Denn die meisten Pendler fahren üblicherweise mit stark frequentierten Zügen, dort nehmen viele Leute ihre Fahrräder mit (u.a. weil es kostenlos ist), wodurch unnötigerweise Klappsitze und Auffangräume tagtäglich von denselben Fahrrädern besetzt werden.
Das Problem ist natürlich nicht zu vernachlässigen und ich verstehe, dass man da etwas dagegen machen will/muss! Aber in meinen Augen sollte man das dann auch einfach so kommunizieren, wenn das der Grund ist. Wenn man einfach eine Meldung veröffentlicht "Ab sofort ist die Fahrradmitnahme mit Klimaticket bzw. Jahreskarte zu den Stoßzeiten in den ÖBB-Nahverkehrszügen nicht mehr möglich.", würde das bei 99% der Fahrgäste auf Verständnis stoßen. Auch ich hätte damit kein Problem.
So wie die derzeitige Situation ist, wird aus meiner Sicht einfach der Eindruck einer "willkürlichen" Aktion geschaffen. Mit einer normalen Jahreskarte (für eine Zone) kann man das Fahrrad ja weiterhin z.B. zwischen Flughafen Graz-Feldkirchen und Graz Hbf mitnehmen und blockiert damit genauso die Klappsitze/Stehplätze am Abschnitt mit der größten Auslastung auf der S5.
Mir fehlt hier ein bisschen der logische Hintergrund, warum man beim Klimaticket Stmk die Fahrradmitnahme zu gewissen Zeiten beschränkt (und es dennoch als riesigen Erfolg verkauft, dass man das Fahrrad überhaupt mitnehmen kann), bei der Jahreskarte (die es nur mehr für eine Zone gibt) aber in den selben Zügen das Fahrrad dennoch gratis mitnehmen kann.
Auch ist für mich fraglich, warum jemand, der in Zügen mit schwächerer Auslastung z.B. von Schladming nach Liezen pendelt und dort auf beiden Streckenenden durch die ländliche ÖV-Struktur deutlich stärker auf das Rad angewiesen ist, sein Fahrrad nicht mehr mitnehmen kann, weil im Ballungsraum Graz kein Platz dafür ist.
Da wäre auch die Frage, ob man die Fahrradmitnahme nicht nur in der S1, S3, S5 von Bruck/Fehring/Leibnitz nach Graz in Lastrichtung in der Früh beschränkt (am Nachmittag ist das Verkehrsaufkommen durch die Pendler ja auf einen deutlich längeren Zeitraum verteilt) und ob man nicht in der Urlaubszeit (Sommerferien) die Mitnahme uneingeschränkt erlauben könnte.
Sind aber natürlich alles Dinge, die die Regelung wieder recht kompliziert machen und dadurch vermutlich abzulehnen sind!
Wenn man die Fahrradmitnahme zu den Stoßzeiten generell beschränken will, muss das aber meiner Meinung nach nicht unbedingt mit der Einführung einer neuen (sehr guten) Fahrkarte sein. Da warte ich doch z.B. auf die nächste Tarifanpassung oder den nächsten Fahrplanwechsel, damit diese zwar notwendige, aber für einige Kunden unbequeme Änderung nicht mit dem neuen Klimaticket assoziiert wird.
Ansonsten volle Zustimmung, wobei auch gesagt werden muss, dass die jährlich überdurchschnittliche Fahrpreiserhöhungen aller anderen Verbundfahrkarten abseits des Klimaticket ST endlich ein Ende haben muss.
Damit hast du völlig recht! Das Preise immer wieder angepasst werden müssen, ist klar. Aber nicht jedes Jahr in diesem Ausmaß.