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Thema: Straßenbahnausbau 2023ff (191973-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #495
In seiner letzten Periode hat Nagl Nägl mit Köpfen gemacht, den Tramausbau selbst in die Hand genommen und die schon mehrmals zitierten fünf Vorhaben klar als Ziele für die nächsten Jahre definiert. Smart City und Reininghaus wurden - wie vorgesehen - noch innerhalb der Periode realisiert, die drei weiteren sollten 2022/2024 folgen. Alle anderen Darstellungen sind wohlfällig gefärbte Berichte gegenüber der aktuellen Stadtregierung.
Trotz Klimakrise und absehbares Ende des Verbrennungsmotors setzen viele große Firmen einzig auf den Straßenverkehr und errichten sogar Logistikzentren ohne  Bahnanschluss.

  • FlipsP
Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #496
In seiner letzten Periode hat Nagl Nägl mit Köpfen gemacht, den Tramausbau selbst in die Hand genommen und die schon mehrmals zitierten fünf Vorhaben klar als Ziele für die nächsten Jahre definiert. Smart City und Reininghaus wurden - wie vorgesehen - noch innerhalb der Periode realisiert, die drei weiteren sollten 2022/2024 folgen. Alle anderen Darstellungen sind wohlfällig gefärbte Berichte gegenüber der aktuellen Stadtregierung.


Du solltest endlich einmal deine rosaschwarze Brille abnehmen. Nagl hatte genug Zeit für viel mehr Straßenbahnprojekte. Gemacht hat er wenig (auf seine 18 Jahre Amtszeit gerechnet). Wie du schon richtig schreibst: In seiner letzten Amtszeit hat er 5 Projekte angekündigt und gerade einmal 2 umgesetzt. Dazu kommt, dass die Linie 1 ungefähr seit 10 Jahren ausgebaut wird...
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

  • FlipsP
Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #497
Da hast du offensichtlich mehr Glück als ich. Gefühlt steh ich dort jedes Mal im Stau.

Auch in Richtung Geidorfplatz? - und wie weit zurück reicht der Stau?

Ja. Ich würde sagen, durchschnittlich so ab der Hutmanufaktur. Immer zu unterschiedlichen Zeiten.
Das ist aber ggf. eine Grünphase (und kein Stau), außer es gibt einen Rückstau von Parkstraße. Eine eigene Busspur würde dann aber auch nix bringen, weil die Kreuzung dann eh von den Autofahrern blockiert wird (Kreuzung freihalten gibt es in Graz nicht).
Da verlieren die Busse ein Vielfaches in diversen anderen Straßen (Keplerstraße, Heinrichstraße, Merangasse bzw. sogar in der Leechgasse, weil der Bus hinter Radfahrern nachfaren muss + Warten wegen Gegenverkehr). Zu bekritteln, dass man auf dem Stückerl Wickenburggasse wegen dem  soooo breiten Radweg im Bus im Stau steht, ist meines Erachtens lächerlich.

Lustig, dass immer Radfahrer oder die Infrastruktur für sie an allen möglichen Verkehrsproblemen (speziell beim ÖV) schuld sind. Nicht die zu vielen Autos - insbesondere die vielfach unnötigen innerstädtischen Fahrten.
Der Vorschlag, Radfahrer in Nebenstraßen umzuleiten, kann nur von jemanden (whz) kommen, der offensichtlich nie am Rad sitzt bzw. sich die Situation dort noch nie konkret angeschaut hat.
Der Vorschlag eine kombinierte Spur zu machen, brächte dem Bus meistens eher Nachteile, weil dieser dann ja die ganze Wickenburggasse hinter Radfahrern nachfahren müsste (gerade zu den Spitzenzeiten gibt es Richtung Osten oft Kolonnenverkehr bei den Radfahrern). Und wo soll der Radverkehr Richtung Westen geführt werden? Mit gefühlt 7x Seitenwechsel für Radfahrer mit 10x extra Wartezeit an Ampeln (die dann zwangsläufig Behinderungen für den ÖV bedeuten würden).
Also Behinderung eines Teils der sanften Mobilität zu einem nicht einmal wirklichen Vorteil eines weiteren Teils der sanften Mobilität unter der Prämisse nicht den MIV zu behindern, dessen Anteil man eigentlich in Graz schon vor 10 Jahren deutlich reduziert gehabt haben wollte,
Das einzige Dogma in all den bisher gebrachten Vorschlägen war, dass man auf keinen Fall den MIV behindern darf. Wahrscheinlich gibt es auch noch immer Befürworter eines Gürtels im Grazer Osten, in der Meinung, dass eine mehrspurige "Stadtautobahn", die zusätzlichen MI-Verkehr verursacht, irgendein innerstädtisches Verkehrsproblem lösen würde.

