Baulos Tulfes-PfonsDas Baulos befindet sich am nordöstlichen Ende des Projektgebiets und reicht von Tulfes im Osten bis nach Steinach am Brenner im Süden.
Übersicht Baulos Telfes-Pfons
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Die Arbeiten an diesem Baulos haben im Juli 2014 begonnen. Es wird mit einer Bauzeit von ca. 55 Monaten gerechnet. Geplantes Bauzeitende ist aus heutiger Sicht März 2019. Verantwortlich für dieses Projekt mit einem Bauvolumen von ca. 380 Mio. Euro ist eine Arbeitsgemeinschaft des österreichischen Baukonzerns Strabag und des italienischen Bauunternehmens Salini-Impregilo.
Das Baulos Tulfes/Pfons besteht aus verschiedenen Bauwerken:
- Rettungsstollen der Umfahrung Innsbruck
- Zwei Verbindungstunnel
- Nothaltestelle Innsbruck
- Erkundungsstollen
- Verschiedenen Querschlägen
- Haupttunnelabschnitte
Wichtigste Eckdaten des laufenden Bauloses
- Baubeginn Sommer 2014
- Bauende Frühjahr 2019
- Ausführende Bauunternehmen Strabag /Salini-Impregilo
- Auszubrechende Tunnelkilometer: 38 km
- Baukosten: ca. 380 Mio.Euro
- Rettungsstollen: 9 km Querschnitt 30 m2 - 40 m2
- Verbindungstunnel: 2 x 4,5 km Querschnitt 110 m2 - 125 m2
- Haupttunnel: 2 x 2,5 km 65 m2 - 75 m2
- Erkundungsstollen: 15 km
Vom Portal Tulfes aus:Rettungsstollen der Umfahrung Innsbruck (L=3.898m) mit Portalbauwerk/Lüftergebäude, Rettungsplatz, Zufahrten und Infrastrukturanschlüssen beim Portal.
Vom Portal Ampass aus: (siehe
Fensterstollen Ampass)
Rettungsstollen der Umfahrung Innsbruck (L=3.147m in Richtung Osten und L=2.049m in Richtung Westen
Rettungsstollen der Umfahrung Innsbruck
Querschläge vom Rettungsstollen Umfahrung Innsbruck in die bestehende Hauptröhre der Umfahrung Innsbruck
Ein Teil der Verbindungstunnel Umfahrung Innsbruck, Oströhe (L=510m) und Weströhre (L=52m) und Aufweitungsbauwerk
Verbindungsstollen West und Querschlag West.
Vom Portal Ahrental aus:Zufahrtstunnel zur Querkaverne
Querkaverne
Haupttunnel Ost- und Weströhre in Richtung Norden mit beiden Aufweitungsbauwerken
Verbindungstunnel, Ost- und Weströhre
Erkundungsstollen vom km 6,9 bis km 22,0 in Richtung Süden
Die Bauzeit ist mit ca. 4 Jahren veranschlagt. Die Durchgängigkeit des Erkundungsstollens von Ahrental nach Wolf ist ab Ende 2017 geplant.
Rettungsstollen der Umfahrung InnsbruckDer Umfahrungstunnel Innsbruck ist ein knapp 13 km langer einröhriger, zweigleisiger Tunnel, welcher die Unterinntaltrasse mit der Eisenbahntrasse, die über den Brennerpass führt, verbindet. Er wurde 1994 in Betrieb genommen. Bisher ist der Tunnel nur für den Güterverkehr freigegeben. Damit künftig auch Personenzüge durch den Umfahrungstunnel Innsbruck fahren dürfen, muss aus Sicherheitsgründen eine zweite, parallele Tunnelröhre errichtet werden. Sie dient als Rettungsstollen für den bestehenden Umfahrungstunnel. Der Rettungsstollen mit einer Länge von 9 km führt vom Gemeindegebiet Tulfes bis nach Aldrans. Er wird mit einem Querschnitt von ca. 30 m2 - 40 m2 ausgebrochen. Der Ausbruch erfolgt über drei Vortriebe, die parallel aufgefahren werden: von Tulfes aus Richtung Westen, sowie vom bereits 2013 fertig gestellten Zufahrtstunnel Ampass aus in Richtung Osten und in Richtung Westen. Aus heutiger Sicht werden die Vortriebsarbeiten für den Rettungsstollen bis Mitte 2017 abgeschlossen sein.
