Hirngespinste zum Grazer Radverkehr

Begonnen von FlipsP, 21 07, 2024, 11:00

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5047er

#15
Zitat von: FlipsP am  22 07, 2024, 15:35Ich als Techniker bin immer der Meinung, dass es eine Lösung gibt und ja, ich sage hier, dass man es sich zu leicht gemacht hat (bzw das ,,Ziel" eines durchgehenden Radweges nicht wichtig genug war).
Es gibt ja jetzt eh eine Lösung. Und man ist halt der Ansicht dass es gescheiter ist, durch die verkehrsberuhigte Kaiserfeldgasse zu fahren, anstatt einen viel zu schmalen Radweg zu haben, auf dem man kaum einem entgegenkommenden Radfahrer begegnen könnte.

Natürlich hätte es auch andere Lösungen gegeben. Wenn man z.B. dein "Hirngespinst" eines "Highways" vom Ostbahnhof aus annehmen würde, gäbe es z.B. die Möglichkeit, die Schönaugasse ebenfalls zum Highway auszubauen und Abschnittsweise eine MIV-Fahrspur bzw. Parkplätze zu opfern - dann wäre natürlich ein durchgehender Radweg in der Neutorgasse absolut notwendig.

Ch. Wagner

Im Umfeld der ehemaligen Kirchnerkaserne werden in absehbarer Zeit die neuen Wohnbauten bezugsfertig sein. Da für 600 Wohnungen nur 300 Tiefgaragenplätze vorgesehen sind, wird wohl der Radverkehr entsprechend zunehmen. Der Murradweg ist da zu wenig belastbar, sintemalen auch bei der Seifenfabrik Wohnhäuser entstehen. Eine zusätzliche Buslinie ist geplant, die Endstation Theyergasse wird auch demnächst adaptiert.
Ein Problem zusätzlich ist die Kasernstraße bei den Schrebergärten, es gibt nicht einmal einen Gehweg, der allerdings in Planung ist. Die Schönaugasse auch mit einem Radweg zu ertüchtigen, wäre also begrüßenswert.

Grundsätzlich bleibt aber die Frage offen, wer denn soviel Neuwohnungen braucht - außer die Bauindustrie. Die Leerstandsabgabe würde zumindest den Spekulationen einen Riegel vorschieben.

FlipsP

Zitat von: 5047er am  22 07, 2024, 18:00Es gibt ja jetzt eh eine Lösung. Und man ist halt der Ansicht dass es gescheitert ist, durch die verkehrsberuhigte Kaiserfeldgasse zu fahren, anstatt einen viel zu schmalen Radweg zu haben, auf dem man kaum einem entgegenkommenden Radfahrer begegnen könnte.

Mir ist klar, dass es ein Schreibfehler ist (Freud'scher Versprecher?  ;D  ), aber es passt gut  ;D
Zu ,,viel zu schmal". Naja. Es wäre sich eine Breite von 1,6 bis 1,8 m ausgegangen. Als viel zu schmal würde ich das nicht ansehen. Und das auch nur im Bereich der Bäume. Dazwischen wäre breiter möglich. Das wäre auf die +/- 50 m in meinen Augen verkraftbar. Lieber so, als gar nicht.

Zitat von: 5047er am  22 07, 2024, 18:00Natürlich hätte es auch andere Lösungen gegeben. Wenn man z.B. dein "Hirngespinst" eines "Highways" vom Ostbahnhof aus annehmen würde, gäbe es z.B. die Möglichkeit, die Schönaugasse ebenfalls zum Highway auszubauen und Abschnittsweise eine MIV-Fahrspur bzw. Parkplätze zu opfern - dann wäre natürlich ein durchgehender Radweg in der Neutorgasse absolut notwendig.

Was nicht ist, kann ja noch werden. In Vorleistung dafür ist man jedenfalls nicht gegangen.

Zitat von: Ch. Wagner am  22 07, 2024, 19:15Eine zusätzliche Buslinie ist geplant, die Endstation Theyergasse wird auch demnächst adaptiert.