In meinen Augen wäre es wichtig, die Radweginfrastruktur beiderseits der Wickenburggasse deutlich zu verbessern, um mehr Leute von 2Tonnen-4Radfahrzeugen-für 80kg-Körpermasse auf 10kg-2Radfahrzeuge (oder meinetwegen 20kg-2Rad-E-Fahrzeuge) zu bringen. Durch eine Reduktion des MIV ergibt sich dann auch eine Verbesserung des ÖV.

Eine zeitlich noch in den Sternen stehende Bimlinie, kann wohl nur funktionieren, wenn man den MIV in der Wickenburggasse (bzw. auch in weiteren Straßen der Linie) rigoros einschränkt (Fahrverbot für Durchzugsverkehr) und ev. Schleichwege im Umfeld unattraktiv gestaltet.


Bitte nicht falsch verstehen: Ich habe nie die Radfahrer und deren Infrastruktur als Problem gesehen oder so dargestellt.

Ich bin aber so realistisch, dass man in Graz nicht Straßen zu Einbahnen macht, ,,nur" um damit die sanfte Mobilität zu beschleunigen. Daher die Idee die Flächen gemeinsam zu nutzen. Aus diesem Grund habe ich extra auch nicht ,,Busspur", sondern ,,Fahrbahn für die sanfte Mobilität/den Umweltverbund" geschrieben. Denn auch, wenn der Bus hinter den Radfahrer ,,herzuckeln" muss, ist er schneller, als er stünde im Stau der PKW.

Die Flächen sind nunmal sehr begrenzt und da baue ich lieber auf Komprommise, als auf ,,die einen sollen freie Fahrt haben (Rad), die anderen nicht (ÖV)". Es gibt ja sonst auch genügend Busspuren in Graz, die nur nur Busspuren, sondern auch Radwege sind. Wieso das dort ein so großes Problem sein soll, geht mir nicht ganz ein.

Mein Wunsche wäre auch eine Einbahn für den MIV vom Hauptbahnhof bis zum Geidorfplatz. Wird sich aber nicht machen lassen.
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #498
In seiner letzten Periode hat Nagl Nägl mit Köpfen gemacht, den Tramausbau selbst in die Hand genommen und die schon mehrmals zitierten fünf Vorhaben klar als Ziele für die nächsten Jahre definiert. Smart City und Reininghaus wurden - wie vorgesehen - noch innerhalb der Periode realisiert, die drei weiteren sollten 2022/2024 folgen. Alle anderen Darstellungen sind wohlfällig gefärbte Berichte gegenüber der aktuellen Stadtregierung.
Also Pläne für eine Innenstadtumfahrung / -entlastung gab es schon lange vor der Ära Nagl. - In den letzten 5 Jahren MUSSTE Nagl endlich einmal was tun. Die beiden Projekte zu SC und RH waren nicht abwendbar, weswegen sie passiert sind und die Innenstadtentlastung wurde auch immer wieder hin- und her rochiert.
Und lieber amoser, falls Du jetzt mit den Projekten von früher kommst, wo ja Nagl auch so "toll" war, dann muss ich Dir leider sagen, dass unter der Ära Nagl KEIN einziger großer Wurf zustandekam:

Was haben  wir in den letzten 50 Jahren zu Buche stehen:

SL1 Alt / Eggenberg -> Eggenberg: Das war unbedingt erforderlich, da das UKH bekanntlich dort neu errichtet wurde und fällt in die Kategorie "Peanuts"

SL 5 BH Puntigam - > NVD: Bei diesem Projekt griffen die ÖBB der Stadt ordentlich unter die Arme und der Platz für Autobusse war östlich der Triester Straße zu wenig Platz.

