Betriebsarzt wird sexuelle Belästigung vorgeworfen
In den Grazer Verkehrsbetrieben brodelt es: Der Betriebsarzt soll Frauen sexuell belästigt haben, sie müssten sich bei einfachen Untersuchungen "oben ohne" zeigen. Der Arzt spricht von einer politischen Intrige.

Betriebsarzt bestreitet Vorwürfe vehement   Foto: Christian Penz
"Gedemütigt." Mit diesem Wort beschreibt Frau M. im Gespräch mit der Kleinen Zeitung, wie sie sich nach einer Untersuchung beim Betriebsarzt der Grazer Verkehrsbetriebe gefühlt hat. Die Vorwürfe, die sie ausspricht, sind schwerwiegend: "Ich musste dort zwanzig Minuten oben ohne auf und ab hüpfen." Und das für einen Sehtest.

"Bitte freimachen". Der Betriebsarzt stellt fest, ob Personen für den Fahrdienst in Bus und Tram geeignet sind. Er macht dazu eben einen Sehtest, prüft Herz, Lunge, Rachen sowie den Bewegungsapparat. Alles Untersuchungen, bei denen das "Bitte freimachen" nicht notwendig ist. M. präzisiert: "Er grapscht auch nicht, aber er starrt die ganze Zeit lüstern auf die Brüste. Ich fühle mich dadurch belästigt."

Leitender Chefarzt. Mit den Vorwürfen konfrontiert, wehrt sich der betroffene Arzt vehement: "Das ist eine Lüge von vorne bis hinten. Bei mir muss sich niemand nackt ausziehen. Ich bin seit 22 Jahren bei den GVB Betriebsarzt, so etwas Dreckiges und Hinterhältiges habe ich noch nie erlebt." Der Arbeitsmediziner, der auch als leitender Chefarzt bei der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse tätig war, sieht hinter den Vorwürfen eine politische Intrige. "Das SPÖ-nahe Eck in den Stadtwerken will mich los werden. Ich habe eine andere Weltanschauung als sie und bin kein Erfüllungsgehilfe, das scheint ihnen nicht zu passen."

Kein Einzelschicksal. Das Erlebnis von Frau M. soll aber kein Einzelfall sein. Viele Frauen hätten sich intern bereits über die Untersuchungspraktiken des Betriebsarztes beschwert. Innerhalb der Stadtwerke, jetzt Graz AG, seien die Anschuldigungen eine Art offenes Geheimnis. Auch die Chefetage ist davon informiert, GVB-Direktor Antony Scholz hat dazu mit seinem Betriebsarzt bereits Gespräche geführt. Allein, geschehen ist bis heute nichts - weder eine Widerlegung noch eine Aufklärung.

Gute Kontakte. Die Kontakte des Betriebsarztes konzernintern sind jedenfalls blendend. Seine Tochter arbeitet in der Zentrale der Graz AG als Juristin, sein Schwiegersohn ist der leitende Personalchef. Offiziell will zu den Vorwürfen gegen den Arbeitsmediziner bei der Graz AG niemand Stellung nehmen. Konzernsprecherin Katharina Hofmann-Sewera sagt nur: "Wir werden das intern regeln." Für die am Freitag stattfindende konstituierende Sitzung des Aufsichtsrates der Graz AG bringt der Wirbel auf alle Fälle ordentlich Diskussionsstoff.
GERALD WINTER

quelle: kleinezeitung.at
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Na da bin ich neugierig, was da raus kommt.

EDIT: Tippfehler ausgebessert

Sexuelle Belästigung: Politik fordert vollständige Aufklärung
Vorwürfe gegen GVB-Betriebsarzt werden untersucht. Er soll Frauen sexuell belästigt haben, sie müssten sich bei einfachen Untersuchungen "oben ohne" zeigen. 

Tram-Fahrerinnen sollen belästigt worden sein 
Gleich in der ersten Aufsichtsratssitzung der Graz AG unter der Führung von Bürgermeister Siegfried Nagl und seiner Vize Lisa Rücker gab es ein heißes Diskussionsthema: die Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen den 76-jährigen Betriebsarzt der Grazer Verkehrsbetriebe (die Kleine Zeitung berichtete exklusiv). "Wir werden die vollständige Aufklärung einfordern", sagten beide Politiker.
Rücker. SPÖ-Frauenstadträtin Elke Edlinger macht sich für die Einsetzung einer Gleichbehandlungsbeauftragten bei den GVB stark. Eine Forderung, die Rücker aufgreift: "Im traditionellen Männerbetrieb GVB haben es Frauen einfach schwer. Da muss sich die Kultur eindeutig ändern."

Reaktion. Die Vorstände der Graz AG, Wolfgang Malik und Wolfgang Messner, haben ebenfalls auf die Vorwürfe reagiert. "Wir haben sofort Stellungnahmen eingeholt. Die Sache wird überprüft." Ein Problem dabei sei, dass die Vorwürfe, die der Betriebsarzt als "Lüge" zurückweist, nur anonym geäußert werden. "Kein Wunder", sagte eine Tram-Fahrerin gegenüber der Kleinen Zeitung: "Wenn du offen auftrittst, bist du weg."

GERALD WINTER

quelle:kleinezeitung.at

Sexuelle Belästigung: Grüne fordern Absetzung des Arztes
Arbeitsmediziner, dem sexuelle Belästigung vorgeworfen wird, soll derzeit keinen Dienst versehen dürfen.

