Kategorie: Tramway Museum Graz

50 Jahre Tramway Museum Graz

Im Jahr 1971 wurde der Verein „Tramway Museum Graz“ von Baurat hc. DI Erwin Franz gegründet.

Pandemiebedingt konnte das Jubiläumsfest im vergangenen Jahr nicht abgehalten werden und wurde auf diesen Herbst verschoben, wo es am vergangenen Samstag nun endlich stattfinden konnte.
Der renovierte und zum Großteil mit neuen (gebrauchten) Gleisanlagen versehene Vorplatz wurde gerade rechtzeitig fertig und so ergab sich eine bunte Mischung aus Ehrengästen, Straßenbahnfans und Interessierten, die den 50er mitfeierten. – Die meisten reisten mit den Oldtimerfahrzeugen, die im 20 Minuten Takt zwischen Jakominiplatz und Mariatrost unterwegs waren an, wodurch die Nostalgie schon bei der Anreise spürbar war.

Das ursprüngliche Ziel des Vereins war die Erhaltung von Straßenbahnfahrzeugen, die in Graz im Einsatz waren oder in der Grazer Waggonfabrik Johann Weitzer gebaut wurden. – So fanden sich in den ersten 25 Jahren sehr viele Exponate in der damals recht internationalen Sammlung, die sehr exotisch für Graz waren und teilweise auch andere Spurweiten aufwiesen.
Ende der 1990er Jahre spitze sich das Platzproblem auch durch die Übernahme des ersten Gelenktriebwagens aus Wuppertal ziemlich zu. – In Folge entschied man sich, Fahrzeuge aus anderen Städten abzugeben, um dem gesteigerten Platzbedarf für jene Fahrzeuge, die in Graz im Linienverkehr unterwegs waren, der auch durch die Übernahme von weiteren Fahrzeugen (206, 222*, 251, 252*, 308B*, 319B, 350B, 267, 293 und 530) immer ein großes Problem darstellte, Rechnung zu tragen.
So gelangten einige Fahrzeuge wieder in ihre jeweilige Heimat und konnten einer weiteren Erhaltung zugeführt werden und für die vom Grazer Straßenbahnbetrieb ausgemusterten bzw. zurückgeholten Grazer Fahrzeuge stand genügend Platz zur Verfügung.

Der jetzige Standort des TMG in Mariatrost wurde Anfang der 1990er Jahre bezogen, während zuvor nur die ehemalige Remise II für einen kleinen Teil der Sammlung zur Verfügung stand und viele Wagen immer wieder für lange Zeit im Freien abgestellt werden mussten. Derzeit ist die Situation durch den Zubau der Flugdächer zur linken und rechten der Remisenhalle in Mariatrost und auch durch die Mitnutzung der ehemaligen Werkstättenhalle in der Remise I (Steyrergasse) Gott sei Dank relativ entspannt, wobei letztere bei einem Verkauf des Grundstücks durch die Holding Graz nicht dauerhaft zur Verfügung stehen wird.
Leider steht diese wunderschöne Halle, die durch Steyrergasse, Anzengrubergasse und Brockmanngasse begrenzt ist, nicht unter Denkmalschutz, wodurch sie möglicherweise mittelfristig der Abrißbirne zum Opfer fallen könnte. – Dies wäre eine Katastrophe für den Verein, der zum größten Teil von ehrenamtlichen Mitgliedern getragen wird. Hier wäre vor allem die Stadt Graz gefordert, die Erhaltung dieses einzigartigen Bauwerks zu erwirken und möglicherweise ein Fahrzeugmuseum mit Möglichkeiten für kleine Events samt gastronomischen Köstlichkeiten zu installieren. – Für das Tramwaymuseum, wie auch für das Johann-Puch-Museum wäre so eine Maßnahme sehr wichtig, vor allem wenn man bedenkt, dass es in manchen Städten wie z.B. Linz (abgesehen von der Pöstlingbergbahn) gar keine museale Erhaltung von Straßenbahnfahrzeugen gibt und die Exponate in Graz mit Baujahren von 1899 – 1968 zum Großteil fahrfähig erhalten sind.

