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Thema: NVD-Doku Straßenbahn Haltestelle HBF (147674-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Re: NVD-Doku [GVB-Haltestelle Hbf]
Antwort #45
Heutzutage ist es ja auch schon möglich mittels eines hochauflösenden Luftbildes der z.B. Amerikaner nachvollziehen zu können, wo genau Bomben gefallen sind und ob sie überhaupt detoniert sind. Wie genau diese Ermittlungen gehen könne, weiß ich leider nicht. Aber es müsste reichen, um sich einen Überblick zu schaffen, wie z.B. am Areal de Hauptbahnhofs in Graz. Zur genaueren Analyse wird dann gebohrt und untersucht.

LG euer gleisparker0815
Menschen mit einer neuen Idee gelten so lange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat [Mark Twain]

Re: NVD-Doku [GVB-Haltestelle Hbf]
Antwort #46
Wobei auch schon einige "Verdachtspunkte" gefunden wurden - was das wirklich ist, weiß man dann allerdings erst, wenn man es ausgegbraben hat!

Re: NVD-Doku [GVB-Haltestelle Hbf]
Antwort #47

Heutzutage ist es ja auch schon möglich mittels eines hochauflösenden Luftbildes der z.B. Amerikaner nachvollziehen zu können, wo genau Bomben gefallen sind und ob sie überhaupt detoniert sind. Wie genau diese Ermittlungen gehen könne, weiß ich leider nicht. Aber es müsste reichen, um sich einen Überblick zu schaffen, wie z.B. am Areal de Hauptbahnhofs in Graz. Zur genaueren Analyse wird dann gebohrt und untersucht.


Luftbilder helfen auch nur bedingt.

Zwar wurden beinahe alle Bombenangriffe fotografisch dokumentiert (auch schon mit dem Ziel Blindgänger bzw. Bomben mit Verzögerungszünder nachher auffinden zu können!) aber nicht immer war die Sicht gut. Wegen einzelner Wolken würden Bombenangriffe kaum je abgebrochen, auch die Detonationen selbst und die dadurch ausgelösten Brände sorgten für genug Sichteinschränkung. Und bei Nachtangriffen waren die Möglichkeiten der Luftbildauswertung von vornherein sehr eingeschränkt.

Ein weiteres Problem ist, dass Blindgänger ja auch teilweise schon vor Kriegsende geborgen wurden, nicht selten von Leuten, die andere Sachen im Kopf hatten als ihre Arbeit auch noch zu dokumentieren. Oft wurden Blindgänger auch in Eile irgendwo ausgegraben und dann einfach irgendwo anders verscharrt oder die Bergung musste aufgrund neuer Angriffe abgebrochen werden. Dadurch liegen heute Blindgänger auch an undokumentierten Stellen.

Dass wir heute - 65 Jahre (!) nach Kriegsende - immer noch Probleme mit den Folgen haben sollte einmal mehr Antrieb sein es nie wieder so weit kommen zu lassen!

Re: NVD-Doku [GVB-Haltestelle Hbf]
Antwort #48

Ein weiteres Problem ist, dass Blindgänger ja auch teilweise schon vor Kriegsende geborgen wurden, nicht selten von Leuten, die andere Sachen im Kopf hatten als ihre Arbeit auch noch zu dokumentieren. Oft wurden Blindgänger auch in Eile irgendwo ausgegraben und dann einfach irgendwo anders verscharrt oder die Bergung musste aufgrund neuer Angriffe abgebrochen werden. Dadurch liegen heute Blindgänger auch an undokumentierten Stellen.

Nachdem der Großteil der Aufräumungsarbeiten damals von Hand erfolgte, ist das Wiedervergraben von Blindgängern mE. ein eher seltenes Problem. Eine häufiger auftretende Problematik ist neben der schon angesprochenen schlechten Sicht (Wolkendecke, Nebel, Nacht) auch das Verschütten eines Blindgängers durch das bei der Detonation einer nachfolgenden Bombe zur Seite "spritzende" Erdreich, sodaß sie auf dem am Ende des Bombenangriffes zur Kontrolle angefertigten Luftbild nicht sichtbar ist.

