Re: Tramanbindung Smart City
Antwort #156 –
Für mich ist es ein klassisches Beispiel für das eher hilflose Basteln in Graz, das zeigt, wie wichtig eine langfristige strategische Planung wäre. Dies soll jetzt keine Kritik an den handelnden Personen sein, denn wir alle wissen, dass dies nur eine Summe an "Notlösungen" war, und eben das herausgekommen ist was nun entsteht - dennoch, gerade deswegen wäre eben ein Masterplan mit halbwegs verbindlichen Zielen für die nächsten 5, 10, 20 Jahre sinnvoll.
2011 Errichtung der Schleife Laudongasse als Notlösung für die nicht realisierte Schleife Ostwaldgasse.
2016 Umlegung der Linie 1, abermals Umbau der Gleisanlagen im Schleifenbereich
2020 Errichtung der Linie zur Smartcity, erneuter Umbau der Gleisanlagen
Das ist genau das, was ich seit Jahren sage - es braucht einen Masterplan, der ganz genau festlegt, was, wann und wie gebaut wird, aber über JAHRZEHNTE, eben einen MASTERPLAN. In Graz heißt das zwar Masterplan, ist und bleibt aber STÜCKWERK, weil je nach politischem Gutdünken Dinge einfach wegkommen und dafür andere dazu ...
Ähnliches passiert ja bei den Remisen, zuerst wollte man die Alte Poststraße weghaben und man hat ein Projekt bei der Hummelkaserne angedacht, jetzt bleibt die Remise III doch, wird bzw. muss aber größer werden ...
Was fehlt, ist einfach eine lange, klare Linie ...
Ich denke, bezüglich Unterführung Hauptbahnhof wurde schon mehrfach erklärt, warum das Bauwerk nur so umgesetzt werden konnte (es ist eben KEIN Tunnel).
[UPDATE] Allerdings ist schade, dass man sich seinerzeit keine Gedanken gemacht, wie man eine Linie über die Keplerstraße in den NVD einbinden könnte, weil man schlichtweg eine solche Variante ausgeschlossen hat (ein Jahrzehnt später sieht das freilich anders aus). Und die "Notlösung" einer Stumpfendstelle beim Hauptbahnhof oberirdisch (was dafür auch extra Zweirichtungsfahrzeuge bedeuten) würde, ist jetzt die Folge dieser Negierung aus den 2000er-Jahren. Das mag für die Verantwortlichen heute möglicherweise kein Problem darstellen, aber die Langzeitfolgen (betriebliche, fahrzeugseitige) bleiben. Auch hier hätte ein wirklicher MASTERPLAN möglicherweise geholfen ...
W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)