Straßenbahnprojekt Innenstadt: Neutorgasse - Belgiergasse

Begonnen von Ragnitztal, 17 01, 2023, 13:40

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whz

Zitat von: ptg am  02 09, 2024, 12:57Vermutlich wenn man sie rausgerissen, die Allee-Bäume entfernt und dafür 5 Fahrspuren betoniert hätte, wäre es eine sinnvolle Investition in die Mobilität gewesen.

Anpassen musste man die Gleise zur Radetzkystraße hin sowieso (zus. Weichen), die Gleislage in der Schmiedgasse selbst ist eigentlich unverändert. Nachdem die Schienen seit 30 Jahren liegen (oder wurden die irgendwann schon einmal getauscht? Ich kann mich nicht erinnern) und bevor man in 2 Jahren wieder alles aufreißen muss (und noch 1x alles wochenlang sperrt), tauscht man sie gleich aus. Insofern sinnvoll, alles auf einmal zu machen. 
Aber wenn man es nur irgendwie in einen Kontext zu Radfahrern bringen kann, ist es Geldverschwendung.

Interessanter Gesichtspunkt...vorausgesetzt die kolportierte Summe von rd. eine halben Mio € stimmt, fragt sich der Steuerzahler schon, ob man hier richtig nachgedacht hat. Ich bezweifle das - und bin übrigens begeisterter Radfahrer. Deine übrigen Argumente können jedenfalls nicht wirklich überzeugen.

Ahenobarbus

Es geht bei der Umgestaltung des Joanneumrings ja nicht nur um die Neuerrichtung eines Radweges, sondern zusätzlich auch um eine Neuverteilung des öffentlichen Raumes zugunsten von Fußgängern durch eine Erhöhung der Aufenthaltsqualität.

Der Straßenquerschnitt des Joanneumrings war bis dato mit seinen drei Fahrspuren und den beidseitig flankierenden Querparkplätzen schon etwas aus der Zeit gefallen. Unter diesem Aspekt also: Höchste Zeit!

Im übrigen gewinne ich den Eindruck, dass Investitionen in die Öffi- und Radinfrastruktur im öffentlichen Diskurs um einiges kritischer betrachtet werden, als Investitionen in die Straßeninfrastruktur. Der Modal split - immerhin werden ca 40% der Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt-  würde eigentlich für eine Erhöhung der Investitionen in diese beiden Bereich sprechen.

Flyer

Ist zwar off topic und gehört zum Radweg Joanneumring aber ich leak das Ganze einfach einmal.
Am Faschingsdienstag wurde der Beschluss gefasst dass hier etwas gemacht werden sollte und schon am 1. April des selben Jahres war es soweit.
Man hat die unfähigsten Menschen dieser Stadt dutzende Male an einen Tisch versammelt und ergebnisoffen diskutiert. Herauskommen sollte die möglichst dümmste und teuerste Möglichkeit einer Radwegführung in Graz. Herausgekommen sind dann 8 Varianten für eine Radwegführung am Ring. Die in Umsetzung befindliche Variante ist dann aufgrund des höchsten Unkosten/Unnutzen Faktors dem Gemeinderat vorgeschlagen worden.
Dieser war hellauf begeistert, man hat schon darauf gewartet, wie man Steuergelder möglichst ineffizient einsetzen kann und allen Verkehrsteilnehmern die Infrastruktur möglichst verschlechtern kann. Also wurde die Variante beschlossen und nun wird sie tatsächlich gebaut.
In der Bauausschreibung wurde natürlich danach getrachtet, die möglichst schlechteste, unqualifizierteste, langsamste und teuerste Baufirma mit der Umsetzung zu beauftragen.
(I.o.)

Die Sanierung der Schmiedgasse gehört nicht zum Radweg. Das ist eine Gleissanierung, die erforderlich war und jetzt im Zuge des Radweges durchgeführt wird. Die Gleisverlegung am Joanneumring war eforderlich um neben den Bäumen Platz für den neuen Radweg zu schaffen. Die Baumstandorte mussten saniert werden, da durch die Nutzung als Parkplätze und dementsprechende Befahrung (Verdichtung) des Wurzelraumes die gesamte Baumreihe massiv geschädigt ist und gefährdet war.
Am "alten" Joanneumring waren 3 Fahrstreifen mit unzureichender Breite und beidseitig Schrägparker, was aufgrund von Spurwechseln zur Parkplatzsuche und Ausparkmanövern ein Unfallhäufungspunkt war. Die Straßenbahn lag ungünstig zwischen den beiden linken Fahrspuren.
Der Ausbau bringt 2 Fahrspuren in zeitgemäßer Breite (ja die Autos werden immer breiter) und einen Radweg in zeitgemäßer und erforderlicher Breite (ja auch die Radeln werden breiter) und die Baumreihe kann gehalten und saniert werden. Durch das Abrücken der Gleise konnte man den Radweg bis zur Raubergasse vorziehen und schafft dort auch eine Querung des Joanneumringes für Fußgänger und Radfahrer, wodurch an sämtlichen Zuläufen zum Ring eine Querung möglich ist. Zudem war es das Ziel durch die neue Radroute die nördliche Schmiedgasse möglichst zu entlasten. Die Fläche zwischen dem Radweg und dem Gehweg wird gestalterisch hochwertig ausgebildet und es wird ein erlebbarer Raum und eine für Menschen nutzbare Fläche geschaffen.
Warum wird er Radweg nicht ganz "außen" über die Neutorgasse geführt?
Weil dazu einfach der Platz fehlt. Dies ist wiederum der Rechtsabbiegespur aus der Neutorgasse in Richtung Westen in der südlichen Neutorgasse geschuldet.  Zudem würde der Radweg dort ohnehin keinen Anschluss finden. Die Radroute Neutorgasse-Kaiserfeldgasse-Neutorgasse wird für Radfahrer entsprechend aufgewertet und stellt keinen Umweg dar, zudem wurde dadurch die zusätzliche Querung Raubergasse ermöglicht.
Warum findet er dort keinen Anschluss?
Weil ein Radweg in der Radetzkystraße zwischen Neutorgasse und Kai aus Platzgründen nicht möglich ist.
Warum ist dort nicht ausreichend Platz?
Weil dann der ÖV (Busse) nicht mehr ausreichend Platz hätte.