Tram-Fahrerinnen sollen belästigt worden sein
Die Vorwürfe gegen den GVB-Betriebsarzt wiegen schwer, allein: Bisher gab es keinerlei Konsequenzen. Das will Lisa Rücker, grüne Vizebürgermeisterin und Aufsichtsratsvize bei der Graz AG, ändern. "So lange diese Vorwürfe im Raum stehen, darf dieser Arzt seinen Dienst bei den GVB nicht versehen." Dem Arbeitsmediziner wird sexuelle Belästigung vorgeworfen (die Kleine Zeitung berichtete exklusiv).

Untersuchungen eingeleitet. Die Vorstände der Graz AG, Wolfgang Malik und Wolfgang Messner, betonen, dass Untersuchungen eingeleitet wurden. "Juristisch ist die Suppe aber zu dünn, denn die Vorwürfe sind alle nur anonym." Jenen, die sich aus der Deckung wagen, sichert Messner Schutz zu: "Niemand braucht Angst zu haben."

Strukturproblem. Rücker sieht auch ein Strukturproblem in der Graz AG. Die Tochter des Arztes arbeitet als Juristen in der Chefetage, ihr Mann ist der Personalchef. "Diese enge verwandtschaftliche Beziehung ist äußerst fragwürdig."
GERALD WINTER

quelle: kleinezeitung.at

"Juristisch ist die Suppe aber zu dünn, denn die Vorwürfe sind alle nur anonym."

Da wundert mich aber nichts.

Ein Problem dabei sei, dass die Vorwürfe, die der Betriebsarzt als "Lüge" zurückweist, nur anonym geäußert werden. "Kein Wunder", sagte eine Tram-Fahrerin gegenüber der Kleinen Zeitung: "Wenn du offen auftrittst, bist du weg."

Arbeitslos möchte halt auch keiner werden. 

Keine Beweise gegen GVB-Arzt
Vorwurf der sexuellen Belästigung: Graz AG lässt seinen Vertrag dennoch mit Ende des Jahres auslaufen.

Tram-Fahrerinnen sollen belästigt worden sein  
Mitte Juni sind die Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen den Betriebsarzt bei den Grazer Verkehrsbetrieben öffentlich geworden, nun hat die Graz AG ihre Untersuchung des Falles abgeschlossen. Das Ergebnis: "Beweisen lassen sich die Vorwürfe nicht. Sie wurden nur anonym erhoben", erklärt Wolfgang Malik, Vorstandsdirektor der Graz AG.
Vorwürfe. Der 76-jährige Betriebsarzt selbst, Alois Baumann, will dazu nichts sagen. Er lässt nur über seinen Anwalt Michael Maurer ausrichten: "Die Vorwürfe waren von Anfang an aus der Luft gegriffen. Vielleicht wollte man ihn so aus den GVB hinausekeln." Obwohl sich die Vorwürfe also nicht erhärten haben lassen, hat der Vorstand der Graz AG entschieden, den Werkvertrag mit Baumann, der früher auch Chefarzt bei der Gebietskrankenkasse war, nicht mehr zu verlängern. Malik: "Der Vertrag läuft mit Jahresende aus."

Arbeitnehmerschutz. Anwalt Maurer sagt dazu: "Mein Mandant wollte ursprünglich bereits mit 30. Juni von sich aus und aus Altersgründen aufhören. Aber mit diesen Vorwürfen ist das natürlich nicht gegangen. Das hätte ja wie ein Schuldeingeständnis gewirkt." In der Graz AG selbst will man den gesamten Arbeitnehmerschutz auf neue Beine stellen. Bei den GVB ist geplant, auf die Krankenfürsorgeanstalt zurückzugreifen, die ja auch die Magistratsbediensteten betreut. Im Zuge der gesamten Umstrukturierung des Konzerns von Stadtwerke in Graz AG soll auch der Flughafen und Müllentsorger AEVG, beide bisher selbstständig organisiert, im Bereich Arbeitnehmerschutz zentral verwaltet werden.

GERALD WINTER

quelle: kleinezeitung.at

Eine politische Intrige von Straßenbahnfahrerinnen? - Da lachen ja die Hühner!

So eine "politische Intrige" könnte eventuell nur von ähnlich mächtigen Personen im eigenen Konzern ausgehen und
diese bemühen dann dazu ein paar Straßenbahnfahrerinnen um den Herrn Betriebsarzt abzusägen?
Das kann doch nicht im Ernst gemeint sein, oder?

Also bleibt in jedem halbwegs vernünftig denkenden Menschen dieser "Verdacht" weiter bestehen.
Ganz Wurscht wann dieses leidige Dienstverhältnis letztendlich aufgelöst oder auch nicht weiter verlängert wird ...
Bitte WER würde sich für solch eine "dreckige" Kampagne freiwillig hergeben, wenn davon der eigene Job abhinge?
Es ist also kein Wunder, dass diese "unbewiesenen" Anschuldigungen anonym erfolgten.
Die betriebsinterne Verschachtelung mit der Personalabteilung sagt ja eh ..., was sich jeder lieber niemals vorstellen möchte!

mfg, E.

Der gute Mann ist 76 !!! Jahre alt. Vll hätte er schon vor geraumer Zeit in den Ruhestand gehen sollen. Andere Leute werden auch "gezwungen" in Pension zu gehen.

Mehr sage ich jetzt nicht mehr dazu    

SG
G111