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Verkehr => ÖPNV - Allgemein => ÖBB => Thema gestartet von: s_gelb am 12 08, 2024, 10:41

Titel: Zweisprachige Bahnhofsschilder
Beitrag von: s_gelb am 12 08, 2024, 10:41
Die ÖBB werden bis Jahresende an allen Bahnhöfen, deren Orte zweisprachige Ortstafeln besitzen, auch zweisprachige Bahbhofsschilder montieren, nachfolgend die Auflistung:



Kärnten (slowenische Volksgruppe):

Wiederndorf-Aich - Vidra vas–Dob (Halt und Tafel neu, kein Tausch)

Bleiburg - Pliberk

Bleiburg Stadt - Pliberk mesto

Bereits zweisprachig:St. Michael ob Bleiburg - Šmihel pri Pliberku



Burgenland (kroatische Volksgruppe):

Wulkaprodersdorf Haltestelle (Umbenennung in Wulkaprodersdorf Rathausgasse) - Vulkaprodrštof Rathausgasse 

Neudorf - Novo Selo

Pama - Bijelo Selo

Parndorf - Pandrof

Parndorf Ort - Pandrof mjesto

https://presse-oebb.at/news-oebb-zweisprachige-bahnhofsschilder-in-kaernten-und-dem-burgenland?id=203563&menueid=27022&l=deutsch
Titel: Re: Zweisprachige Bahnhofsschilder
Beitrag von: Ragnitztal am 12 08, 2024, 11:31
Wie sieht es mit der Fahrgastinformation in den Zügen aus? Kommen da auch zweisprachige Inserts / Ansagen bei den betreffenden Bahnhöfen?
Titel: Re: Zweisprachige Bahnhofsschilder
Beitrag von: Serjoscha am 12 08, 2024, 12:52
Wie sieht es umgekehrt mit der deutschsprachigen Minderheit in der Untersteiermark aus?

Wird es ein Marburg geben?
Wird der Rudolf Majster-Platz endlich umbenannt und der Marburger Blutsonntag endlich aufgearbeitet?
Gleich wie das Massaker in Huda Jama?
Titel: Re: Zweisprachige Bahnhofsschilder
Beitrag von: FlipsP am 12 08, 2024, 13:14
Zitat von: Serjoscha am  12 08, 2024, 12:52Wie sieht es umgekehrt mit der deutschsprachigen Minderheit in der Untersteiermark aus?

Wird es ein Marburg geben?
Wird der Rudolf Majster-Platz endlich umbenannt und der Marburger Blutsonntag endlich aufgearbeitet?
Gleich wie das Massaker in Huda Jama?

Das wirst du in Slowenien erfragen müssen
Titel: Re: Zweisprachige Bahnhofsschilder
Beitrag von: Ch. Wagner am 12 08, 2024, 13:37

Es gibt in Slowenien zwei anerkannte Minderheiten: Italiener und Magyaren. Der Anteil der Deutschen bzw. Österreicher beträgt 0,01% bzw. 0,03% . Entsprechend der Anzahl sind sie nicht anerkannt.
Titel: Re: Zweisprachige Bahnhofsschilder
Beitrag von: Serjoscha am 12 08, 2024, 16:59
Man hat sie 1945 zwangsvertrieben bzw. ermordet. Bedauerlicherweise ist das Thema südlich der Grenze im Vergleich zu hier kaum erforscht geschweige denn aufgearbeitet.

Die Geschichte schreiben immer die Sieger.....
Titel: Re: Zweisprachige Bahnhofsschilder
Beitrag von: PeterWitt am 12 08, 2024, 23:01
Zitat von: Serjoscha am  12 08, 2024, 16:59Die Geschichte schreiben immer die Sieger.....
Eh, und die Verträge diktieren diese ebenso - unter anderem deswegen hat sich Österrecih aj auch verpflichtet, diese Minderheiten anzuerkennen und ihnen die Zweisprachigkeit zuzugestehen, anderenfalls wären diese Gebiete heute nicht mehr bei Österreich.
An sich schon an Lächerlichkeit kaum zu übertreffen die Posse um die zweisprachigen Ortstafen, da finde ich es hingegen nur sehr sympathisch, dass dies die ÖBB nun freiwillig macht.
Titel: Re: Zweisprachige Bahnhofsschilder
Beitrag von: amoser am 12 08, 2024, 23:17
Zitat von: Serjoscha am  12 08, 2024, 16:59Man hat sie 1945 zwangsvertrieben bzw. ermordet. Bedauerlicherweise ist das Thema südlich der Grenze im Vergleich zu hier kaum erforscht geschweige denn aufgearbeitet.