SL 4 Stadion -> Murpark: Hier gilt selbiges wie bei der Linie 5 nur das der Sponsor "Spar" hieß.

SL 6 Schulzentrum - > Peterstal: Dieses Projekt wurde bereits Jahrzehnte zuvor angekündigt und von Feldgrill-Zankel dann hin und her verschoben. Der 6er fuhr Jahre zu spät in die Wienerbergersiedlung, als sich schon alle um ein Auto umgesehen hatten. - Keine Glanzleistung der Politik!

NVD Hauptbahnhof: Dieses Projekt diente in erster Linie dazu, dem MIV mehr Platz und mehr Zeit an der Kreuzung zu geben und wurde deswegen auch sehr von Nagl und seinen Freunden forciert.

SL 4 Reininghaus: Nachdem man Jahre zuvor einen ÖKO-Stadtteil ankündigte, konnte man freilich nicht aus und musste straßenbahntechnisch was tun. Die für 2018 geplante Fertigstellung des ersten Bauabschnittes der SL 8 (Südwestlinie) nach Don Bosco wurde ja von Nagl erfolgreich verhindert. So müssen die Bewohner von Reininghaus vorerst mit einer Umwegfahrt über den HBF ins Zentrum vorlieb nehmen. - Auch keine Glanzleistung

SL 6 Smart City: Das Stadtteilprojekt erhielt großzügige Förderungen, für die die Errichtung einer Straßenbahnlinie Bedingung war. - Wir erinnern uns daran, das man dieses Projekt ja auch einmal kübeln bzw. verschieben wollte aber dann wären die Fördergelder futsch gewesen.

Alle anderen Dinge, die inzwischen passiert sind und dem Image der Straßenbahn nicht unbedingt guttun, seien hier nicht einmal erwähnt. - Auch diese Liste ist lang.
Variobahn
Sanierung Mariatrosterstrecke
Taktung des ÖV nach 18 Uhr
.......
usw.



Nagl hat in puncto Straßenbahnausbau das absolute Minimum gemacht, worum er nicht herumkam. Von Nägl mit Köpfen kann man nur bei den Evaluierungen zu seinen lustigen Luftschlössern sprechen, die den Steuerzahler*innen sehr viel Geld gekostet haben.
Und Nagl hat viel Geld verprasst, wenn man sich den Schuldenberg von Graz ansieht.

Wir dürfen gespannt sein, was der neuen Stadtregierung gelingen wird und wieviel Mut zur Veränderung aufgebracht werden kann!
Liebe Grüße
Martin

Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #499
Seine Vorgänger haben nicht einmal das gemacht, was eigentlich unumgänglich war. Im Gegenteil: Sie haben das Tramnetz reduziert.
Aber wie dieser Thread auch schon beweist: Die Ausbaupläne verkommen zu einer Radwegediskussion.
Trotz Klimakrise und absehbares Ende des Verbrennungsmotors setzen viele große Firmen einzig auf den Straßenverkehr und errichten sogar Logistikzentren ohne  Bahnanschluss.

  • PeterWitt
Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #500
In seiner letzten Periode hat Nagl Nägl mit Köpfen gemacht, den Tramausbau selbst in die Hand genommen und die schon mehrmals zitierten fünf Vorhaben klar als Ziele für die nächsten Jahre definiert. Smart City und Reininghaus wurden - wie vorgesehen - noch innerhalb der Periode realisiert, die drei weiteren sollten 2022/2024 folgen. Alle anderen Darstellungen sind wohlfällig gefärbte Berichte gegenüber der aktuellen Stadtregierung.
Das ist aber jetzt schon eher mit Realitätsverweigerung denn mit Euphemismus zu begründen, oder? Reininghaus, SmartCity -ja. Wobei Reininghaus lange nicht so in trockenen Tüchern war wie es jetzt scheint, einige Investoren drohten Klagen gegen die Stadt an, da sie vorab einen Beitrag zum geplanten ÖV-Konzept geleistet hatten.
Aber sowohl die Entlastungsstrecke, als auch speziell die NW/SW und 2er Linie, die waren sowas von Meilenweit von einer Realisierung 2022/24 entfernt wie Pluto von der Sonne. Nicht umsonst hat Nagl wieder einmal mit den U-Bahn Phantasien versucht Zeit und Argumente für seine Untätigkeit zu schinden, es fielen Worte wie "Das System Straßenbahn ist am Limit und kann nicht mehr ausgebaut werden", "Ein Ausbau der Straßenbahn wäre verschwendetes Geld, weil man größer denken müsse und die Metro die Lösung sei" etc, etc, etc.
Alleine die Verzögerung mit der Tegetthoffbrücke zeigt, dass eine rasche Realisierung der zigfachen Umplanung der Entlastungsstrecke lange nicht so wichtig behandelt wurde wie sie wäre.