Und einen Expertentipp hab ich noch, aber bitte nicht den Medien weitergeben.
Die billigste Variante ist immer, gar nichts zu machen, aber das wäre auch nix, weil dann gibt es keine Möglichkeit zu unqualifizierter Kritik.

FlipsP

Stark gerettet! Beim ersten Zeil deines Beitrages denkt man sich seinen Teil  ;D

Wobei ich einer Aussage (folgend) nicht zustimmen kann. Da hat man faul die einfachste Variante gewählt.

Zitat von: Flyer am  04 09, 2024, 16:37Warum wird er Radweg nicht ganz "außen" über die Neutorgasse geführt?
Weil dazu einfach der Platz fehlt. Dies ist wiederum der Rechtsabbiegespur aus der Neutorgasse in Richtung Westen in der südlichen Neutorgasse geschuldet.   

Beide Radwege hätte man über die Kreuzung Neutorgasse - Ring miteinander verbinden können, wenn man wirklich gewollt hätte.

Flyer

Zitat von: FlipsP am  04 09, 2024, 16:58Stark gerettet! Beim ersten Zeil deines Beitrages denkt man sich seinen Teil  ;D

Wobei ich einer Aussage (folgend) nicht zustimmen kann. Da hat man faul die einfachste Variante gewählt.

Beide Radwege hätte man über die Kreuzung Neutorgasse - Ring miteinander verbinden können, wenn man wirklich gewollt hätte.

Das hat nichts mit Willen oder Einfachheit zu tun. In Verbindung mit dem erwähnten Rechtsabbiegestreifen müsste man zaubern können um dort neben der Baumreihe Platz für einen Radweg zu finden.

FlipsP

Ich hab's mir selbst angesehen und nachgemessen. Mit etwas mal Wollen, wäre es schon möglich gewesen. Am Ring sowieso.

Aber es ist okay. Man wollte halt nicht.

flow

Ich bin gespannt, ob/wann es dann Nachbesserungen am Eck Neutorgasse/Kaiserfeldgasse gibt weil der aktuelle Zustand ist alles andere als ideal - viel zu wenig Platz um mit dem Rad gescheit abbiegen zu können, Konfliktpotential Fuß/Rad/Auto.
Falls dann einmal der Radweg am Ring fertig ist und eventuell auch die Schmiedgasse offiziell für die Durchfahrt mit dem Rad gesperrt wird und also der Radverkehr in der Neutorgasse weiter zuwächst sollte dort auf jeden Fall nachgebessert werden.

Morteratsch - fermeda sün dumanda

Ch. Wagner


So ich mich nicht irre, geht der Radweg vom Ring in der Raubergasse weiter. Vorkehrungen für eine Ampel sind schon gemacht.

TW 529

Die Fahrbahn auf der Brücke wurde schon betoniert, die Aussparung für die Gleise sieht man auch schon.

https://isen.netzcam.net/

PeterWitt

Für's Protokoll: heute Nacht wurden die Gleise in der Belgiergasse zwischen Kai und Griesgasse gelegt...

whz

Ich verstehe auch hier nicht, warum man die Schienen so wellenförmig verlegt. Warum kann das nicht einfach gerade erfolgen? Am schlimmsten ist es in der Gleisdorfergasse, aber über den dortigen Knick gibt es eh viele Postings.

PeterWitt

#491
In der Belgiergasse ist der Zweck der Verkehrsfluss, also das Umfahren von Abbiegespuren, das macht ja noch SInn, auch wenn es ein permanentes hin und her ist.
In der Gleisdorfergasse, oder z.B. der Gegenbogen Daungasse, da macht das jedoch genau keinen Sinn, wie viele andere minimale Bögen auf gerader Strecke.

whz

Zitat von: PeterWitt am  23 09, 2024, 09:48In der Belgiergasse ist der Zweck der Verkehrsfluss, also das Umfahren von Abbiegespuren, das macht ja noch SInn, auch wenn es ein permanentes hin und her ist.
In der Gleisdorfergasse, oder z.B. der Gegenbogen Daungasse, da macht das jedoch genau keinen Sinn, wie viele andere minimale Bögen auf gerader Strecke.

Da fällt mir noch die Abzweigung von der Riesstraße in die alte Stiftingtalstraße ein, auch hier ist das stadtauswärtsführende Gleis stark ausgeschwenkt...

PeterWitt

In der Belgiergasse werden aktuell die Gleise zwischen Kai und Griesgasse fertig asphaltiert, es wird hier wohl bald der Verkehr umgelegt, um die Gleise auf der Brücke legen zu können.

PeterWitt

Auf der Brücke wurden letzte Nacht die Gleise verlegt, es fehlen jetzt noch jeweils ca. 3m an beiden Brückenköpfen, dann sind die Gleise bis zur Griesgasse fertig angeschlossen.