Die Geschichte schreiben immer die Sieger.....

In der Untersteiermark (im einstigen slowenischen Sprachgebrauch, der dem deutschen entsprach, Spodnja Štajerska, heute slovenska Štajerska oder nur Štajerska, haben auch sehr viele deutschsprechende Steirer gelebt.
Titel: Re: Zweisprachige Bahnhofsschilder
Beitrag von: 214.10 am 13 08, 2024, 08:40
"Wie sieht es umgekehrt mit der deutschsprachigen Minderheit in der Untersteiermark aus?"

Es gibt diese heute nicht mehr; also ist es m. M. irrelevant, zweisprachige Ortsbezeichnungen aufgrund von Minderheitenrechten zu fordern. Und ja, es gab eine Reihe von Unmenschlichkeiten in der Untersteiermark/Štajerska, die nicht geleugnet werden können und dürfen. Aber nicht nur von einer Seite!

Richten wir unser Augenmerk aber auf die Gegenwart und die Zukunft, die wir diesseits und jenseits der Grenze, aber in unserer gemeinsamen Heimat verbringen und verbringen werden. Und das schreibe ich, gerade weil ich untersteirische Wurzeln habe.

LG  214.10
 
Titel: Re: Zweisprachige Bahnhofsschilder
Beitrag von: Serjoscha am 13 08, 2024, 09:06
Zitat von: 214.10 am  13 08, 2024, 08:40Und das schreibe ich, gerade weil ich untersteirische Wurzeln habe.

LG  214.10
 

@metoo
Und deswegen bin ich der Meinung das auch jugoslawische Verbrechen aufgearbeitet werden müssen, nicht nur "unsere".

Und warum die Frau Bundesministerin diesen Schritt  genau jetzt kurz vor der Wahl setzt finde ich bedenklich. 
Titel: Re: Zweisprachige Bahnhofsschilder
Beitrag von: kroko am 13 08, 2024, 09:37
Zitat@metoo
Und deswegen bin ich der Meinung das auch jugoslawische Verbrechen aufgearbeitet werden müssen, nicht nur "unsere".

"Unsere" Verantwortung ist es, uns um "unsere" Verbrechen und Angelegenheiten zu kümmern. Das ist eine Frage des Anstands und der geistigen Hygiene. Dabei mit dem Finger auf andere zu zeigen bringt überhaupt nichts, sondern führt nur dazu dass nie irgendwas geschieht.
Titel: Re: Zweisprachige Bahnhofsschilder
Beitrag von: FlipsP am 13 08, 2024, 09:44
Ich frage jetzt rein aus unbetroffenem Interesse und möchte keinem zu Nahe treten.

Was hat man realistisch davon, wenn man heutzutage (Jahrzehnte/Jahrhunderte nach den nicht zu verharmlosenden Verbrechen) das Übernehmen von Verantwortung einfordert?

Es ändert ja heute nichts mehr daran, wenn wer hergeht und sagt, ,,ja ich übernehme jetzt die Verantwortung für das was vor zB 90 Jahren passiert ist".