Die ersten 50 Jahre vom Tramway Museum Graz waren jedenfalls eine Bereicherung für die Stadt und den Tourismus. Eine Vielzahl an ehrenamtlichen Helfern sowie Unterstützung aus Verwaltung und Politik haben dies möglich gemacht und so bleibt zu hoffen, dass dies auch die nächsten 50 Jahre so sein wird!

Schließlich bleibt zu erwähnen, dass auch für styria-mobile nur ehrenamtliche Fotografen im Einsatz sind, um die Straßenbahn bzw. den Öffentlichen Verkehr ins „rechte Licht“ zu rücken und auch hier gilt es, den eifrigen Helfern – natürlich auch jenen beim TMG – einmal mehr DANKE zu sagen. 😉

Viel Spaß beim Durchklicken der Fotos, deren Fokus natürlich auf den Fahrzeugen liegt. Wer mehr vom rundherum am Fest sehen möchte, findet in Bälde auf unserer Facebookseite noch mehr Bilder.


140 Jahre Straßenbahn in Graz

Am 30. September 2018 fanden die Jubiläumsfeierlichkeiten anläßlich des 140 jährigen Bestehens der Grazer Straßenbahn statt.

Die Parade wurde wie gewohnt vom Pferdebahnwagen angeführt. Das Highlight war zweifelsohne der praktisch neu gebaute Triebwagen 93, der ohne Beiwagen unterwegs war. Neben den gewohnten Museumsfahrzeugen waren auch die museumseigenen Gelenktriebwagen 267 und 530 im Einsatz. – Alle Wagentypen der aktuellen Baureihen rundeten das Bild ab.
Nach der Parade, die aufgrund des eiligen Pferdes zu früh begann durften mehrere Fahrzeuge als Oldtimershuttle zwischen Liebenau / Murpark und Laudongasse verkehren.

Wir haben für Euch über 90 Bilder von verschiedenen Fotografen zusammengestellt und wünschen viel Spaß beim Durchklicken.

Die letzte Duisi-Fahrt

Am 21. Mai 2017 lud das Tramway Museum Graz zur letzten Fahrt mit einem Triebwagen der Baureihe 520. Nachdem vor eineinhalb Monaten der einzige betriebsfähige Wagen dieser Baureihe (TW 530) bereits für eine Sonderfahrt mit dem VEF im Einsatz stand, hatte derselbe auch am letzten Sonntag die Ehre.

Die insgesamt 17 Wagen, die ab 1988 gebraucht aus Duisburg beschafft wurden, waren von Anfang der 1990er Jahre bis zur Inbetriebnahme der Variobahnen unersetzlich für die Grazer Straßenbahn. Die ersten drei Wagen waren als Prototypen jeweils Unikate und teilweise ziemlich unterschiedlich zur Serie, weshalb man sich 2002 dazu entschloß die beiden erstgelieferten Fahrzeuge 522 (Fristablauf) und 523 (Unfall) abzustellen. Dasselbe Schicksal hätte auch 521 erleiden sollen, dieser bekam jedoch aufgrund akuten Wagenmangels doch noch eine Hauptuntersuchung und verkehrte sogar bis 2013.

Die ursprünglich 18 Fahrzeuge erhielten in Duisburg die Betriebsnummern 1077 bis 1094. 
Die Prototypen 1077, 1078, 1079 wurden 1971 gebaut, die ersten Serienfahrzeuge 1080, 1081 und 1082 im Jahr 1973 und die restlichen zwölf Wagen 1974. Im Februar 1983 ereignete sich in Duisburg ein Remisenbrand, bei dem sechs Fahrzeuge unterschiedlicher Baureihen zerstört wurden, unter anderem auch eines dieser Baureihe, nämlich Wagen 1086. Aufgrund des Ausfalls wurde 1094 danach in 1086 umnumeriert und nach Graz wurden daher die Wagen 1077 bis 1093 geliefert und entsprechend dieser Nummern chronologisch mit 521 bis 537 numeriert.

Somit fand die Abschiedsfahrt standesgemäß mit dem eigentlich letzten und neuestem Fahrzeug dieser Baureihe statt, denn Triebwagen 530 kam aus Duisburg als TW 1086, der umnumerierte 1094er. 

Jetzt aber genug. Auf zu den Bildern unterhalb in der Fotogalerie… | Bilderthread im Forum….