Schön, wenn man ein paar Schritte schaffen konnte, dennoch hat man den Großteil der Energie abermals nur darin investiert davon zu reden, einen Marathon laufen zu wollen, bei zeitgleichem Nahezu-Stillstand und ohne "Trainingserfolg".

Seine Vorgänger haben nicht einmal das gemacht, was eigentlich unumgänglich war. Im Gegenteil: Sie haben das Tramnetz reduziert.
Aber wie dieser Thread auch schon beweist: Die Ausbaupläne verkommen zu einer Radwegediskussion.
Wurde hier eh auch schon öfters angesprochen: ja, ein Scherbaum, ein Götz, da passierte nichts bzw. ging es Rückwärts - was aber auch dem Zeitgeist geschuldet war, man sah den ÖV als lästiges Verkehrshindernis an und sah im MIV den Heilsbringer.
Das hat sich in den späten 80er Jahrne und frühen 90ern grundlegend geändert, und in diese Zeit fallen sehr wohl die ersten wichtigen Schritte für den Fortbestand und den Ausbau der grazer Straßenbahn - Modernisierung (auch mit Gebrauchtwagen) des Wagenparks, Neubau Remise Steyrergasse, Sanierung Remise Alte Poststraße, eben der Ausbau und Verlängerung Eggenberg, und der bislang wichtigste und größte Wurf, der Umbau Jakominiplatz, welcher die weichen für sämtliche Netzerweiterungen und Linienreformen stellte.
Leider kam mit dem Tod von Vbgmst. Edegger die treibende Kraft abhanden und Stingl musste sich mit Verhinderern herumschlagen, die die Ideen von Edegger nicht weiter unterstützen wollten, u.a. auch einem Hr. Nagl, der Ende der 90er schon einmal die Entlastungsstrecke zu Fall brachte.

Man kann nicht nur die Taten sehen, sondern muss sie schon auch im Kontext sehen! Früher war fließendes Wasser im Haus ein Luxus, heute ist's Standard, um nur ein Beispiel zu nennen.

  • FlipsP
Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #501
Seine Vorgänger haben nicht einmal das gemacht, was eigentlich unumgänglich war. Im Gegenteil: Sie haben das Tramnetz reduziert.
Aber wie dieser Thread auch schon beweist: Die Ausbaupläne verkommen zu einer Radwegediskussion.

Und das rächt sich heute! War aber zu dieser Zeit ,,modern".

Es ist ein wenig lächerlich, dass die 18 Jahre ,,Faststillstand" oder ,,Wenigausbau" unter Nagl damit gerechtfertigt werden sollen, dass die Vorgänger noch weniger gemacht haben. Ist er nicht angetreten, um mehr zu machen?

Auch deine Ablenkungen bezüglich Radwegdiskussion täuschen nicht über den zu kleinen Straßenbahnausbau unter Nagl hinweg.

EDIT: Ich habe noch schnell grob rausgemessen, was Nagl angekündigt und dann wirklich auch eröffnet hat. Angekündigt hatte er ungefähr 20,7 km Neu- und Ausbau. Eröffnet dagegen gerade einmal 8,15 km (rund 40%). Das wären also in seiner Amtszeit im Schnitt 1,15 angekündigte Kilometer und 452 eröffnete Meter (!) pro Jahr.