Wie geschrieben geht es mir dabei nur ums Interesse und nicht darum, irgendetwas klein zu reden.
Titel: Re: Zweisprachige Bahnhofsschilder
Beitrag von: PeterWitt am 13 08, 2024, 09:45
Zitat von: kroko am  13 08, 2024, 09:37"Unsere" Verantwortung ist es, uns um "unsere" Verbrechen und Angelegenheiten zu kümmern. Das ist eine Frage des Anstands und der geistigen Hygiene. Dabei mit dem Finger auf andere zu zeigen bringt überhaupt nichts, sondern führt nur dazu dass nie irgendwas geschieht.
"Klimaschutz ist wichtig, aber "die anderen" müssen anfangen, ich alleine bin ja viel zu unbedeutend, das bringt ja nix...." - und genau deswegen passiert nichts, weil niemand seine eigene Verantwortung und seine eigenen möglichkeiten erkennen will, sonder sich immer auf "die anderen" verlässt und ausredet.
Niemand sagt, dass nicht auch in Slowenien einmal ein historischer Aufarbeitungsprozess anlaufen wird, insbesondere, wenn man auch in Österreich gemeinsame Wurzeln erkennen und erfahren kann (siehe eben Zweisprachigkeit). Sowas kann man nicht immer nur einfordern, sowas muss man auch vorleben, weil nur dann kann man nachhaltig ein Umdenken anstoßen.
Titel: Re: Zweisprachige Bahnhofsschilder
Beitrag von: amoser am 13 08, 2024, 09:55
Information aus dem Austria-Forum:
1910 gaben von den 26.000 Einwohnern Marburgs 19.000 Deutsch als ihre Umgangssprache an - trotzdem wurde die Stadt im Friedensvertrag von St. Germain im September 1919 dem neuen Südslawischen Königreich zugesprochen, mit einem Fünftel des einstigen Kronlandes Steiermark, mit Cilli und Pettau. Die Städte waren deutsche Sprachinseln im slowenischen bäuerlichen Umland; "Germanisierungsversuche" in den Landgemeinden der Südsteiermark mittels Gründung deutscher Volksschulen waren in den letzten Jahren der Monarchie erfolglos.
Der einstige LR Schöggl (FP) hat übrigens durchgesetzt, dass auf der A 9 einige Hinweistafeln die zweisprachige Aufschrift Maribor/Marburg haben.
Titel: Re: Zweisprachige Bahnhofsschilder
Beitrag von: Serjoscha am 13 08, 2024, 10:04
Zitat von: FlipsP am  13 08, 2024, 09:44Was hat man realistisch davon, wenn man heutzutage (Jahrzehnte/Jahrhunderte nach den nicht zu verharmlosenden Verbrechen) das Übernehmen von Verantwortung einfordert?

Es ändert ja heute nichts mehr daran, wenn wer hergeht und sagt, ,,ja ich übernehme jetzt die Verantwortung für das was vor zB 90 Jahren passiert ist".

Wie geschrieben geht es mir dabei nur ums Interesse und nicht darum, irgendetwas klein zu reden.

Um nachfolgende Generationen zu sensibilisieren, und aus vergangenen Fehlern zu lernen. Zeitzeugen gibt es bald kaum mehr, welche davon berichten können.
Titel: Re: Zweisprachige Bahnhofsschilder
Beitrag von: 5047er am 13 08, 2024, 12:36
Zitat von: PeterWitt am  13 08, 2024, 09:45Niemand sagt, dass nicht auch in Slowenien einmal ein historischer Aufarbeitungsprozess anlaufen wird, insbesondere, wenn man auch in Österreich gemeinsame Wurzeln erkennen und erfahren kann (siehe eben Zweisprachigkeit). Sowas kann man nicht immer nur einfordern, sowas muss man auch vorleben, weil nur dann kann man nachhaltig ein Umdenken anstoßen.

Slowenien ist zumindest hinsichtlich der gelebten Sprache durchaus recht vorbildlich.

In den Schulen wird Deutsch nach Englisch meist als zweite lebende Fremdsprache unterrichtet. In der Spodnja Štajerska bzw. Pomurska spricht ein Gutteil der Bevölkerung durchaus relativ Deutsch und es ist meist möglich, sich daher auch auf Deutsch zu verständigen.

Bei der Eisenbahn wird zumindest bei den von Österreich durchgebundenen Fernverkehrszügen die Lautsprecherdurchsagen meist neben Slowenisch und Englisch auch in Deutsch durchgesagt, da habe ich zumindest schon öfter erlebt.
Titel: Re: Zweisprachige Bahnhofsschilder
Beitrag von: whz am 19 08, 2024, 10:01
Zitat von: Serjoscha am  12 08, 2024, 12:52Wie sieht es umgekehrt mit der deutschsprachigen Minderheit in der Untersteiermark aus?

Wird es ein Marburg geben?
Wird der Rudolf Majster-Platz endlich umbenannt und der Marburger Blutsonntag endlich aufgearbeitet?
Gleich wie das Massaker in Huda Jama?

