Kritische Studie zu aufgelassenen Bahnstrecken

Begonnen von Ragnitztal, 19 09, 2023, 12:05

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s_gelb

Zitat von: 38ger am  20 09, 2023, 17:06(...) nicht jedoch Fahrgäste des MIV in Buslinien auf Strecken, wo es sich nicht um einen Bahnnachfolgeverkehr handelt.
(...)

Wie passt das damit zusammen, dass in den letzten Jahren auch auf etlichen Strecken, bei denen es sich nicht um Bahnnachfolgeverkehre handelt, das Fahrplanangebot (teils sogar sehr stark) attraktiviert wurde?

38ger

Zitat von: s_gelb am  20 09, 2023, 19:47Wie passt das damit zusammen, dass in den letzten Jahren auch auf etlichen Strecken, bei denen es sich nicht um Bahnnachfolgeverkehre handelt, das Fahrplanangebot (teils sogar sehr stark) attraktiviert wurde?

Es lassen sich sicherlich einzelne Gegenbeispiele finden, trotzdem ist ein derartig attraktives Busangebot wie beim ehemaligen Schweinbarther Kreuz in vergleichbar ländlichen Gegenden mWn doch sehr selten.
Wobei es schon stimmt, dass es zumindest eine zunehmende Vertaktung im Busverkehr gibt, immer öfter auch am Wochenende und mit längeren Betriebszeiten.

s_gelb

Zitat von: 38ger am  20 09, 2023, 22:51Es lassen sich sicherlich einzelne Gegenbeispiele finden, trotzdem ist ein derartig attraktives Busangebot wie beim ehemaligen Schweinbarther Kreuz in vergleichbar ländlichen Gegenden mWn doch sehr selten.
Wobei es schon stimmt, dass es zumindest eine zunehmende Vertaktung im Busverkehr gibt, immer öfter auch am Wochenende und mit längeren Betriebszeiten.

Es gibt freilich Regionen, in denen sicher noch weiteres Ausbaupotential für den ÖV besteht. Nichts destotzrotz wurde in den letzten Jahren sehr viel investiert und in viele Regionen Österreichs hat sich der ÖV eklatant verbessert - teils eben im Bahnverkehr, anderswo auch sehr viel im Busverkehr.

tmk

Zitat von: Torx am  20 09, 2023, 12:13Oder die ebenfalls nur mehr am Wochenende befahrene Strecke zwischen Weyer und Selzthal: Dort ist nun mal nichts und niemand (bis auf Admont). Ein Teil der Strecke war für den Erzabbau relevant, wohl weniger für den Personenverkehr.

Beides als Ausflug wirklich nett - aber als Verkehrsmittel für den Alltag? Eher nicht.


Die Strecke durch das Ennstal zwischen Selzthal und Kleinreifling führt zwar nicht durch dicht besiedeltes Gebiet. Für eine Reise von Graz nach Steyr (mit ca. 45.000 Einwohner in Steyr und Umgebung) wäre es auch unter der Woche immer noch die (auch zeitlich) kürzeste Variante. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da gings noch täglich mit einmaligem Umsteigen in Selzthal und einem passablen Anschluss nach Steyr und wieder zurück. Das Angebot wurde immer schlechter bis es eine Zeitlang gar keine Verbindungen mehr gab. Dann wurde zunächst am Sonntag, mittlerweile samstags und sonntags wieder Fahrten angeboten, die mit dem Fahrplan 2024 auch ausgeweitet werden.

Die Varianten über Linz (längere Wartezeit), Rohr (Busanschluss) oder gar Meidling sind  - na ja - suboptimal.

Ich denke, dass drei oder vier tägliche Verbindungen zwischen Selzthal und Amstetten oder St. Valentin/Linz zu rechtfertigen wären. Die bestehenden Verbindungen können durch das Gesäuse verlängert werden.

Neben der Zeitersparnis (bei brauchbaren Anschlüssen ist auch die Fahrt durchs das Gesäuse und das Ennstal landschaftlich sehr reizvoll.

LG
TMK



tmk

#19
Mit der Inbetriebnahme des Galgenbergtunnels wurde die alte Strecke zwischen Leoben und St. Michael eingestellt. Nicht verständlich ist für mich, dass damit auch die Bedienung der Bahnhöfe Leoben Göß (dort gab es einigen Schülerverkehr) und Leoben Hinterberg (die Fa. AT&S baut gerade aus und braucht einen Haufen Parkplätze...) aufgegeben worden ist. Wenn die S8 schon nicht nach Trofaiach fährt, so wäre zumindest die Weiterführung in Leoben sinnvoll (gewesen). Die Leute, die trotzdem noch den ÖV benutzen, sind nun halt auf die innerstädtischen Buslinien angewiesen.