Zitat

Dass wir heute - 65 Jahre (!) nach Kriegsende - immer noch Probleme mit den Folgen haben sollte einmal mehr Antrieb sein es nie wieder so weit kommen zu lassen!

Zustimmung.
Die 65 Jahre sind aber noch nicht alles, im deutsch-französischen Grenzgebiet gibt es immer noch Probleme mit Minen aus dem 1.WK.  :-\

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: NVD-Doku [GVB-Haltestelle Hbf]
Antwort #49
Knapp zwei Wochen sind seit meinem letzten Besuch vergangen - Zeit für ein Update aus der Vogelperspektive

Man würde meinen, da hat sich nichts bis wenig getan. Naja, die Bauarbeiten beschränken sich derzeit auf das Herstellen der Bohrpfählwände, die das ganze Erdreich dann stützen werden, sodass dann mit dem Aushub begonnen werden kann. Für das Herstellen der Bohrpfähle dienen die großen Bohrpfahlrohre (ist das die richtige Bezeichnung?), diese werden mit einem Drehbohrgerät in den Boden gestemmt - das Multifunktionsgerät befördert mit seinem Schneckengewinde die Erde nach oben, damit in das später ausgehöhlte Loch das Bewehrungsstahl hineingelassen und mit Beton befüllt werden kann.





Maulwurf


Maulwurf im Einsatz


Drehbohrgerät




LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • ptg
Re: NVD-Doku [GVB-Haltestelle Hbf]
Antwort #50

Vorab: Danke für den Fotonachschub

Weiss jemand was das für eine Maulwurfhügelansammlung im Vordergrund auf dem ersten Foto ist?

mfg Peter


Re: NVD-Doku [GVB-Haltestelle Hbf]
Antwort #51
Schaut irgendwie nach dem Auswurf von kleineren Bohrungen aus oder?

Re: NVD-Doku [GVB-Haltestelle Hbf]
Antwort #52

Schaut irgendwie nach dem Auswurf von kleineren Bohrungen aus oder?


Der Umriss scheint mir schon jener der zukünftigen Stationswände zu sein. Ev. kleine Vorbohrungen, damit man mit den Bohrpfählen nachher sicher keine Leitungen (oder Blindgänger) erwischt?

  • ptg
Re: NVD-Doku [GVB-Haltestelle Hbf]
Antwort #53


Schaut irgendwie nach dem Auswurf von kleineren Bohrungen aus oder?


Der Umriss scheint mir schon jener der zukünftigen Stationswände zu sein. Ev. kleine Vorbohrungen, damit man mit den Bohrpfählen nachher sicher keine Leitungen (oder Blindgänger) erwischt?


Naja bei den Leitungen wird man wohl wissen, wo sie liegen und womit man sie dann erwischt ist auch schon wurscht, da man zur Reparatur sowieso alles ausheben muss.
Da ja sowieso alles ausgehoben wird, müsste wenn ja alles mit Maulwurfhügeln übersät sein und nicht nur der zukünftige "Mauerbereich"

Von den Umrissen (mit der Ausbuchtung) entspricht das ja in etwa dem geplanten Aufgang Richtung Eggenbergerstraße

Re: NVD-Doku [GVB-Haltestelle Hbf]
Antwort #54
Auch von mir vorab Danke für die photographische Dokumentation der Arbeiten!  :one:

Das sind genau die Bohrungen, über deren Sinn wir hier ja schon länger rätseln.
Meine Theorie, dass es sich um Bodenproben (Wahl der richtigen Bohrer etc) handelt,
dürfte damit endgültig vom Tisch sein. Dafür wäre die Dichte dieser Bohrungen doch
etwas reichlich übertrieben...  :-\

Die Dokumentation von bestehenden Leitungsführungen bzw die diesbezüglichen Pläne
sind bei weitem nicht so zuverlässig und genau, wie man wahrscheinlich allgemein
erwarten würde (das bekommt man bei der Ausführung jedes Bauprojektes immer wieder
leidvoll zu spüren...),
zum Aufspüren von Leitungen sind solche Bohrungen aber auch äußerst ungeeignet
(...wenn im Bezirk Strom, Gas oder Wasser ausfallen, hat man eine gefunden...  ;D).