Bravo!!! Genau so sehe ich das auch - gleiches Recht / gleiche Pflicht für alle  :)
Titel: Re: Zweisprachige Bahnhofsschilder
Beitrag von: whz am 19 08, 2024, 10:05
Zitat von: amoser am  12 08, 2024, 23:17In der Untersteiermark (im einstigen slowenischen Sprachgebrauch, der dem deutschen entsprach, Spodnja Štajerska, heute slovenska Štajerska oder nur Štajerska, haben auch sehr viele deutschsprechende Steirer gelebt.


Mehr als das, in der heutigen österreichischen Steiermark haben einst auch viele slowenische Steirer gewohnt (Radkersburg Umgebung, Leutschach etc). Pavelhaus gibt hier Auskunft. Und Marburg war nahezu rein deutschsprachig, Pettau knapp 76% etc.
Und Klagenfurt war bis 1919 mehrheitlich slowenischsprachig und das geistige Zentrum der Slowenen in der Monarchie, hingegen war Laibach zu 50% deutschsprachig.

Wir sollten uns auf unsere gemeinsame Geschichte besinnen und einander die Hände reichen, damit wir in Zukunft gut miteinander auskommen.
Daher begrüße ich den Schritt der ÖBB ausdrücklich und nachdrücklich, auch betreffend Burgenland.
Titel: Re: Zweisprachige Bahnhofsschilder
Beitrag von: whz am 19 08, 2024, 10:07
Zitat von: 214.10 am  13 08, 2024, 08:40"Wie sieht es umgekehrt mit der deutschsprachigen Minderheit in der Untersteiermark aus?"

...

Richten wir unser Augenmerk aber auf die Gegenwart und die Zukunft, die wir diesseits und jenseits der Grenze, aber in unserer gemeinsamen Heimat verbringen und verbringen werden. Und das schreibe ich, gerade weil ich untersteirische Wurzeln habe.

LG  214.10
 

Sehr treffend geschrieben!! Auch ich habe untersteirische Wurzeln  :)
Titel: Re: Zweisprachige Bahnhofsschilder
Beitrag von: whz am 19 08, 2024, 10:09
Zitat von: kroko am  13 08, 2024, 09:37"Unsere" Verantwortung ist es, uns um "unsere" Verbrechen und Angelegenheiten zu kümmern. Das ist eine Frage des Anstands und der geistigen Hygiene. Dabei mit dem Finger auf andere zu zeigen bringt überhaupt nichts, sondern führt nur dazu dass nie irgendwas geschieht.

Trotzdem gehören immer zwei Seiten gehört und respektiert - audiatur et altera pars.

Und die Greueltaten der Partisanen dürfen ebenfalls nicht vergessen werden und müssen aufgearbeitet werden. Und hier hat Slowenien Nachholbedarf, mehr noch als wir (aber auch wir!).
Titel: Re: Zweisprachige Bahnhofsschilder
Beitrag von: whz am 19 08, 2024, 10:12
Zitat von: FlipsP am  13 08, 2024, 09:44Ich frage jetzt rein aus unbetroffenem Interesse und möchte keinem zu Nahe treten.

Was hat man realistisch davon, wenn man heutzutage (Jahrzehnte/Jahrhunderte nach den nicht zu verharmlosenden Verbrechen) das Übernehmen von Verantwortung einfordert?

Es ändert ja heute nichts mehr daran, wenn wer hergeht und sagt, ,,ja ich übernehme jetzt die Verantwortung für das was vor zB 90 Jahren passiert ist".

Wie geschrieben geht es mir dabei nur ums Interesse und nicht darum, irgendetwas klein zu reden.
Flips, ich tu mir bei deinen Worten schwer...das würde bedeuten, dass wir als Deutschsprachige keine Verantwortung für die NS Greuel mehr übernehmen müssen, weil diese Generation tot ist? Was heißt Verantwortung eigentlich in diesem Zusammenhang? Ich denke wir müssen uns bewusst machen, was damals passiert ist und versuchen, diese Fehler nicht mehr zu machen, versuchen so gut es geht.
Titel: Re: Zweisprachige Bahnhofsschilder
Beitrag von: whz am 19 08, 2024, 10:17
Zitat von: amoser am  13 08, 2024, 09:55...
Der einstige LR Schöggl (FP) hat übrigens durchgesetzt, dass auf der A 9 einige Hinweistafeln die zweisprachige Aufschrift Maribor/Marburg haben.

