Re: Nach Protesten: BT-Group stoppt Bau in Brodersdorf (GU)
Antwort #4 –
Tut mir echt leid, wenn ich Deinen einzigen Satz zu diesem Thema derart zerpflückt habe!
Wenn aber ein Hauptbetroffener wie folgt zitiert wird:
Hermann Kühweider, direkter Anrainer und einer der vehementesten Gegner des Bauprojekts, weist den Schwarzen Peter aber von sich. "Bereits 2006 haben wir uns gewehrt, dass aus der landwirtschaftlichen Vorrangzone und der Hochwasserzone ein Gewerbegebiet wird. Wir sammelten Hunderte Unterschriften, seitens der Gemeinde gab es aber kein Verständnis." Nun stehe man vor dem wirtschaftlichen Desaster, "aber wir befürchten auch Hochwasserschäden, da für die Fertigungshalle Zigtausende Kubikmeter Torf weggebaggert wurden, der Hang rutscht und die umliegenden Äcker können das Wasser nicht aufnehmen."
... dann muß ich ihm unwidersprochen recht geben!
Man hat dort trotz aller Einspüche "Zigtausende Kubikmeter Torf weggebaggert" und darauf sei "der Hang [ge-]rutscht und die umliegenden Äcker können das Wasser nicht aufnehmen."
Dh.: Trotz aller seiner rechtlichen Bemühungen ist man seitens des/der Bürgermeisters/In auf seine Befürchtungen nicht eingegangen. Und bitte seit 2006 ist eine Menge Zeit vergangen!
Von der befürchteten Hangrutschung wurde erst voriges Jahr groß in der KleZei berichtet, daß diese auch tatsächlich eingetreten war.
Frage: Was anderes kann ein Anrainer rechtlich dagegen unternehmen, wenn er sein Eigentum in Gefahr sieht? Er kann Einspruch erheben! - Nur dieser Einspruch wurde anscheinend nicht genügend geprüft, weil trotzdem eine Baugenehmigung erteilt wurde.
Nach dem Eintritt der seit Jahren befürchteten Hangrutschung will auf einmal niemand mehr für die entstandenen Schäden an seinem selbst erwirtschafteten Besitz gerade stehen. Das verantwortliche Wirtschaftsunternehmen wandert ins Ausland ab, die genehmigenden Behörden schieben ihre Verantwortung der Abwanderung schlußendlich dem klagenden Grundbesitzer zu. Das kann es doch nicht sein!
Und jetzt soll er klagende Grundbesitzer die Alleinschuld am Abwandern des Investors haben? Ja ticken die in Brodersdorf noch alle richtig? Mein Bedauern liegt alleine beim betroffenen Grundeigentümer, weil er nun allen Befeindngen ausgesetzt ist, nur deswegen, weil er rechtens seinen selbst erworbenen Besitz schützen wollte.
Auch wenn die Versicherung den entstandenen Schaden wirklich bezahlen sollte, dann wird sie das höchstens im Ausmaß von etwa 80% vorhaben. Ein womöglich jahrelanger Rechtsstreit wird durchzufechten sein. Nur weil ein geldgeiler Investor dort ohne Rücksicht auf die Betroffenen Anrainer das schnelle Geld machen möchte? Der wäre in Betracht der Geldgier sowieso bald von dort abgewandert (seine Umweltschäden der Allgemeinheit hinterlassend). Die Gewinne privatisiert und die Verluste sozialisiert. Ein heutiger - von der Politik gesegneter - Vorzeigebetrieb sozusagen. Dann ist es ja echt kein Wunder, daß sich dieser Betrieb - nach ein paar lächerlichen Schwierigkeiten - ins Ausland verabschiedet. Dort wird man es mit den Rechten der Anrainer etwas einfacher (billiger) haben. "Glück auf"!
Und eines sei Euch auf Eurer Reise noch mitgegeben: "Verscheisserts wen anderen und pfiat enk!"
Der Empedokles (ital. Empedocle) ist ein Unterwasservulkan in der Straße von Sizilien. Die höchste Erhebung liegt rund 7 bis 8 Meter unter der Meeresoberfläche. Ein starker Ausbruch des Empedokles könnte einen Tsunami auslösen.