Kommt die wirklich zusätzlich oder doch nur statt 34E?

Zum Rest stimme ich dir zu! Bei solch großen Projekten (auch wenn es mehrere in der Gegend sind) sollte schon auch die Infrastruktur entsprechend ausgebaut werden.

Zitat von: Ch. Wagner am  22 07, 2024, 19:15Grundsätzlich bleibt aber die Frage offen, wer denn soviel Neuwohnungen braucht - außer die Bauindustrie. Die Leerstandsabgabe würde zumindest den Spekulationen einen Riegel vorschieben.

Steht denn wirklich so viel leer? Reininghaus wird da ja so gerne als Beispiel genannt, aber so wenig unbewohnte Wohnungen sehe ich da nicht.

Zitat von: Ch. Wagner am  22 07, 2024, 16:26Was für ein Techniker bist du denn und wem konkret wirft du vor, es sich "zu leicht gemacht" zu haben.
Bist du denn Vekehrsplaner, daß du alles besser weißt und noch Anregungen zum Bau gibst.

Und wenn du schon "Hirngespinste" in "realisierbare Gedankenspiele" umbenennen willst, dann sage ich dir als Psychiatriepfleger, laß es bei den Gespinsten -ohne Hirn.

Ja, ich bin Techniker im Verkehrsbereich und plane auch.
Wem konkret: Ich würde sagen allgemein. Die Techniker, die schnell ohne eine ein wenig aufwendigere Lösung zu suchen meinten, dass kein Platz sei und die Auftraggeber die sich damit abspeisen haben lassen.
Und nein, ich weiß nicht alles besser, aber ich habe eben meine Meinung zu Dingen und die tue ich kund. Ob sie dir passt oder nicht.

Ragnitztal

Zitat von: FlipsP am  22 07, 2024, 15:35Es gibt genügend Wege die Bäume nicht umzubringen und trotzdem eine Fläche für den Radweg zu erhalten. Beispielsweise das Pflastersystem TTE (wird zB bei der Stadthalle/Messe verwendet).


Ich als Techniker bin immer der Meinung, dass es eine Lösung gibt und ja, ich sage hier, dass man es sich zu leicht gemacht hat (bzw das ,,Ziel" eines durchgehenden Radweges nicht wichtig genug war).
Wenn ich drauf komme: Okay dort brauch ich noch eine Abbiegespur, aber es wird der Abstand der Häuser nicht breiter, dann braucht es eben andere Ideen. Wenn mir in 5 Minuten eine einfällt, dann erwarte ich von Stadtplanern auch eine. Oder man hat es sich eben leicht gemacht und gesagt: leider geht da nichts.

Der Vergleich der kleinen Bäume bei der Stadthalle mit jenen großen Schnurbäumen in der Neutorgasse hinkt etwas. Die großen Bäume transpirieren deutlich mehr Wasser, haben vielmehr Wurzelraum. Außerdem gibt es den Hub durch die Wurzeln, der die Oberfläche (Pflaster oder Asphalt) regelrecht sprengen kann. Also keine geeigneten Voraussetzungen. Ich nehme außerdem an, dass man bei der Planung die verschiedenen Varianten durchgedacht hat und nach Abwägung der Umstände sich eben für diese Variante entschieden hat. Geht m.M.n auch in Ordnung. Nebenbei gibt auch noch die Alternative durch die Raubergasse zu fahren (wenn die Schmiedgasse zu einer Fußgängerzone im strengen Sinn erklärt wird).

FlipsP

Zitat von: Ragnitztal am  22 07, 2024, 20:25Außerdem gibt es den Hub durch die Wurzeln, der die Oberfläche (Pflaster oder Asphalt) regelrecht sprengen kann.

Das kann man eben auf so kleiner Fläche im Griff haben. Da kommt es auf die Größe der Bäume nicht an. Sonst hätte auch die direkt angrenzende Straße ein Problem.
Asphalt ist dafür ungeeignet ja. Das TTE System nicht, andere Systeme auch nicht. Man könnte den Bereich zB auch überplatten oder überbrücken. Wie geschrieben: Möglichkeiten würde es geben.

