Ausflug nach Paris | Teil 7: Highlights zum Schluss

Begonnen von flow, 04 04, 2023, 22:04

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

flow

Nach Teil 6 kommt jetzt auch schon der letzte Teil aus Paris - wie angekündigt noch mit ein paar Spezialitäten der Metro.

Zwar musste die Linie 4 schon vor ein paar Jahren ihren Titel als meistgenutzte Linie an die 1 abgeben, aber auch als zweitplatzierte muss die Linie ein großes Verkehrsaufkommen bewältigen. Daher wurde auch sie in den letzten Jahren automatisiert und entsprechend mit Bahnsteigtüren ausgestattet. Mittlerweile steht die völlige Automatisierung kurz bevor, durch die Auslieferung neuer MP 05 für die Linie 14 können werden laufend MP 89 CA für die Linie 4 frei. Die Möglichkeiten für Fotos sind durch die Bahnsteigtüren natürlich eingeschränkt, aber in der Station Cite geht das aufgrund der besonderen Bauform immer noch. Aufgrund der Lage auf der Ile de la Cite, quasi ums Eck von Notre-Dame, musste die Station in eigens konstruierten Caissons gebaut werden, die in den nassen Boden abgesenkt wurde. Die Station hat durch ihre Bauform und die aufwändige Beleuchtung auch nach Installation der Bahnsteigtüren ihre ganz spezielle Atmosphäre bewahrt.

traffic.gif

Der öffentliche Zugang zur Station wird über den südlichen Caisson abgewickelt.


traffic.gif

MP 89 CA 39 unterwegs nach Bagneux - Lucie Aubrac.


traffic.gif

Auch MP 89 CA 45 ist schon im Design der IDF unterwegs.


traffic.gif

Nur mehr wenige Metros sind mit Fahrer unterwegs so wie hier MP 89 CC 08. Die Garnituren mit Fahrerkabine sind noch alle im Design der RATP.


traffic.gif

Die Hoffnung auf eine Garnitur der neuen MP 05 erfüllt sich nicht, aber eigentlich bin ich mit MP 89 CC 39 eh zufrieden, denn die wird es hier bald nicht mehr zu sehen geben.


Nachdem ich schon einmal hier bin muss ich natürlich bei Notre-Dame nach dem Rechten schauen - das letzte Mal war ich hier beim Umsteigen kurz nach dem Brand der Kathedrale. Der unmittelbare Vorplatz ist immer noch abgesperrt und außer Containern und Gerüsten ist nicht viel zu sehen. Nach der kurzen Lagekontrolle suche ich gleich wieder das Weite, da hier, mitten im Zentrum der Stadt, einfach zu viele Menschen herumwuseln. Zuerst bahne ich mir aber den Weg am Seineufer entlang auf die Rückseite von Notre-Dame, um dort auf die kleinere Seineinsel, die Ile Saint-Louis, überzusetzen. Ziel dort ist ein Eis von Berthillon, natürlich vom Stammhaus in der Rue Saint-Louis en l´Ile. Da wartet man auch gerne ein paar Minuten in der Schlange. Entsprechend gut gelaunt spaziere ich dann weiter über die Insel um diese auf ihrer ruhigeren Ostseite wieder zu verlassen.

traffic.gif

Souvenirs dürfen an diesem Touri-Hotspot natürlich nicht fehlen.


traffic.gif

Steht noch. Rechts an der Kaimauer übrigens Bauarbeiten zur Renovierung des Bahnhofs Saint-Michel-Notre-Dame der RER C.


traffic.gif

Blick die Rue Xavier Privas hinein ins Quartier Latin.


traffic.gif

Bouquiniste am Quai de Montebello.


traffic.gif

Mitten in der Stadt und doch weitgehend ruhig und entspannt ist es auf der Ile Saint-Louis.


traffic.gif

In der zentralen Rue Saint-Louis en l´Ile.


traffic.gif

Erwähnte ich schon, dass es herbstelt?


traffic.gif

Die Stadt den Menschen! Paris ist ja Vorreiter bei der neuen Platzverteilung im öffentlichen Raum. Auch hier am Quai des Celestins hat man die Autos einfach rausgekickt und - oh wunder - es funktioniert.


