Am heutigen Sonntag fand nach zweijähriger Pause wieder das „Aufsteirern“ statt. Wie gewohnt war die Innenstadt gesperrt und der Straßenbahnverkehr im Osten wurde mit einem neuen Linienkonzept geführt. Es verkehrten die Linien
1/5 Mariatrost – Puntigam (intern Nr. 15)
3/5 Krenngasse – Puntigam (13)
6/4 St. Peter – Liebenau und (17)
4/7 LKH Med Uni – Liebenau (18)
Das Linienkonzept funktionierte grundsätzlich einwandfrei, bis auf die Tatsache, dass alle Linien 3 Minuten Stehzeit am Jakominiplatz hatten, wodurch es immer wieder zu Staus kam. Die Beschilderung der Fahrzeuge war durchwegs in Ordnung, wenn man vom Fragezeichen bei Liebenau absieht, denn die Variobahnen wussten offenbar mit dem S-Bahn Symbol nichts anzufangen. Einige Anzeigen beharrten auch stur auf der internen Liniennummer, was für etwas Verwirrung sorgte. Die Linie 1/5 sollte laut GrazMobil und Busbahnbim ausgehend von Puntigam bis zum Finanzamt fälschlicherweise nach Wetzelsdorf fahren. – Dies zeigten auch die beiden auf dieser Linie eingesetzten Altwagen nach dem Fahrzielwechsel in Puntigam an, ehe es manuell korrigiert werden musste. Alles in allem verlief der Nachmittag ohne größere Probleme, obwohl zwischendurch auch noch Einschubstraßenbahnen zwischen Stadion und Jakominiplatz geführt wurden. Zwei Wagen vor Anpfiff und sechs nach Spielende, wovon wiederum 4 am Steirerhof und zwei am Radetzkyspitz wendeten. Die halbierten Intervalle nach Liebenau und Puntigam waren sehr wichtig, denn trotz des kurzen Intervalls waren alle Züge sehr gut gefüllt.
Anbei ein Pottpourri mit nicht alltäglichen Bildern. 😉
Monat: September 2022
Allgemein, Graz Linien, Tramway Museum Graz
50 Jahre Tramway Museum Graz
by Styria mobile •
Im Jahr 1971 wurde der Verein „Tramway Museum Graz“ von Baurat hc. DI Erwin Franz gegründet.
Pandemiebedingt konnte das Jubiläumsfest im vergangenen Jahr nicht abgehalten werden und wurde auf diesen Herbst verschoben, wo es am vergangenen Samstag nun endlich stattfinden konnte.
Der renovierte und zum Großteil mit neuen (gebrauchten) Gleisanlagen versehene Vorplatz wurde gerade rechtzeitig fertig und so ergab sich eine bunte Mischung aus Ehrengästen, Straßenbahnfans und Interessierten, die den 50er mitfeierten. – Die meisten reisten mit den Oldtimerfahrzeugen, die im 20 Minuten Takt zwischen Jakominiplatz und Mariatrost unterwegs waren an, wodurch die Nostalgie schon bei der Anreise spürbar war.
Das ursprüngliche Ziel des Vereins war die Erhaltung von Straßenbahnfahrzeugen, die in Graz im Einsatz waren oder in der Grazer Waggonfabrik Johann Weitzer gebaut wurden. – So fanden sich in den ersten 25 Jahren sehr viele Exponate in der damals recht internationalen Sammlung, die sehr exotisch für Graz waren und teilweise auch andere Spurweiten aufwiesen.
Ende der 1990er Jahre spitze sich das Platzproblem auch durch die Übernahme des ersten Gelenktriebwagens aus Wuppertal ziemlich zu. – In Folge entschied man sich, Fahrzeuge aus anderen Städten abzugeben, um dem gesteigerten Platzbedarf für jene Fahrzeuge, die in Graz im Linienverkehr unterwegs waren, der auch durch die Übernahme von weiteren Fahrzeugen (206, 222*, 251, 252*, 308B*, 319B, 350B, 267, 293 und 530) immer ein großes Problem darstellte, Rechnung zu tragen.
So gelangten einige Fahrzeuge wieder in ihre jeweilige Heimat und konnten einer weiteren Erhaltung zugeführt werden und für die vom Grazer Straßenbahnbetrieb ausgemusterten bzw. zurückgeholten Grazer Fahrzeuge stand genügend Platz zur Verfügung.
Der jetzige Standort des TMG in Mariatrost wurde Anfang der 1990er Jahre bezogen, während zuvor nur die ehemalige Remise II für einen kleinen Teil der Sammlung zur Verfügung stand und viele Wagen immer wieder für lange Zeit im Freien abgestellt werden mussten. Derzeit ist die Situation durch den Zubau der Flugdächer zur linken und rechten der Remisenhalle in Mariatrost und auch durch die Mitnutzung der ehemaligen Werkstättenhalle in der Remise I (Steyrergasse) Gott sei Dank relativ entspannt, wobei letztere bei einem Verkauf des Grundstücks durch die Holding Graz nicht dauerhaft zur Verfügung stehen wird.
Leider steht diese wunderschöne Halle, die durch Steyrergasse, Anzengrubergasse und Brockmanngasse begrenzt ist, nicht unter Denkmalschutz, wodurch sie möglicherweise mittelfristig der Abrißbirne zum Opfer fallen könnte. – Dies wäre eine Katastrophe für den Verein, der zum größten Teil von ehrenamtlichen Mitgliedern getragen wird. Hier wäre vor allem die Stadt Graz gefordert, die Erhaltung dieses einzigartigen Bauwerks zu erwirken und möglicherweise ein Fahrzeugmuseum mit Möglichkeiten für kleine Events samt gastronomischen Köstlichkeiten zu installieren. – Für das Tramwaymuseum, wie auch für das Johann-Puch-Museum wäre so eine Maßnahme sehr wichtig, vor allem wenn man bedenkt, dass es in manchen Städten wie z.B. Linz (abgesehen von der Pöstlingbergbahn) gar keine museale Erhaltung von Straßenbahnfahrzeugen gibt und die Exponate in Graz mit Baujahren von 1899 – 1968 zum Großteil fahrfähig erhalten sind.
Die ersten 50 Jahre vom Tramway Museum Graz waren jedenfalls eine Bereicherung für die Stadt und den Tourismus. Eine Vielzahl an ehrenamtlichen Helfern sowie Unterstützung aus Verwaltung und Politik haben dies möglich gemacht und so bleibt zu hoffen, dass dies auch die nächsten 50 Jahre so sein wird!
Schließlich bleibt zu erwähnen, dass auch für styria-mobile nur ehrenamtliche Fotografen im Einsatz sind, um die Straßenbahn bzw. den Öffentlichen Verkehr ins „rechte Licht“ zu rücken und auch hier gilt es, den eifrigen Helfern – natürlich auch jenen beim TMG – einmal mehr DANKE zu sagen. 😉
Viel Spaß beim Durchklicken der Fotos, deren Fokus natürlich auf den Fahrzeugen liegt. Wer mehr vom rundherum am Fest sehen möchte, findet in Bälde auf unserer Facebookseite noch mehr Bilder.