RettungsstollenTulfes
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VerbindungstunnelDie Verbindungstunnel Ost und West sind Verbindungsröhren zwischen dem Brenner Basistunnel und dem bestehenden Umfahrungstunnel Innsbruck. Im Bereich von Aldrans erfolgt der Anschluss der Verbindungstunnel an den bestehenden Umfahrungstunnel und zwar an dem Ort, wo bereits 1994 eine Abzweigung zum Brenner Basistunnel errichtet wurde. Die beiden Verbindungstunnel Ost und West überwerfen sich im Bereich des Lanser Sees. Die Überwerfung der Tunnelröhren ist notwendig, um einen kreuzungsfreien Übergang der aus Italien kommenden Züge (Linksverkehr) in das österreichische Bahnnetz (Rechtsverkehr) zu garantieren. Um in diesem Kreuzungsbereich gleichbleibende Rettungsmöglichkeiten bieten zu können, sind im Bereich von Aldrans und Igls zusätzliche Rettungsrampen notwendig. Diese verbinden die verschiedenen Tunnelabschnitte mit dem Rettungsstollen. Die Verbindungstunnel haben einen Querschnitt von ca. 110m² und werden durch eine Trennwand in zwei Bereiche unterteilt. Im größeren Bereich erfolgt der Bahnverkehr, der kleinere Bereich dient als Sicherheitskorridor. Sicherheitskorridor und Bahnröhre sind alle 333 Meter mit Brandschutztüren verbunden.
Querschnitt Verbindungstunnel
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Nothaltestelle InnsbruckDie europäischen Sicherheitsstandards sehen für Tunnelbauwerke, wie dem Brenner Basistunnel, Nothaltestellen im Abstand von maximal 20 km vor. Insgesamt sind im BBT drei Nothaltestellen vorgesehen. Die nördlichste Nothaltestelle wird südlich von Innsbruck, unter dem Ahrental bzw. dem Gemeindegebiet von Innsbruck-Igls und Patsch gebaut. Die Nothaltestelle hat eine Länge von 470 m.
Nothaltestelle Innsbruck
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Im Bereich der Nothaltestelle werden die beiden Haupttunnelröhren mit einem etwas größeren Querschnitt aufgefahren, um bessere Rettungsmöglichkeiten zu bieten. Parallel zwischen den beiden Haupttunnelröhren verläuft im Bereich der Nothaltestelle ein Mittelstollen. Dieser ist von beiden Haupttunnelröhren über Querverbindungen und Brandschutztüren erreichbar. Um die Rettungsmöglichkeiten für die Passagiere im Bereich der Nothaltestelle zu verbessern wird der Regelabstand der Querverbindungen auf 90 Meter reduziert. Sobald die Passagiere, im Falle eines Ereignisses, den Mittelstollen erreicht haben, befinden sie sich im sicheren Bereich und können von dort evakuiert werden. Um garantieren zu können, dass der Mittelstollen jedenfalls rauchfrei d.h. sicher ist, ist ein gut durchdachtes Belüftungskonzept erforderlich. Gleichzeitig wird über den Mittelstollen Frischluft eingeblasen und über eigene Abluftquerstollen alle 90 m Rauchgase abgesaugt. Der Mittelstollen wird durch eine Zwischendecke in eine obere und eine untere Hälfte unterteilt, um so die Abluft- und Frischluftbereiche zu trennen. Der obere Bereich ist über Abluftklappen mit den Abluftquerstollen verbunden.