Mittlerweile habe ich Bedenken, dass die Zeit nicht mehr für alle Dinge ausreicht, die ich noch gerne machen würde. Obendrein wird das Licht immer schöner, aber mein Entschluss steht natürlich - die MP 59 auf der Linie 11 muss ich noch dokumentieren. Die Oldies der Pariser Metro stehen kurz vor der Ablösung durch die brandneuen MP 14. Diese sollen ab etwa Juni in den Fahrgasteinsatz gehen bevor dann nächstes Jahr die Verlängerung der Linie 11 nach Rosny in Betrieb geht. Mit der Linie 7 fahre ich also zunächst bis Chatelet, der absurd großen zentralen Umsteigestation im Pariser Netz. Fünf Metrolinien (eine davon sogar mit zwei Stationen) und drei RER-Linien treffen sich hier. Der Umstieg von der 7 zur 11 ist aber schnell gemacht und so drehe ich nun eine Runde mit den ältesten Metrozügen auf der ersten Strecke wo gummibereifte Züge zum Einsatz kamen.

traffic.gif

MF 77 178 auf der Linie 7 in Richtung La Courneuve in der Station Sully Morland. Diese weist so wie alle Station der Erweiterung zur Mairie d´Ivry aus den 30er und 40er Jahren eine ungewöhnliche Bahnsteiglänge von 105 Metern auf. Da die restlichen Stationen nie entsprechend verlängert wurden fahren hier immer noch die gewohnten fünfteiligen Züge.


traffic.gif

MP 59 6088 der Linie 11 in der Endstation Chatelet.


traffic.gif

Natürlich muss auch ein Foto der Station Arts et Metiers sein. MP 59 6081 ist unterwegs in Richtung Chatelet.


traffic.gif

Die Station ist nach Hochschule und Museum benannt und soll mit ihrem Steampunk-Design an die Nautilus aus Jules Verne Buch 20000 Meilen unter dem Meer erinnern.


traffic.gif

MP 59 6087 erreicht die Station Place de Fetes.


Über die kurvige und steile Strecke fahre ich bis zur Place des Fetes. Hier steige ich um in die Linie 7bis. Diese Linie ist der ursprüngliche zweite nördliche Streckenast der Linie 7, der 1967 von der Stammlinie abgetrennt wurde. Hier fahren zwar nicht die ältesten Metros aber mit dem Typ MF 88 die ungewöhnlichsten. Diese kurzen Dreiteiler sind die ersten Serienfahrzeuge mit durchgehend begehbaren Innenraum und weisen als Besonderheit auch eigentümliche Fahrwerke mit Einzelachsen auf. Mehr oder weniger zur Erprobung diverser Neuerungen hatten die Fahrzeuge immer mit diversen Kinderkrankheiten zu kämpfen und ihre Ablöse durch bereits bestellte MF 19 lässt auch nicht mehr allzu lange auf sich warten.

Aber auch die Strecke der 7bis ist interessant, die an ihrem östlichen Ende eine große Schleife dreht, die ihrerseits über nicht planmäßig befahrene Gleise mit der zweiten "bis-Linie", der 3bis, verbunden ist. Immer wieder schwirren Pläne herum, die beiden Linien zu verbinden und somit auch die berühmte Geisterstation Haxo wiederzubeleben. Ob das kurz- oder mittelfristig auch tatsächlich passiert dürfte aber eher unwahrscheinlich sein.

traffic.gif

Ganz in orange im Stil Andreu-Motte - die Station Place des Fetes der Linie 7. Planmäßig wird nur der außen liegende Bahnsteig genutzt.


traffic.gif

MF 88 02 in der Station Bolivar. Auch hier könnten grundsätzlich längere Züge zum Einsatz kommen.


traffic.gif

Der Innenraum, vermutlich relativ unverändert seit Inbetriebnahme.


traffic.gif

Zum Abschluss noch MF 88 05 in der Station Jaures der Linie 7bis.


An der Station Jaures heißt es wieder umsteigen, damit ich mit der Linie 2 wieder zurück zur 11 komme. Dabei nehme ich auch ein kurzes Stück des oberirdisch geführten Teils der Linie 2 mit. Diese bildet als Gegenstück zur Linie 6 die nördliche Ringlinie mit nicht ganz so vielen oberirdisch geführten Abschnitten mit (mangels Bahnsteighalle) nicht ganz so schönen Bahnhöfen - aber das ist natürlich Geschmackssache. Anschließend nehme ich dann wieder die 11 um zurück ins Zentrum zu fahren.

traffic.gif

MF 02 173 in Richtung Porte Dauphine in der Station Jaures der Linie 2. Eigentlich doch auch ganz hübsch diese Stationen.


traffic.gif

Türen schließen, zurückbleiben bitte - oder auf pariserisch: täääät!


traffic.gif

Die hatten wir auch schon einmal: MF 02 004EL in der Station Belleville unterwegs zur Porte Dauphine.


traffic.gif

Alle wollen in die Stadt. MP 59 6078 ist aber unterwegs zur Mairie des Lilas.