Es ist jetzt eh entschieden und umgesetzt. Das heißt aber nicht, dass ich nicht meine Meinung dazu haben und äußern darf.
Eine Radverkehrsstrategie wird erst dann ihr ganzes Potential entfalten können, wenn sie sinnig ist. 3 mal um die Ecke fahren, wo eine reichen würde, ist nicht sinnig. Eine Lücke von 100 m auch nicht. Das mag jetzt vielleicht als jammern auf hohem Niveau rüberkommen, ,,jetzt is eh fast die ganze Neutorgasse mit einem Radweg versehen. Irgendwann muss man mal zufrieden sein", aber bei einer Eisenbahnbahn würde (hoffentlich) auch keiner eine Lücke von 100 m lassen, weil ,,sei zufrieden, dass der Rest gebaut wurde".

Ragnitztal

Zitat von: FlipsP am  22 07, 2024, 20:46Das kann man eben auf so kleiner Fläche im Griff haben. Da kommt es auf die Größe der Bäume nicht an. Sonst hätte auch die direkt angrenzende Straße ein  Problem...

Stimmt leider nicht. Der Wasserbedarf und der Wurzelraum sind sehr wohl größen- und altersabhängig. Somit brauchen größere Bäume eher auch gut durchwurzelbare und gut infiltrationsfähige Böden und keinen hohen Anteil stark versiegelter Oberfläche (ist natürlich auch artabhängig).

https://futurezone.at/amp/science/ein-besseres-leben-fuer-stadtbaeume/401163708

Für die umliegende Straße ist eher kein Problem, da es keine Flachwurzler sind. 

Zitat von: FlipsP am  22 07, 2024, 20:46...

Es ist jetzt eh entschieden und umgesetzt. Das heißt aber nicht, dass ich nicht meine Meinung dazu haben und äußern darf.
Eine Radverkehrsstrategie wird erst dann ihr ganzes Potential entfalten können, wenn sie sinnig ist. 3 mal um die Ecke fahren, wo eine reichen würde, ist nicht sinnig. Eine Lücke von 100 m auch nicht. Das mag jetzt vielleicht als jammern auf hohem Niveau rüberkommen, ,,jetzt is eh fast die ganze Neutorgasse mit einem Radweg versehen. Irgendwann muss man mal zufrieden sein", aber bei einer Eisenbahnbahn würde (hoffentlich) auch keiner eine Lücke von 100 m lassen, weil ,,sei zufrieden, dass der Rest gebaut wurde".


Wie schon angedeutet, wirst du nicht alleine mit dem technischen Wissen sein. Die zuständigen Verkehrsplanerinnen und Verkehrsplaner werden sich auch über die technischen Möglichkeiten auskennen. "Sich es leicht machen", wird kein Motiv für die Entscheidung sein. Der Vergleich mit der Eisenbahn hinkt wieder. Eisenbahnen sind schienengebunden, Fahrräder nicht. Es gibt eben genug gut befahrbare Alternativen in der Umgebung. Die 2 Ecken mehr in der südlichen Schmiedgasse-Kaiserfeldgasse nimmt man gerne in Kauf, da es auch von der Strecke kürzer ist.

Zitat von: FlipsP am  22 07, 2024, 19:38...

Kommt die wirklich zusätzlich oder doch nur statt 34E...

Es wird die BL 67  im Südteil "umgelegt" werden und über den Karlauergürtel zur Theyergasse fahren. Ob als zusätzliche Line oder als Ersatz für den 34E, weiß ich nicht. 

FlipsP

Zitat von: Ragnitztal am  22 07, 2024, 23:14Stimmt leider nicht. Der Wasserbedarf und der Wurzelraum sind sehr wohl größen- und altersabhängig. Somit brauchen größere Bäume eher auch gut durchwurzelbare und gut infiltrationsfähige Böden und keinen hohen Anteil stark versiegelter Oberfläche (ist natürlich auch artabhängig).

Das eine schließt das andere nicht aus. Wasser kann ich ja zuführen bzw klar definieren, wie viel zum Baum kommt. Das hat mit der Oberflächengestaltung wenig zu tun. Man denn Boden sehr wohl durchwurzelbar gestalten und die Oberfläche trotzdem befahrbar.

Beim System ,,Schwammstadt" wird ja auch so gearbeitet.

Ch. Wagner

 Die Linie 67 kommt zusätzlich. Deswegen auch die Bauarbeiten an der Endstation Theyergasse, die derzeit nicht vom 34E angefahren wird.

FlipsP

Zitat von: Ch. Wagner am  23 07, 2024, 08:28Die Linie 67 kommt zusätzlich. Deswegen auch die Bauarbeiten an der Endstation Theyergasse, die derzeit nicht vom 34E angefahren wird.

Danke!


ptg

Es ist ja lustig, dass die Bewilligung (mit Auflagen) vor ~20 Jahren von der ÖVP erteilt wurde und vor 10 Jahren mehr oder eher weniger intensiv von der ÖVP ein bisserl was getan wurde, um Interesse an der Errichtung des Radweges vorzutäuschen. Und jetzt wird von derselben Partei angefragt, warum der Radweg noch immer nicht errichtet wurde.
Wobei der ÖVP und deren Wählern wahrscheinlich die immer mehr werdenden Radfahrer, die über die Münzgrabenstraße und Petersgasse umfahren müssen, ein Dorn im Auge sind.

Serjoscha

Zitat von: ptg am  23 07, 2024, 13:48Wobei der ÖVP und deren Wählern wahrscheinlich die immer mehr werdenden Radfahrer, die über die Münzgrabenstraße und Petersgasse umfahren müssen, ein Dorn im Auge sind.


Natürlich weil "die ÖVP" und ihre WählerInnen ausschließlich mit Mercedes-G-Klassen 63 AMG fahren.  Das diese allesamt vom Bischof eingesegnet wurden versteht sich ja von selbst.......

Warum werden von der amtierenden grünen Vizebürgermeisterin verstümmelt Radwege geplant und realisiert?
Warum macht sie nicht entschieden mehr für FahrradfahrerInnen?
jegliche Form von Extremismus ist abzulehnen.

ptg

Man braucht auch mit einem Mini oder Fiat500 Platz. Es war der ÖVP allerdings über 20 Jahre, in denen sie an der Macht waren, komplett egal, dass ihre eigenen Auflagen nicht umgesetzt werden. Wie auch beim Kastner-Dach, wo man durch die Parteinähe 15 Jahre ein scheußliches Dach in der Altstadt durchgehen lässt oder daß man überhaupt, weil mutmaßlich ein paar Leute den visionären Bürgermeister gekannt haben, die Nordwestlinie zu Grabe trägt, obwohl die Trasse immer so geplant war.

Jetzt kommt die Anfrage, warum der Radweg noch nicht geschlossen ist. Das ist heuchlerisch. So viel Parteibrille kann man gar nicht haben, um nicht zu sehen, dass die ÖVP nun laufend ihre Versäumnisse anderen in die Schuhe schieben will.

Serjoscha

In der Opposition ist es immer leichter als in der Regierung, und da der Heilpädagoge seinem politischen Ziehvater in dessen vorherige Position folgen möchte ist das nur logisch das er sich für dieses Thema interessiert.


Welche Lösung für die Causa K&Ö-Dach hat die aktuelle Regierung erarbeitet.
jegliche Form von Extremismus ist abzulehnen.

Ch. Wagner

Zitat von: Serjoscha am  23 07, 2024, 16:13Das diese allesamt vom Bischof eingesegnet wurden versteht sich ja von selbst.......


Wie auch generell bist du in der Liturgie ebenso nicht bewandert: Unter "Einsegnung" versteht man hierzulande die Verabschiedung von Toten.