LG
TMK

Ragnitztal

Zitat von: tmk am  24 09, 2023, 16:05Die Strecke durch das Ennstal zwischen Selzthal und Kleinreifling führt zwar nicht durch dicht besiedeltes Gebiet. Für eine Reise von Graz nach Steyr (mit ca. 45.000 Einwohner in Steyr und Umgebung) wäre es auch unter der Woche immer noch die (auch zeitlich) kürzeste Variante. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da gings noch täglich mit einmaligem Umsteigen in Selzthal und einem passablen Anschluss nach Steyr und wieder zurück. Das Angebot wurde immer schlechter bis es eine Zeitlang gar keine Verbindungen mehr gab. Dann wurde zunächst am Sonntag, mittlerweile samstags und sonntags wieder Fahrten angeboten, die mit dem Fahrplan 2024 auch ausgeweitet werden.

Die Varianten über Linz (längere Wartezeit), Rohr (Busanschluss) oder gar Meidling sind  - na ja - suboptimal.

Ich denke, dass drei oder vier tägliche Verbindungen zwischen Selzthal und Amstetten oder St. Valentin/Linz zu rechtfertigen wären. Die bestehenden Verbindungen können durch das Gesäuse verlängert werden.

Neben der Zeitersparnis (bei brauchbaren Anschlüssen ist auch die Fahrt durchs das Gesäuse und das Ennstal landschaftlich sehr reizvoll.

LG
TMK






Ja, stimmt! Die Rudolfsbahn zwischen Selzthal und Weißenbach-St.Gallen hätte durchaus Potenzial. Neben einen (zumindest) 2-Stunden-Takt tagsüber, mit Durchbindung der Züge von/nach Amstetten und St.Valentin, könnte auch eine stärkere touristische Nutzung stattfinden. Es befinden sich schließlich 2 Nationalparks in unmittelbarer Nähe mit einer sehenswerten Gebirgslandschaft. Gerade bei einer bereits vorhandenen elektrifizierten Strecke ist es Schade, wenn das Potenzial nicht genutzt wird.

Franz312

Zitat von: Ragnitztal am  24 09, 2023, 16:21Ja, stimmt! Die Rudolfsbahn zwischen Selzthal und Weißenbach-St.Gallen hätte durchaus Potenzial. Neben einen (zumindest) 2-Stunden-Takt tagsüber, mit Durchbindung der Züge von/nach Amstetten und St.Valentin, könnte auch eine stärkere touristische Nutzung stattfinden. Es befinden sich schließlich 2 Nationalparks in unmittelbarer Nähe mit einer sehenswerten Gebirgslandschaft. Gerade bei einer bereits vorhandenen elektrifizierten Strecke ist es Schade, wenn das Potenzial nicht genutzt wird.
Absolut einverstanden

Meiner Meinung nach von der Steiermark eher Richtung Amstetten/St Pölten, da gibt schon viel mehr, beides Wirtschaftlich und für Tourismus (Wachau!) und keine schnellere Alternativen, wogegen Richtung Linz gibt's schon die Pyrhnbahn. Könnte man natürlich Richtung Steyr/St Valentin umsteigen, ich glaube aber nicht, dass viele auf dieser Strecke das ganze Weg von der Steiermark fahren würden. Wichtig wäre auch, dass diese Züge schon ab Graz oder zumindest Bruck fahren würden, weil wenn ich 3 Mal umsteigen muss (Bruck, St Michael, Selzthal, wie bei der aktueller Lage), fahre ich lieber über Wien, auch wenn es länger dauert! Ein bisschen mehr Flügelung (Bruck/Mur-> St Michael -> Unzmarkt / Selzthal) wäre auch nicht schlecht!