Ich tendiere daher auch zu der Annahme, dass diese Löcher dem Aufspüren von Blindgängern
dienen und im Bereich von Verdachtspunkten daher dichter ausgeführt werden als sonst.
Ein entsprechendes Firmenschild hängt ja auch am Bauzaun neben dem Bahnhofseingang.

Dass diese Sondierungen nur im Verlauf der "Tunnel"wände durchgeführt werden, erscheint
mir auch logisch:
Im Bereich des Aushubes kann man auf angetroffene Kriegsrelikte entsprechend reagieren
und der Bereich ist für den Entminungsdienst frei zugänglich, beim Graben der Löcher für
die Bohrpfähle besteht diese Möglichkeit jedoch nicht.

LG Rainer

Re: NVD-Doku [GVB-Haltestelle Hbf]
Antwort #55

Dass diese Sondierungen nur im Verlauf der "Tunnel"wände durchgeführt werden, erscheint
mir auch logisch:
Im Bereich des Aushubes kann man auf angetroffene Kriegsrelikte entsprechend reagieren
und der Bereich ist für den Entminungsdienst frei zugänglich, beim Graben der Löcher für
die Bohrpfähle besteht diese Möglichkeit jedoch nicht.


Hmm, und hinter der Mauer? Ok, im Falle der Eggenbergerstraße liegen da wohl schon einige Leitungen, sodass die Wahrscheinlichkeit recht hoch ist dass dort schon alles gefunden wurde.

  • ptg
Re: NVD-Doku [GVB-Haltestelle Hbf]
Antwort #56

Auch von mir vorab Danke für die photographische Dokumentation der Arbeiten!  :one:

Das sind genau die Bohrungen, über deren Sinn wir hier ja schon länger rätseln.


Ich tendiere daher auch zu der Annahme, dass diese Löcher dem Aufspüren von Blindgängern
dienen und im Bereich von Verdachtspunkten daher dichter ausgeführt werden als sonst.
Ein entsprechendes Firmenschild hängt ja auch am Bauzaun neben dem Bahnhofseingang.

Dass diese Sondierungen nur im Verlauf der "Tunnel"wände durchgeführt werden, erscheint
mir auch logisch:
Im Bereich des Aushubes kann man auf angetroffene Kriegsrelikte entsprechend reagieren
und der Bereich ist für den Entminungsdienst frei zugänglich, beim Graben der Löcher für
die Bohrpfähle besteht diese Möglichkeit jedoch nicht.

LG Rainer


Die anderen Bohrungen hatten einen größeren Abstand oder ?
Hätte man hier einen begrüdeten Bombenverdacht, hätte man ja wohl die Umgebung (Gürtel & Bim-Verkehr) abgesperrt.
Aber viel mehr Alternativen gibt es eigentlich ja nicht. 



  • cz
Re: NVD-Doku [GVB-Haltestelle Hbf]
Antwort #57
Die kleinen "Maulwurfshügel" sind Bohrungen im Bereich der künftigen Pfähle. In diesen Bohrlöchern wird mit Hilfe von Magnetsonden nach Kriegsrelikten gesucht. Dies wird in der Regel bei allen Pfahl- und Ankerungsarbeiten und bei Verdachtspunkten, die aus historischen Luftbildauswertungen erkennbar sind, durchgeführt. Der normale Aushub wird in der Regel von einem "Feuerwerker" begleitet, der im Falle eines Kriegsreliktfundes die entsprechenden Maßnahmen einleitet.

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: NVD-Doku [GVB-Haltestelle Hbf]
Antwort #58

Danke für die Aufklärung! :D

Bilder von heute -> http://www.nvd-graz-hbf.info/multimedia/bildergalerie
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: NVD-Doku [GVB-Haltestelle Hbf]
Antwort #59
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile