40 Minuten an der Grenze ist doch arg (frage mich aber warum, kann ja nichts mit Österreich zu tun haben, liegt eher an Ungarn).
Jein. Es gibt in Ungarn die zwei IC-Linien Sopron-Csorna-Györ-Budapest und Szombathely-Csorna-Györ-Budapest, die jeweils im 2-Stundentakt fahren und im Abschnitt Csorna-Györ-Budapest einen Stundentakt ergeben. Der Zug von/nach Graz ist Teil dieser Taktzüge. Nur wegen dem Zugpaar werden die Ungarn nicht ihren Takt übern Haufen werfen.
In Österreich fährt der Zug ebenfalls im normalen (S-Bahn-)Takt, da er derzeit nicht anders durchkommt. Dadurch ergibt sich die lange Wartezeit in Szentgotthard, bei der der Zug vom österreichischen auf den ungarischen Takt wechselt.
Die sinnvollere Variante wird also sein, wenn der Zug in Österreich eine neue Zeitlage bekommt, da es sowieso gut wäre, wenn er in dem Abschnitt schneller wäre.
Aber wie bereits festgestellt, ist das beim derzeitigen Streckenzustand im Frühverkehr schwer bis gar nicht möglich. Erst durch die Elektrifizierung sehe ich eine realistische Chance, da dabei eh der komplette Fahrplan neu gestaltet werden wird. Aber auch dann wird es natürlich eine Herausforderung.
Es müssten halt die beiden Takte besser auf einander abgestimmt werden. Für mich wäre es logisch, wenn das im Zuge der Fahrplanneuordnung durch die Elektrifizierung auf österreichischer Seite passiert.
Früher war der Aufenthalt in Szentgotthard eh nicht so lang, aber durch die Elektrifizierung/Streckenertüchtigung im Bereich Szentgotthard-Szombathely-Csorna sind die Fahrzeiten dort deutlich verkürzt worden, wodurch die Stehzeit in Szentgotthard immer länger wurde.
Zusatz: Habe mir gerade die Fahrpläne für Ungarn ein bisschen durchgeschaut. Eine Möglichkeit wäre ja, dass man die IC in Westungarn eine halbe Stunde vorverlegt, dann hätte der IC Graz-Budapest nur noch den (knappen) Aufenthalt zum Lockwechsel. Das würde einerseits bedeuten, dass man auch den gesamten Regionalverkehr verschieben müsste (da hat die Raaberbahn ein extrem gutes Fahrplankonzept mit knappen Umsteigezeiten bei den Knoten in Szombathely, Sopron usw.). Andererseits bedeutet das aber, dass man auf der Strecke Györ-Budapest ein Problem hat. Die IC von/nach Sopron/Szombathely fahren ab Budapest im 30 min Takt mit den RJX von/nach Wien/München/Zürich (so wie auf der Westbahn Wien-Salzburg mit schnellem und langsamen Fernverkehr). Das bedeutet, dass man diese ebenfalls um 30 min verschieben muss, was dann bedeutet, dass man in Österreich RJ und RJX auf der Westbahn tauschen muss, wenn man die Direktverbindungen erhalten will, die Anschlüsse der RJ auf der Westbahn verschieben muss, die IC Graz-Innsbruck(-Zürich) (Anschluss in Innsbruck) verschieben muss usw. Eine Verlegung der RJ auf der Westbahn hätte auch zur Folge, dass die teils durchgebundenen Züge über den Tauern verschoben werden müssten, was dann auch bedeutet, dass die EC Klagenfurt/Graz-Deutschland verschoben werden müssen... Die Liste lässt sich noch beliebig fortsetzen. Das ist das Problem bei einem integralen Taktfahrplan. Man hat super Anschlüsse, aber wenn man ein Teilsystem abändert wirkt sich das sowohl national als auch international aus.
Da wird es also recht schnell recht kompliziert! Das ist viel Aufwand, nur dafür, dass man zwischen Graz und Szentgotthard nichts ändern will.
Eine andere Möglichkeit wäre noch, dass man die Züge Graz-Budapest in den IC-Takt Szombathely-Celldömölk-Budapest integriert. Aber auch da gibt es zwei Linien, die jeweils im 2-Stundentakt fahren (Szombathely-Budapest(Deli) und Zalaegerszeg-Budapest(Deli)) und sich zu einem Stundentakt ergänzen. Ich glaube nicht, dass es da wesentlich einfacher/besser wird.
Also mein Standpunkt ist, dass es super wäre, wenn mehr Züge Graz-Budapest fahren würden und wenn diese auch noch möglichst beschleunigt geführt werden. Mit dem derzeitigen Streckenzustand wird das aber kompliziert, man müsste etwas auf der Starke Graz-Szentgotthard tun. Die Ungarn haben ihre Hausaufgaben bereits erledigt und die Strecke Szentgotthard-Szombathely-Csorna(-Györ) bereits ausgebaut (Elektrifiziert, Höchstgeschwindigkeit angehoben, Ausweichen gebaut - alles so, dass ein Fahrplankonzept mit Regional- und Fernverkehr möglich ist). Nun wäre es also an Österreich auch den Rest zwischen Graz und Szentgotthard zu verbessern.