Ich frage mich eigentlich auch, ob man was mit der Erzbergbahn machen könnte! Mit den neuen Hybridzügen (z.B. Batterie+Strom) könnte man durchgehend z.B. Leoben-Eisenerz-Admont-Schladming fahren (und eine Alternative zur Schoberpaßstrecke anbieten), wie lange würde die Reise aber dauern? Oder von Hieflau Richtung Amstetten, das könnte schon kürzer als wie über Selzthal sein... Plus, es wäre wirklich super zum Präbichl mit der Bahn direkt zur Piste im Winter zu kommen. Natürlich sollte man da zuerst Brücken bzw. Unterführungen für die Pisten bauen, aber das wäre ein großes Plus für das Gebiet! Mit der Klimawandlung glaube ich, dass Schnee generell ein kleineres Problem als damals wäre, man könnte wahrscheinlich die Gleisen etwas einfacher sauber halten, oder?

il_treno

Zitat von: tmk am  24 09, 2023, 16:13Mit der Inbetriebnahme des Galgenbergtunnels wurde die alte Strecke zwischen Leoben und St. Michael eingestellt. Nicht verständlich ist für mich, dass damit auch die Bedienung der Bahnhöfe Leoben Göß (dort gab es einigen Schülerverkehr) und Leoben Hinterberg (die Fa. AT&S baut gerade aus und braucht einen Hafen Parkplätze...) aufgegeben worden ist. Wenn die S8 schon nicht nach Trofaiach fährt, so wäre zumindest die Weiterführung in Leoben sinnvoll (gewesen). Die Leute, die trotzdem noch den ÖV benutzen, sind nun halt auf die innerstädtischen Buslinien angewiesen.

LG
TMK

Ja leider hat die ÖBB Infra anscheinend kein Interesse Haltestelle bzw. Strecken zu erhalten bzw. zu modernisieren und neue Haltestellen zu bauen (zb Flughafen Graz) wo ein Bedarf besteht, brauchen anscheinend immer den Zuruf der Poltik bzw. von der Konzerntochter ÖBB Pv...

FlipsP

Zitat von: il_treno am  24 09, 2023, 17:57Ja leider hat die ÖBB Infra anscheinend kein Interesse Haltestelle bzw. Strecken zu erhalten bzw. zu modernisieren und neue Haltestellen zu bauen (zb Flughafen Graz) wo ein Bedarf besteht, brauchen anscheinend immer den Zuruf der Poltik bzw. von der Konzerntochter ÖBB Pv...

Ganz einfach, weil das die Aufgabe der Politik ist...

Wo wäre denn aktuell Bedarf?

Am Flughafen Graz sicher nicht...

FlipsP

Die Planungen dafür waren lang vor der grünen Ministerin.

Der Flughafen hat eine Anbindung an die Bahn und ist im Prinzip völlig irrelevant. Eine weitere Bahnhaltestelle wäre schlicht ein Millionengrab.

FlipsP

Stimmt. Das ist eine Geschichte mit Haider.

Real ist die Haltestelle einfach unnötig..

510-015

Zitat von: Schabbesgoi am  24 09, 2023, 23:11JETZT wäre ein Bau noch halbwegs möglich.
Jetzt wäre ein Bau auch nur mehr mit enormen Aufwand möglich.

Das hätte man vor mindestens einem Jahr (besser vor 2-3 Jahren) entscheiden müssen.


Aber wie bereits von anderen erwähnt: Die Haltestelle beim Flughafen ist relativ sinnlos und wird wohl nie kommen.
Im alten Forum als "Bus 15 O530 Citaro L" unterwegs gewesen - jetzt mit kürzerem Usernamen ;D
Aber "15" ist im Namen erhalten geblieben zum leichteren Wiedererkennen ;)

FlipsP

Auch die Landespolitiker Drexler und Lang sehen das so.
Es ist jetzt für sie nur die tolle Zeit, dass sie trotzdem so tun können, als wollten sie es u d zugleich die grüne Ministerin als böse hinstellen können.

Franz312

Zitat von: FlipsP am  25 09, 2023, 04:42Stimmt. Das ist eine Geschichte mit Haider.

Real ist die Haltestelle einfach unnötig..
Unnötig für die Grazer und generell für die Steirer, das stimmt.
Aber mit einer Fernverkehrhaltestelle könnte es für die Kärntner (genau was Haider vermeiden wollte) und Slowenen sehr bequem werden! In kaum 1 Stunde zum Flughafen ist besser als für einige die in Wien wohnen. Und mit der Bahn nach Flughafen Wien braucht man ziemlich mehr (plus Flughafen Graz ist viel kleiner, man braucht weniger Zeitreserve)

Ch. Wagner

Vor langer Zeit ließ Frau Landeshauptmann plakatieren "Durchgesetzt: Semmeringbasistunnel". Und Herr Landeshauptmann Haider hat dem Koralmtunnel zugestimmt, wenn es keinen Flughafenbahnhof gibt.