https://kaernten.orf.at/news/stories/2929233/Koralmtunnel kurz vor Durchstich
Nach elf Jahren Bauzeit erfolgt nächste Woche bei einer der beiden Röhren des Koralmtunnels der Durchstich. Mit 33 Kilometern Länge wird er der längste Eisenbahntunnel Österreichs.
Der 33 Kilometer lange Koralmtunnel verbindet Wettmannstätten in der Steiermark mit St. Andrä im Lavanttal. Es ist künftig nicht nur der längste Eisenbahntunnel Österreichs, sondern auch einer der längsten weltweit. Die Koralpe ist zum Großteil ein stabiler Gebirgsstock, der den Tunnelbauern wenige Probleme macht. Anders war dies auf einer Länge von 400 Metern im Lavanttaler Teil der Koralpe. Dort gibt es Gebirgsabbrüche, das Material ist beinahe sandig.
Es musste eine eigene Vortriebsmaschine gebaut werden, die sich durch dieses so genannte Lockermaterial gräbt. Abe nicht nur das, sagt der Projektleiter und Planer des Koralmtunnels, Klaus Schneider: ,,Die Maschine musste sich zuerst durch das Lockermaterial graben können. Im Berg wurde sie dann für die Bohrungen des Hartgesteins umgebaut." So ein Alleskönner sei auch international selten.
Eine Maschine bei Bohrarbeiten zerstört
Immer wieder blieben die Tunnelbohrmaschinen stecken, eine Maschine wurde dabei zerstört. Die riesigen Vortriebsmaschinen mussten händisch ausgegraben werden. Ein halbes Jahr dauerte es, bis sie wieder ihre Arbeit aufnahmen. Für die Mineure war und ist das eine extrem anstrengende Arbeit, sagt Schneider: ,,Wir mussten das Schneidrad freilegen, einen Umgehungsstollen und eine Kaverne vor dem Bohrkopf bauen, um ihn wieder herstellen zu können." Zur selben Zeit habe sich das Gebirge auf die Maschine gesenkt, ,,also mussten wir die Maschine freilegen, um sie wieder betriebsfähig zu machen."
Eröffnung für 2026 geplant
Seit 2009 wird der Koralmtunnel gebaut, der Durschschlag war bereits im Vorjahr geplant. Nun ist es kommende Woche soweit, zumindest bei einer Röhre. Wann es bei der zweiten Röhre soweit ist, kann jetzt laut ÖBB noch nicht gesagt werden. Die Eröffnung der Koralmbahn wird sich also verzögern, sie ist derzeit für das Jahr 2026 geplant.
Der neue Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ) begründete die Verzögerung mit den teils schwierigen geologischen Bedingungen innerhalb der Koralpe. Von den Landeshauptleuten aus Kärnten und der Steiermark, Peter Kaiser (SPÖ) und Hermann Schützenhöfer (ÖVP) wird aber auch ein Zusammenhang mit Einsparungen der Bundesregierung als Grund für die Verzögerung vermutet - mehr dazu in Kaiser: ,,Schiefe Optik" bei Koralm-Verzögerung.