In Rambuteau verlasse ich die Metro wieder um am Centre Pompidou vorbei zum Forum Les Halles zu spazieren - dem an die vorhin erwähnte Riesenstation Chatelet - Les Halles angeschlossenen Einkaufszentrum. Hier ist eines der touristischen Epizentren der Stadt, die Massen wuzeln sich an Shops und Lokalen vorbei durch die Straßen. Ich schwimme mit dem Strom mit hinüber zum Forum des Halles, der mächtigen Kirche Saint-Eustache und der als Kunsthalle neu belebten alten Börse. Anschließend folge ich der langsam untergehenden Sonne zur Seine und spaziere in der einsetzenden Dämmerung am Fluss entlang zum Louvre. Als es dann finster wird begebe ich mich zu "meinem" indischen Restaurant unweit der Gare de l´Est für ein letztes Abendessen.

traffic.gif

Immer viel los rund um das Centre Pompidou.


traffic.gif

Das ist kein Graffiti.


traffic.gif

Der vor ein paar Jahren neu errichtete Eingang zum Forum des Halles.


traffic.gif

Saint Eustache.


traffic.gif

Bei der alten Börse.


traffic.gif

Das erst unlängst renovierte und neu eröffnete Kaufhaus La Samaritaine.


traffic.gif

Den Eingang zur Metro lasse ich jetzt einmal links liegen.


traffic.gif

Kandelaber von Dervaux.


traffic.gif

Pont des Arts und Louvre.


traffic.gif

Früher Bahnhof, jetzt Museum: Gare/Musee d´Orsay.


traffic.gif

Picknick mit Aussicht.


traffic.gif

Der Kreis schließt sich - wieder in der Rue de Rivoli.


traffic.gif

Abendstimmung in der Rue des Pyramides.


traffic.gif

Zahlreiche Lokale laden rund um das Palais Royal zum Essen ein.


Nach einem ausgiebigen Abendessen zieht es mich zwar schon in Richtung Hotel und Bett, aber ein kleines Highlight der Metro lässt mich nicht los. Allzu lange muss ich nicht überlegen und mache mich auf den Weg. Dabei nutze ich auch die Linie 9, die sich sonst eher meiner Aufmerksamkeit entzieht. Aufgrund der schon vorgerückten Uhrzeit dauert die Fahrt in den äußersten Südwesten der Stadt fast eine dreiviertel Stunde, nach zwei Mal Umsteigen bin ich dann aber endlich am Ziel. Die Station Mirabeau ist mit ihrer Bauform sicherlich einzigartig. Die Linie 10 verläuft hier in einer großen Schleife und die Gleise trennen sich direkt in der Station. Diese hat nur in Richtung Innenstadt einen Bahnsteig während das Gleis der Gegenrichtung in einer Steigung und ohne Bahnsteig durch die Station verläuft. Nach einem scharfen Bogen bleiben die Züge stadtauswärts dann wenige hundert Meter weiter bei der Station Eglise d´Auteuil stehen, der am wenigsten genutzten Station des Netzes. Da abends die Intervalle etwas länger sind dauert es etwas länger als gewohnt bis ein passender Zug durch die Station fährt, dann aber passt es gut, dass unmittelbar danach auch schon der Zug zurück in die Innenstadt kommt. Alle Fotos sind im Kasten und im Hotel falle ich nach einem langen Tag erschöpft ins Bett. Morgen geht es dann früh raus um tagsüber wieder zurück nach Hause zu fahren. Drei Tage Paris sind wie im Flug vergangen und ich werde die Stadt mit einer Menge neuer Fotos und Eindrücke zufrieden verlassen.

traffic.gif

MF 77 092 in Richtung La Courneuve in der Station Poissoniere. Im Hintergrund zu erkennen die Station Cadet - die Strecke verläuft hier bergauf unter der Rue La Fayette.


traffic.gif

Achtung Gegenzugschaden! MF 01 108 auf der Linie 9 in Chausee d´Antin - La Fayette. Zu beachten die Deckengestaltung die hier und in der Station der Linie 7 zum zweihundertjährigen Jubiläum der Revolution installiert wurde.


traffic.gif

MF 01 151 in der Station Michel-Ange - Molitor. Im Hintergrund im Tunnel die Station Michel-Ange - Auteuil. An beiden Stationen kann man zur Linie 10 umsteigen, einmal stadtein- einmal stadtauswärts.


traffic.gif

Wunderbar morbides Ambiente in der Station der Linie 10.


traffic.gif

Die MF 67 der Linie 10 stehen auch zur Ablöse durch bereits bestellte MF 19 an.


traffic.gif

Einfach faszinierend. MF 67 2 037 durchfährt die Station Mirabeau ohne Halt in Richtung Boulogne - Pont de Saint-Cloud.


traffic.gif

Und so schaut das in der Gegenrichtung aus.


traffic.gif

MF 67 2 080 bringt mich wieder zurück in die Stadt.


traffic.gif

Ein letztes Foto beim Umsteigen in Sevres Babylone. Mit der Linie 12 geht es wieder ins Hotel.


Damit wäre es geschafft, Metro- oder Stadtbilder sind keine mehr zu befürchten. Im nächsten und letzten Teil widme ich mich noch der Heimreise mit echten Zügen. Bis demnächst an dieser Stelle.
Morteratsch - fermeda sün dumanda