfer Straße und Reininghausstraße sowie die Kratkystraße werden völlig neugestaltet.
Es ist nicht irgendein Straßenabschnitt, auf dem hier bald die Bagger auffahren, soll doch auf einer Fläche von 54 Hektar westlich und östlich der Alten Poststraße der neue Stadtteil Reininghaus entstehen. Was an den Plänen für das 13-Millionen-Euro-Projekt auf den ersten Blick auffällt: Fußgängern und Radfahrern wird viel Platz eingeräumt. Ein jeweils 3,6 Meter breiter Grünstreifen mit Alleebäumen säumt die Straße und trennt sie von den Geh- und Radwegen, die es auf beiden Seiten geben wird.
,,Wir haben uns dazu bekannt, dass mit Reininghaus ein zweites, urbanes Stadtzentrum entstehen soll, dann muss der öffentliche Raum auch für alle Verkehrsteilnehmer etwas leisten können", unterstreicht Stadtbaudirektor Bertram Werle. Eine Hauptverkehrsstraße wird die Alte Poststraße trotzdem weiterhin bleiben, 13.000 Autos werden dort derzeit täglich gezählt. Jenen, die sich mehr Autospuren wünschen, hält der Stadtbaudirektor entgegen: ,,Das würde gar nichts bringen, da die Knoten vor und nach diesem Abschnitt nicht mehr Autos aufnehmen können und der Platz nicht zur Verfügung steht, um das zu ändern."
Bis voraussichtlich November kann die Alte Poststraße zwischen Wetzelsdorfer Straße und Reininghausstraße trotz Bauarbeiten befahren werden, dann wird der Verkehr über eine Ersatzstraße geleitet, die extra dafür errichtet wird und über die Reininghausgründe führt. Zum ,,oberflächlichen" Ausbau des Straßenabschnitts kommen im wahrsten Sinn des Wortes tief greifende Arbeiten. ,,Alle Hauptversorgungsleitungen, von Fern- und Nahwärme bis zu Gas, Strom und Wasser werden neu verlegt", erklärt Wolfgang Toman, in der Stadtbaudirektion für das Straßenbauprojekt verantwortlich. Damit rüstet sich die Stadt dafür, dass in den nächsten Jahren Reininghaus Zug um Zug an bestehende Versorgungsnetze andocken wird.
Anfang 2019 wird es dann noch komplexer, wenn zusätzlich die Arbeiten an der Bim-Strecke nach Reininghaus und bis zur ehemaligen Hummelkaserne in Angriff genommen werden. Die Unterführung unter der GKB-Strecke wird gesperrt, da das Gefälle der Alten Poststraße in diesem Bereich abgeflacht werden muss. Der darauffolgende Kreisverkehr kann nur von Osten nach Westen passiert werden. ,,Ab November 2021 wird die Straßenbahn voraussichtlich nach Reininghaus fahren", erläutert Klaus Masetti, Projektleiter der Stadtbaudirektion, den Zeitplan. 45 Millionen Euro sind für den Tramausbau veranschlagt. Ein Drittel der Kosten übernimmt das Land. Nach Gesprächen mit dem Verkehrsminister gehen die Verantwortlichen davon aus, dass auch der Bund das Projekt mitfinanzieren wird.