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Steht ein brennender Zug in der Nothaltestelle Innsbruck, dann wird über den Zufahrtstunnel Ahrental durch Ventilatoren Frischluft angesaugt und in den Tunnel hineingeblasen. Über den ca. 200 m tiefen Lüftungsschacht Patsch hingegen werden die Rauchgase aus der Nothaltestelle abgesaugt und gefiltert ins Freie nach außen befördert.
Mit dem Ausbruch des Zufahrtstunnels zur Nothaltestelle wurde im Januar 2015 begonnen.
Erkundungsstollen Ahrental-PfonsBereits im Vorlos Innsbruck/Ahrental wurden 5 km Erkundungsstollen aufgefahren. Am Ende wurde eine Montagekaverne für eine Tunnelbohrmaschine (TBM) ausgebrochen. Im gegenwärtigen Baulos Tulfes/Pfons wird von der Montagekaverne aus der Erkundungsstollen in Richtung Steinach am Brenner mit einer Länge von 15 Kilometern mit einer TBM aufgefahren. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Gripper TBM, die eigens für den Vortrieb angefertigt wird und eine Gesamtlänge von ca. 180 Metern aufweist. Diese TBM mit einem Durchmesser von knapp 8 Metern ist mit zahlreichen großen Einzel-Bohrmeißeln am Bohrkopf ausgestattet. Durch eine langsame und konstante Drehung und einer Anpresskraft am Bohrkopf von 14.500 kN gräbt sie sich durch Phyllit und Schiefergestein Richtung Süden. Die Sicherung des Tunnels hinter dem Bohrkopf erfolgt konventionell mit Spritzbeton, Ankern und Baustahlmatten. Die TBM wird voraussichtlich im Sommer 2015 angeliefert, in 2-3 Monaten vor Ort zusammengebaut und im Herbst 2015 von der Montagekaverne Ahrental aus in Betrieb gehen. Bis zum Frühjahr 2019 wird sie sich in Richtung Süden vorarbeiten.
Für das Ausbruchmaterial des Bauloses Tulfes/Pfons sind drei Deponiestandorte vorgesehen:
- Deponie Ampass Nord: 440.000 m³
- Deponie Ampass Süd: 130.000 m³
- Deponie Ahrental: 2,6 Mio. m³
Deponien AmpassDeponiert wird das Ausbruchmaterial des Rettungsstollens der Umfahrung Innsbruck auf den Deponien Ampass Nord und Ampass Süd. Der Großteil des Ausbruchmaterials wird direkt mittels Förderband vom Zufahrtstunnel Ampass aus auf die Deponien Ampass Nord und Ampass Süd transportiert. Für den Transport mittels LKW wurden eigene Autobahnauf- und -abfahrten bei Volders und Ampass errichtet. So können die LKWs direkt von der Baustelle Tulfes zur Deponie gelangen, ohne Wohngebiet zu durchqueren.
Deponien Ampass
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Deponie AhrentalIn der Deponie Ahrental wird das Ausbruchmaterial der Vortriebe, welche vom Zufahrtstunnel Ahrental aus getätigt werden, deponiert.
Unterwerk für Bahnstrom:
Auf der Deponie Ahrental entsteht ein elektrisches Unterwerk, welches in den Deponiekörper integriert wird. Das Unterwerk ist ein Gebäude mit einem elektrischen Umspannwerk, das die Stromversorgung des Haupttunnels in der Betriebsphase sicherstellt.
Deponie Ahrental
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Übersicht über den Baufortschritt März 2015 Baulos Tulfes-Pfons
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Auf Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=fsbVQFREyvgQuellen: BBT Se, Strabag, Salini-Impregilo, Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
Foto, Grafik: BTT SE
l.g. rellov
Es ist besser, ein Licht zu entzünden, als über die Dunkelheit zu fluchen.