Mit dem Erkenntnis des Bundesverwaltungsgerichts für den Semmering-Basistunnel können nun auch die Arbeiten für das zweite, 7,4 km lange Teilstück Tunnel Gloggnitz beauftragt werden. Aus dem EU-weiten Vergabeverfahren ging nach umfangreicher Prüfung die
Bietergemeinschaft Implenia Österreich GmbH, Hoch-Tief Solutions GmbH und Thyssen Schachtbau GmbH als Bestbieter hervor. Das Auftragsvolumen beträgt rund 457 Mio. Euro.
Der Semmering-Basistunnel ist in drei große Tunnel-Baulose unterteilt.
Das Teilstück Tunnel Gloggnitz, das zur Gänze in Niederösterreich liegt, wird in einem Bagger- und Sprengverfahren von zwei Baustellen ausgehend gebaut: Vom Tunnelportal in Gloggnitz wird in Richtung Mürzzuschlag gegraben. Vom Zugangsschacht Göstritz (Schottwien/NÖ) bauen die Mineure in Richtung Gloggnitz und Mürzzuschlag.
Baustart ist Sommer 2015.Mit dem Semmering-Basistunnel wird bereits in der Bauphase ein volkswirtschaftlicher Impuls gesetzt: Beim Baulos Tunnel Gloggnitz werden bis zu 400 Personen für die nächsten rund 10 Jahre beschäftigt sein.
Seit Herbst 2014 sind mit dem Abschluss der Vorarbeiten die Voraussetzungen für den eigentlichen Tunnelbau von Gloggnitz aus geschaffen: Zwei neu errichtete Eisenbahnbrücken ermöglichen während der Bauarbeiten eine Zufahrt zum Tunnelportal und lassen schon heute die zukünftige Eisenbahntrasse zum Tunnel erkennen. Die erfolgten Umbauarbeiten an den Bestandsgleisen des Bahnhofs Gloggnitz garantieren, dass der Tunnelausbruch umweltfreundlich per Bahn abtransportiert werden kann. Auch in der Göstritz sorgt eine Umfahrungsstraße dafür, dass der Baustellenverkehr nicht durch das Ortsgebiet von Maria Schutz verläuft. Darüber hinaus wurden die Baustelle und das Ortsgebiet für Hochwasser gerüstet.
Der rund 27 km lange Semmering-Basistunnel ist als zweiröhriges Tunnelsystem konzipiert. Mit der Inbetriebnahme 2026 wird die Bahn zwischen Donau und Mur in das 21. Jahrhundert transformiert. In rund zwei Stunden umweltfreundlich und sicher mit der Bahn von der größten in die zweitgrößte Stadt des Landes und umgekehrt; Güterzüge, die nicht mehr mühsam über eine 160 Jahre alte Gebirgsbahn aus der Monarchie den Berg hinaufgezogen und auf der anderen Seite hinuntergebremst werden müssen: Das alles wird in rund 10 Jahren auf der zweiten großen Bahnstrecke Österreichs Realität.
Was bisher nur auf der Weststrecke mit attraktiven Fahrzeiten und dichten Zugintervallen erlebbar ist, wird bald auch auf der Südstrecke umgesetzt. Durch den Semmering-Basistunnel wird die Bahn nun auch auf der Nord-Süd-Verbindung Österreichs zum Auto und zum LKW konkurrenzfähig.
Der Semmering-Basistunnel ist darüber hinaus eines der wichtigsten Projekte der neuen Südstrecke und erfüllt als Teil des Baltisch-Adriatischen Korridors von Danzig bis Ravenna eine Schlüsselfunktion im europäischen Schienennetz.
Quelle:
Pressemeldung ÖBB, 10.06.15l.g. rellov
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