Nicht wirklich rühmlich.
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

  • whz
Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #502
Seine Vorgänger haben nicht einmal das gemacht, was eigentlich unumgänglich war. Im Gegenteil: Sie haben das Tramnetz reduziert.
Aber wie dieser Thread auch schon beweist: Die Ausbaupläne verkommen zu einer Radwegediskussion.

Stimmt leider; ich habe noch das GVB Hefterl aus den 1970ern wo großspurig davon schadroniert wurde, dass eine Tram nach Don Bosco notwendig sei und bald kommen werde. Und Edegger kümmerte sich zwar um den Bau eines guten Radnetzes aber um die Tram hat er und seine Nachfolger nicht gekümmert. Warum dann unter Nagl wirklich etwas passiert ist, ist einerlei und haben wir hier wahrscheinlich keine validen Infos darüber. Fakt ist jedenfalls, dass der 6er und der 4er fahren.

Fakt ist aber, dass notwendige Linien (2 und 9) nicht einmal ernsthaft geplant wurden (Stichwort Keplerstraße / Einmündung in die Leonhardstraße). Dafür Hirngespinste über eine U-Bahn.

Den Kaiser-Josef-Platz komplett verschandelt (wie machte man das etwa in Montpellier?), und mehrere Behindertenparkplätze weg (habe noch den E-Mail Verkehr mit der damals zuständigen Politikerin - den will hier sicher niemand lesen, weil sie ja so toll sich für die Mieter einsetzt...).

Genug geschimpft: wir werden sehen, wann der 16+17 fährt und wann der 2er (wieder) über den Geidorfplatz fährt.

 
Liebe Grüße
Wolfgang

  • PeterWitt
Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #503
Den Kaiser-Josef-Platz komplett verschandelt (wie machte man das etwa in Montpellier?), und mehrere Behindertenparkplätze weg (habe noch den E-Mail Verkehr mit der damals zuständigen Politikerin - den will hier sicher niemand lesen, weil sie ja so toll sich für die Mieter einsetzt...).
Nun, ich kann ehrlich gesagt nichts dazu sagen wie es dort früher mit den Behindertenparkplätzen war, aber geben tut es sie jetzt auch, und die sind auch sehr oft frei - es kann also kaum ein extremer Mangel bestehen, wenngleich es bestimmt zu manchen Zeiten, speziell bei Hochbetrieb am Markt, zu Engpässen kommen kann.
Ansonsten finde ich aber den KJP nicht wirklich verhaut - ja, es wäre mit mehr Geld bestimmt auch mehr drinnen gewesen, aber gegenüber zuvor ist es dennoch eine Aufwertung. Der einzige Fehler, der wirklich gravierend war, nämlich die fehlende direkte Querung zur Haltestelle, wurde ja inzwischen längst saniert.
Da finde ich z.B. den Riesplatz weit mehr misslungen, dort gibt's auch jetzt ein Bus-Chaos, der ehemalige Umsteigeknoten wurde komplett zerstört (es gibt keine gesicherten Anschlüsse mehr), dazu ist es eine menschenfeindliche Betonwüste, die inzwischen höchst desolat und verdreckt ist.

  • ptg
Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #504
In seiner letzten Periode hat Nagl Nägl mit Köpfen gemacht, den Tramausbau selbst in die Hand genommen und die schon mehrmals zitierten fünf Vorhaben klar als Ziele für die nächsten Jahre definiert. Smart City und Reininghaus wurden - wie vorgesehen - noch innerhalb der Periode realisiert, die drei weiteren sollten 2022/2024 folgen. Alle anderen Darstellungen sind wohlfällig gefärbte Berichte gegenüber der aktuellen Stadtregierung.