Und das finde ich ebenso gut, weil Ortsnamen Kulturgut sind, und daher stört mich auch nicht, dass man auf der Steiermarkautobahn (Stajerska avtocesta) Gradec/Graz liest - ich würde es nur umdrehen, zuerst Graz, dann Gradec. Im Kutschenitzatal findet man auf slowenischer Seite alle österreichischen Dörfer zuerst mit den wahrscheinlich bei uns gar nicht mehr bekannten slowenischen Ortsnamen. Kann man übertrieben bezeichnen, für mich paßt es . Umgekehrt wäre es aber auch gut, zumindest auf öster. Seite die deutschsprachigen Namen auch anzuführen.

Ein wirklicher Schritt wäre eine zweisprachige Ortstafel für ganz Radkersburg, also für beide Teile: Bad Radkersburg/Radgona bei uns, drüben Radgona/Bad Radkersburg (oder Oberradkersburg..)
Titel: Re: Zweisprachige Bahnhofsschilder
Beitrag von: whz am 19 08, 2024, 10:20
Zitat von: 5047er am  13 08, 2024, 12:36Slowenien ist zumindest hinsichtlich der gelebten Sprache durchaus recht vorbildlich.

In den Schulen wird Deutsch nach Englisch meist als zweite lebende Fremdsprache unterrichtet. In der Spodnja Štajerska bzw. Pomurska spricht ein Gutteil der Bevölkerung durchaus relativ Deutsch und es ist meist möglich, sich daher auch auf Deutsch zu verständigen.

Bei der Eisenbahn wird zumindest bei den von Österreich durchgebundenen Fernverkehrszügen die Lautsprecherdurchsagen meist neben Slowenisch und Englisch auch in Deutsch durchgesagt, da habe ich zumindest schon öfter erlebt.

Diese Erfahrungen habe ich nicht...deutsch wird selten gesprochen, und wenn man mit kroatisch kommt (ist mir tatsächlich passiert) wird man sowieso unwirsch abgefertigt.
Sorry, aber du meinst sicher Prekmurska  ;D ich mag total gern den untersteirischen Schichtenstrudel vulgo Prekmurska gibanica
Titel: Re: Zweisprachige Bahnhofsschilder
Beitrag von: FlipsP am 19 08, 2024, 11:02
Zitat von: whz am  19 08, 2024, 10:12Flips, ich tu mir bei deinen Worten schwer...das würde bedeuten, dass wir als Deutschsprachige keine Verantwortung für die NS Greuel mehr übernehmen müssen, weil diese Generation tot ist?

Mir ist durchaus bewusst, dass das Thema sehr, sehr sensibel ist. Ich möchte dir kurz darlegen, was ich davon halte, vielleicht wird dadurch meine Nachfrage verständlicher:

Ich halte sehr wenig davon, dass man heute noch von ,,Verantwortung übernehmen" spricht oder gar ganze Unternehmen verteufelt, weil sie Zwangsarbeiter (ja , das ist schlimm und das will ich nicht klein reden, aber Zwangsarbeiter waren halt leider fast überall). Die dafür Verantwortlichen leben heute alle nicht mehr (wenn ich jetzt vom 2. WK schreibe) und die nachfolgenden Generationen können alle nichts mehr für diese Taten.

Was sie und wir alle jedoch machen können: Schauen, dass das in Zukunft nicht mehr passiert (auch wenn die Umfragen aktuell leider eher den Weg dorthin zeigen).

Das soll jetzt eben kein Nichtigreden der Gräueltaten sein, aber ich möchte mich nicht für Taten schuldig fühlen müssen, die vor 100 Jahren begangen wurden und das auch nur, weil ich zB auf der ,,falschen Seite" der Grenze geboren wurde.

Zitat von: whz am  19 08, 2024, 10:12Was heißt Verantwortung eigentlich in diesem Zusammenhang? Ich denke wir müssen uns bewusst machen, was damals passiert ist und versuchen, diese Fehler nicht mehr zu machen, versuchen so gut es geht.

Hier sind wir klar einer Meinung! Ob das unter ,,Verantwortung" fällt oder nicht, kann ich nicht beurteilen.

Was ich noch einmal betonen will: Ich bin mir der Taten dieses Regimes bewusst und rede diese sicher nicht klein!
Ich war jedoch kein Teil davon, nur weil ich 100 Jahre später Österreicher bin.
Titel: Re: Zweisprachige Bahnhofsschilder
Beitrag von: Martin am 19 08, 2024, 12:44
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