In den letzten Jahren ist was weitergegangen, ja. Aber warum? Reininghaus und Smart City sind ohne (rechtzeitig) fertige Bimlinien nicht attraktiv nach dem Konzept wie dort "gelebt werden soll" und vermutlich gäbe es in Bälde sonst einen Verkehrskollaps rundum die beiden großen "Baureviere".
Und davor?
Wurden in meiner Wahrnehmung ÖV-Projekte wegen Verpflichtungen (7er - Meduni) umgesetzt oder weil der MIV der eigentliche Profiteur war (Unterführung Gürtel beim Bahnhof bzw. auch in Leonhard). Bei der NW-Linie hat er sich persönlich gegen die Tramerweiterung stark gemacht.
Die Umsetzung div. Projekte litt darunter, weil erforderliche Kapazitäten für seine Visionen gebunden waren. Dass in den letzten Jahren einiges weiterging, erscheint mir da eher als Verzweiflungstat, weil er mitbekommen hat, dass der Verkehr ein wichtiges kommunalpolitisches Thema ist, aber halt nicht der MIV, auf den er immer gern gesetzt hat, sondern die sanfte Mobilität gerade in modernen Stadtteilzentren.
Die einzige Regierungskonstante in den letzten ~20 Jahren war er, da sind die letzten paar Jahre halt - für mich - ein bisserl wenig.

Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #505
In seiner letzten Periode hat Nagl Nägl mit Köpfen gemacht, den Tramausbau selbst in die Hand genommen und die schon mehrmals zitierten fünf Vorhaben klar als Ziele für die nächsten Jahre definiert. Smart City und Reininghaus wurden - wie vorgesehen - noch innerhalb der Periode realisiert, die drei weiteren sollten 2022/2024 folgen. Alle anderen Darstellungen sind wohlfällig gefärbte Berichte gegenüber der aktuellen Stadtregierung.

Nagl hat nicht Nichts gemacht, da hast du Recht. "Nicht Nichts" ist auch mehr, als rückzubauen, und das war auf jeden Fall wichtig. Ich glaube, was sich viele Leute denken, ist eben "zu wenig, zu spät". Einerseits auf die Zeit vor Nagl, aber vor allem auch auf seine Zeit bezogen.

Man muss natürlich auch sehen, dass er einfach andere Themen gesetzt hat, als Öffi-Ausbau, auch wenn er das öffentlich gerne anders dargestellt hat. Das ist ja prinzipiell OK, nicht jeder hat die gleiche Meinung. Ich wage zu behaupten, dass der Großteil hier im Forum einfach sehr andere Schwerpunkte gesetzt hätte als Nagl, was in einem ÖV-Forum ja auch nicht sonderlich überraschend ist.

Im ÖV hat er eben genau das ausgebaut, gegen das er sich nicht mehr wehren hat können, oder das sowieso jemand anderes bezahlt hat (z.B. Murpark, Puntigam).

Was mich persönlich an der Sache nervt ist nicht, dass er sich auf andere Themen konzentriert hat, sondern dass er so oft als der Allheilsbringer für den Verkehr dargestellt wurde, bzw. sich so dargestellt hat, und das ist schlicht und einfach falsch. Da hat er gerne und viel blockiert. Und wenn doch einmal etwas durchgegangen ist, dann hat er Zähne knirschend auf "das war sowieso meine Idee" umgeschaltet. Wenn man schon gegen einen Öffi-Ausbau ist, kann man auch dazu stehen.

Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #506
Ich bringe es noch einmal auf den Punkt: straßenbahnmäßig sind wir beim Ausbau nicht dort, wo wir aufgrund der Ankündigungen sein sollten. einige Projekte wurden angeschoben, bei einigen sind wir noch weiter davon entfernt (Südwestlinie!), einige wurden gebaut.

Jeder kann sich somit ein Bild über die Situation machen.

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #507

  • Ch. Wagner
Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #508

Gestern wurde im Gemeinderat der zweigleisige Ausbau der Linie 5 beschlossen.
Er soll noch heuer begonnen werden und bis 2024 fertiggestellt sein. Die Dauer ergibt sich aus der Tatsache, daß umfangreiche vorbereitende Bauarbeiten durchgeführt werden müssen.
Vorgesehen sind übrigens Rasengleise.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Straßenbahnausbau 2023ff
Antwort #509
Trotzdem wissen wir seit gestern, dass der ÖV nicht absoluten Vorrang hat.
Trotz Klimakrise und absehbares Ende des Verbrennungsmotors setzen viele große Firmen einzig auf den Straßenverkehr und errichten sogar Logistikzentren ohne  Bahnanschluss.